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Verbrenner-Comeback: Hersteller bremsen E-Auto-Pläne
Immer mehr Automobilhersteller verlangsamen den Umstieg von Verbrennungsmotoren auf Elektromobilität. Laut Deutschlandfunk wechseln zahlreiche Autobauer ihre Strategie und drücken beim Ausbau der E-Mobilität auf die Bremse. Dies hat weitreichende Folgen für die Industrie und die Umwelt. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig: Neben wirtschaftlichen Unsicherheiten spielen auch politische Rahmenbedingungen und die aktuelle Marktnachfrage eine Rolle.
Die Anpassung der EU-Klimavorgaben sorgt dafür, dass Autobauer mehr Zeit für die Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge erhalten. Gleichzeitig spaltet der Abschied vom Verbrenner die Belegschaften der Autozulieferer, da viele Arbeitsplätze an klassischen Antriebstechnologien hängen. Die Krise in der Autoindustrie trifft die Branche mit Wucht und sorgt für Unsicherheit bei Beschäftigten und Unternehmen.
Aspekt | Entwicklung |
---|---|
Strategie der Hersteller | Verlangsamung des E-Auto-Umstiegs |
EU-Klimavorgaben | Mehr Zeit für Umstellung |
Auswirkungen | Spaltung der Belegschaften, Unsicherheit |
Infobox: Die Automobilindustrie steht vor einer strategischen Neuausrichtung. Die Verlangsamung des E-Auto-Umstiegs hat direkte Auswirkungen auf Arbeitsplätze und die Erreichung von Klimazielen. (Quelle: Deutschlandfunk)
BYD-Aktie: Chinas Preiskampf bei E-Autos und die Folgen
Der chinesische Mischkonzern BYD galt Anfang des Jahres als unaufhaltsamer Gewinner im globalen E-Auto-Rennen. Im vierten Quartal 2024 verkaufte BYD mehr Elektrofahrzeuge als Tesla und stieß den US-Rivalen erstmals vom Thron. Die Aktie erreichte Rekordwerte, und BYD wurde zum Symbol für Chinas Aufstieg zur Autonation.
Doch nun hat sich die Stimmung gedreht: In Hongkong verlor die BYD-Aktie innerhalb weniger Tage über neun Prozent, in Frankfurt rund acht Prozent. Anleger fragen sich, was hinter dieser Kehrtwende steckt und welche Folgen dies für deutsche Hersteller haben könnte. Der Preiskampf auf dem chinesischen Markt und die Unsicherheiten im internationalen Wettbewerb setzen die gesamte Branche unter Druck.
Börsenplatz | Verlust der BYD-Aktie |
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Hongkong | über 9 % |
Frankfurt | rund 8 % |
Infobox: BYD hat Tesla im vierten Quartal 2024 bei den Verkaufszahlen überholt, doch die Aktie verlor zuletzt deutlich an Wert. Der Preiskampf in China beeinflusst auch die Strategien deutscher Hersteller. (Quelle: Capital.de)
Northvolt: Nachfrageeinbruch bei Batterien
Der schwedische Batteriezellenproduzent Northvolt steht vor einem drastischen Nachfrageeinbruch. Ursprünglich sollte Northvolt mit einer neuen Zellfabrik in Schleswig-Holstein tausende Arbeitsplätze schaffen und die Dominanz chinesischer Marktführer brechen. Sogar der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz nahm am Spatenstich teil.
Doch der Markt hat sich rasant verändert. Die Nachfrage nach den Batterien von Northvolt ist eingebrochen, sodass nun nur noch der Verkauf des Fabrikstandorts bleibt. Das Beispiel Northvolt gilt als Warnsignal für die gesamte Branche, wie schnell sich die Rahmenbedingungen in der Elektromobilität ändern können.
Infobox: Northvolt muss den geplanten Fabrikstandort verkaufen, da die Nachfrage nach Batterien stark gesunken ist. Die Entwicklung zeigt die Unsicherheiten im Markt für Batteriezellen. (Quelle: FAZ.NET)
Gebrauchtwagenmarkt: BMW iX3 deutlich günstiger
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist der BMW iX3 aktuell zu einem deutlich reduzierten Preis erhältlich. Ein neuwertiges Exemplar des vollelektrischen BMW-SUVs mit dem Inspiring M AEROPAKET LC PROF NAVI LED KAMERA wird für 44.946 Euro angeboten. Das Fahrzeug hat eine Laufleistung von 3.407 Kilometern und wurde im Juli 2022 erstmals zugelassen. Die Leistung beträgt 210 kW (286 PS).
Im Vergleich zum Neupreis ist das Angebot über 20.000 Euro günstiger. Damit wird der BMW iX3 zu einem attraktiven Schnäppchen für Interessenten, die auf der Suche nach einem hochwertigen Elektro-SUV sind.
Modell | Preis | Laufleistung | Leistung | Erstzulassung | Preisvorteil |
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BMW iX3 Inspiring M | 44.946 € | 3.407 km | 210 kW (286 PS) | 07/2022 | über 20.000 € |
Infobox: Der BMW iX3 ist als junger Gebrauchter aktuell mehr als 20.000 Euro günstiger als ein Neuwagen und bietet damit ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. (Quelle: autobild.de)
Berliner Stadtwerke: Keine Blockiergebühr mehr für E-Autos
Die Berliner Stadtwerke verzichten ab dem 1. Juli 2025 auf die nächtliche Blockiergebühr an ihren Ladesäulen. Bisher mussten E-Auto-Besitzer zwischen 22 und 6 Uhr ab der 240. Minute eine Gebühr von 2 Cent pro Minute zahlen, wenn das Fahrzeug länger als vier Stunden angeschlossen blieb. Diese Regelung entfällt nun für alle, die ad hoc an den Stadtwerke-Säulen laden und mit Kreditkarte oder PayPal bezahlen.
Die Stadtwerke bitten dennoch darum, die Ladesäulen nur für die Zeit des Ladens zu nutzen, um Rücksicht auf andere E-Auto-Besitzer zu nehmen. Autofahrer, die über andere Anbieter oder mit Ladekarte laden, sind von der neuen Regelung nicht betroffen.
- Blockiergebühr: 2 Cent/Minute ab der 240. Minute (bisher)
- Abschaffung ab: 1. Juli 2025
- Gilt für: Ad-hoc-Laden mit Kreditkarte/PayPal
Infobox: Ab Juli 2025 entfällt die Blockiergebühr an den Ladesäulen der Berliner Stadtwerke für Ad-hoc-Lader. Das soll die Situation für E-Auto-Besitzer entspannen. (Quelle: Berliner Morgenpost)
Ostdeutsche E-Autoindustrie: Vier Trümpfe für die Zukunft
Ostdeutschland könnte eine Schlüsselrolle bei der Transformation der Automobilindustrie spielen. Laut einer Studie des Chemnitz Automotive Institute und automotive thüringen für Transport & Environment werden schon heute fast jedes zweite E-Auto in Ostdeutschland hergestellt, obwohl dort nur knapp zehn Prozent der deutschen Autojobs angesiedelt sind. Die Region verfügt über die modernsten Werke von BMW, VW, Opel und Tesla in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.
Hält die Politik an den EU-Emissionszielen fest und erlaubt ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge, könnten die Produktionszahlen von E-Autos in ostdeutschen Werken um 140 Prozent steigen. Das würde bis 2035 allein bei den Herstellern 2.800 neue Jobs schaffen. Im Bereich der Halbleiterproduktion ist Sachsen für ein Drittel der europäischen Chipproduktion verantwortlich, mit einem prognostizierten Zuwachs von 5.500 Arbeitsplätzen bis 2027. Bei den Zulieferern könnten bis 2035 knapp 6.500 neue Arbeitsplätze entstehen, insbesondere durch die Batterieproduktion. Zudem ist der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen am höchsten, was die Ansiedlung weiterer energieintensiver Industrien begünstigt.
- Modernste E-Auto-Werke in Sachsen, Thüringen und Brandenburg
- Sachsen als Zentrum der europäischen Halbleiterindustrie
- Großes Netzwerk von Zulieferern und Batterieherstellern
- Hoher Anteil erneuerbarer Energien in Ostdeutschland
Infobox: Ostdeutschland hat das Potenzial, bei der Transformation der Automobilindustrie eine führende Rolle zu spielen. Bis 2035 könnten in der Region tausende neue, zukunftssichere Arbeitsplätze entstehen. (Quelle: transportenvironment.org)
Quellen:
- Verbrenner-Comeback: Warum Hersteller ihre E-Auto-Pläne bremsen
- Was der Absturz der BYD-Aktie über Chinas Auto-Strategie verrät
- Die Batterien von Northvolt braucht niemand mehr
- Günstiger Luxus: Neuwertiger BMW iX3 zum Schnäppchenpreis
- E-Autos: Berliner Stadtwerke verzichten auf Blockiergebühr
- Die Trümpfe der ostdeutschen E-Autoindustrie