Absatzkrise bei elektrischer Mercedes G-Klasse, Batteriepreise sinken, neue E-Auto-Förderung

03.06.2025 16 mal gelesen 0 Kommentare

Absatzprobleme bei der elektrischen Mercedes G-Klasse

Die elektrische Version der Mercedes G-Klasse, der G580 mit EQ-Technologie, stößt laut einem Bericht von electrive.net auf erhebliche Absatzprobleme. Seit dem Verkaufsstart bis Ende April 2025 wurden weltweit lediglich 1.450 Exemplare verkauft. Im Vergleich dazu fanden im gleichen Zeitraum rund 9.700 Verbrenner-Modelle der G-Klasse einen Käufer, was fast dem Siebenfachen entspricht.

Besonders dramatisch ist die Situation in wichtigen Märkten: In China, dem größten Neuwagenmarkt und wichtigsten Absatzmarkt für Elektroautos, wurden seit Herbst 2024 nur 58 elektrische G-Klassen verkauft. In Südkorea waren es 61 Exemplare, während in den USA offenbar kein einziges Fahrzeug ausgeliefert wurde. Intern wird das Modell laut Handelsblatt-Quellen als „kompletter Flop“ bezeichnet. Ein Manager äußerte sich diplomatischer: „Das ist ein Nischenmodell, die Stückzahlen sind sehr gering.“

Ein Grund für die schwache Nachfrage könnte das Konzept des Fahrzeugs sein. Der G580 basiert nicht auf einer speziellen Elektro-Plattform, sondern auf dem Verbrenner-Modell, wodurch typische Vorteile von E-Autos wie ein größerer Innenraum nicht genutzt werden können. Hinzu kommt das hohe Gewicht: Der Leiterrahmen wiegt 350 Kilogramm, die Unterbodenplatte 58 Kilogramm – zusammen über 400 Kilogramm, noch bevor die 116 kWh-Batterie verbaut ist. Das Gesamtgewicht des Fahrzeugs beträgt 3,1 Tonnen, die Zuladung liegt bei nur 415 Kilogramm. Eine Anhängerkupplung gibt es nicht, und die WLTP-Reichweite beträgt lediglich 473 Kilometer. Der Grundpreis liegt knapp bei 150.000 Euro.

Die schwache Nachfrage könnte auch Auswirkungen auf die für 2027 geplante, kleinere G-Klasse (g-Klasse) haben. Offiziell soll diese nur als Elektroauto kommen, doch laut Handelsblatt wird intern geprüft, ob auch eine Benzin-Version angeboten werden soll. Die g-Klasse soll eine Mischung aus zwei Plattformen nutzen: die Kompaktwagen-Architektur MMA des CLA und Elemente der MB.EA für größere Fahrzeuge.

Modell Verkaufszahlen (bis April 2025) WLTP-Reichweite Grundpreis
G580 mit EQ-Technologie (elektrisch) 1.450 473 km knapp 150.000 €
G-Klasse (Verbrenner) 9.700
  • China: 58 verkaufte elektrische G-Klassen
  • Südkorea: 61 verkaufte elektrische G-Klassen
  • USA: 0 ausgelieferte elektrische G-Klassen
„Das Auto steht wie Blei bei den Händlern, das ist ein kompletter Flop.“ – anonyme Führungskraft, zitiert im Handelsblatt

Infobox: Die elektrische Mercedes G-Klasse verkauft sich deutlich schlechter als das Verbrenner-Modell. Hoher Preis, geringere Reichweite und das hohe Gewicht gelten als Hauptkritikpunkte. Die Zukunft der geplanten kleinen G-Klasse als reines Elektroauto ist ungewiss. (Quelle: electrive.net)

Preise für E-Auto-Batterien sinken deutlich – China dominiert den Markt

Die Preise für Elektroauto-Batterien sind 2024 so stark gesunken wie seit Jahren nicht mehr. Laut einer aktuellen Studie der Internationalen Energieagentur (IEA) fielen die Preise für Lithium-Ionen-Akkus im Durchschnitt um 20 Prozent – der stärkste Rückgang seit 2017. Für potenzielle E-Auto-Käufer ist das eine positive Entwicklung, da die Batterie weiterhin das teuerste Bauteil eines Elektrofahrzeugs ist.

Allerdings profitieren nicht alle Märkte gleichermaßen von diesem Preisverfall. Besonders in China, das die weltweite Batterieproduktion dominiert, gingen die Preise deutlich nach unten. Dies wirkt sich auch auf die Neuwagenpreise für E-Autos in China aus. In anderen Regionen ist der Preisrückgang weniger stark ausgeprägt.

Jahr Preisrückgang Lithium-Ionen-Akkus
2024 20 %
seit 2017 stärkster Rückgang
  • China profitiert am meisten vom Preisverfall bei Batterien.
  • In anderen Märkten ist der Rückgang weniger stark.

Infobox: Die Preise für E-Auto-Batterien sind 2024 um 20 Prozent gesunken, besonders in China. Die Entwicklung wirkt sich positiv auf die Kosten von Elektroautos aus, ist aber regional unterschiedlich spürbar. (Quelle: HNA)

Förderung für elektrische Dienstwagen: Klingbeils E-Auto-Plan im Fokus

SPD-Finanzminister Lars Klingbeil plant, neben anderen Investitionsanreizen für die Wirtschaft, eine erhebliche Förderung für elektrische Firmenwagen. Laut noz.de ist dies ein wichtiger Schritt, um mehr Elektroautos auf die Straße zu bringen und die Klimaziele Deutschlands zu erreichen. Die Förderung von Dienstwagen statt günstiger Kleinwagen für Normalverdiener folgt einer strategischen Logik.

Elektroautos sind laut Fraunhofer-Institut eindeutig klimafreundlicher als Verbrenner, auch wenn die CO2-Bilanz des Herstellungsprozesses berücksichtigt wird. Mit steigendem Anteil von Öko-Strom wird sich diese Überlegenheit weiter verstärken. Dienstwagen machen den Löwenanteil neuer E-Autos aus und sind weniger anfällig für Kritik an der Klimapolitik. Die Subventionierung elektrischer Firmenwagen könnte die Akzeptanz für die Verkehrswende erhöhen, da Unternehmen und ihre Mitarbeiter direkt profitieren.

  • Elektroautos sind laut Fraunhofer-Institut klimafreundlicher als Verbrenner, auch unter Berücksichtigung der Herstellung.
  • Förderung elektrischer Dienstwagen soll die Akzeptanz der Verkehrswende erhöhen.
  • Weitere Maßnahmen wie Ausbau der Ladeinfrastruktur und günstigerer Strom sind im Koalitionsvertrag vorgesehen.
„Es geht jetzt Schlag auf Schlag“, so Bundeskanzler Friedrich Merz zu den ersten Projekten der schwarz-roten Koalition.

Infobox: Die Förderung elektrischer Dienstwagen ist ein zentraler Bestandteil der aktuellen Klimapolitik. Sie soll die Verbreitung von E-Autos beschleunigen und die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen. Weitere Maßnahmen zur Verkehrswende sind geplant. (Quelle: noz.de)

Quellen:

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