E-Auto-Laden während der Fahrt: Teststrecke in Bayern und neue Trends im Markt

28.05.2025 39 mal gelesen 0 Kommentare

E-Auto laden während der Fahrt: Teststrecke in Bayern

In Bayern entsteht auf der Autobahn A6 zwischen Amberg-West und Sulzbach-Rosenberg eine rund einen Kilometer lange Teststrecke, auf der Elektroautos während der Fahrt kabellos geladen werden können. Die Technologie basiert auf induktiven Kupferspulen, die unter der Straßenoberfläche installiert werden und ein Magnetfeld erzeugen, das von Empfängerspulen in den Fahrzeugen aufgenommen wird. Diese Technik funktioniert selbst bei einer Luftlücke von mehreren Zentimetern zwischen Auto und Straße.

Die eigentliche Ladeinfrastruktur wird im Zuge der regulären Fahrbahnsanierung auf einem 5,7 Kilometer langen Abschnitt nahe der Raststätte Oberpfälzer Alb Nord in Fahrtrichtung Nürnberg mitinstalliert. Zunächst werden nur speziell ausgerüstete Versuchsfahrzeuge die Strecke nutzen können, da bisher kein serienmäßiges Elektroauto über die notwendige Empfangstechnologie verfügt. Die ersten Fahrtests sind für Ende Juli oder Anfang August 2025 geplant. Ziel ist es, wissenschaftliche Daten zur Effizienz, zum Installationsaufwand sowie zur Wirtschaftlichkeit und Skalierbarkeit zu sammeln.

Die Technologie stammt vom internationalen Spezialisten ElectReon, der bereits Projekte in Karlsruhe und Balingen umgesetzt hat, jedoch noch nicht auf einer Autobahn. Die Umsetzung erfolgt durch ein Konsortium aus Hochschulen, Unternehmen und öffentlichen Institutionen, darunter das Institut FAPS der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und das Institut ELSYS der Technischen Hochschule Nürnberg. Das Projekt wird unter anderem vom Bundeswirtschaftsministerium und der Deutschen Autobahn GmbH gefördert.

Parallel dazu wurde in Hallstadt bei Bamberg ein neues E-Road-Center des Fraunhofer-Instituts IISB eröffnet, das bis mindestens 2027 mit 7,5 Millionen Euro vom Freistaat Bayern gefördert wird. Sollte sich das System bewähren, könnte es einen entscheidenden Beitrag zum Ausbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur leisten.

Streckenlänge Förderung E-Road-Center Start Fahrtests
1 km (Teststrecke), 5,7 km (Sanierungsabschnitt) 7,5 Mio. Euro bis 2027 Ende Juli/Anfang August 2025

Infobox: Die A6-Teststrecke ist die erste induktive Autobahn in Deutschland. Die Technologie könnte die Ladeinfrastruktur revolutionieren, ist aber zunächst nur für Testfahrzeuge nutzbar. (Quelle: Auto Motor und Sport)

Xiaomi: Wachstum und Herausforderungen in der E-Auto-Sparte

Der chinesische Elektronikhersteller Xiaomi hat im ersten Quartal 2025 seinen Umsatz um 47,4 Prozent auf 111,3 Milliarden Yuan (13,61 Milliarden Dollar) gesteigert. Der bereinigte Nettogewinn stieg um 64,5 Prozent auf 10,7 Milliarden Yuan. Besonders die E-Auto-Sparte wächst: Mit 75.869 ausgelieferten SU7-Limousinen erzielte Xiaomi einen Umsatz von 18,1 Milliarden Yuan. Das SU7-Modell hat in China das Model 3 von Tesla als meistverkauftes Elektroauto abgelöst. Zudem wurde mit dem YU7 ein neues Modell vorgestellt, das dem Model Y von Tesla Konkurrenz machen soll.

Trotz des Erfolgs schreibt die E-Auto-Sparte weiterhin rote Zahlen: Im ersten Quartal 2025 verzeichnete Xiaomi einen Verlust von 500 Millionen Yuan im E-Auto-Geschäft.

Umsatz Q1/2025 Bereinigter Nettogewinn SU7-Auslieferungen Umsatz E-Auto-Sparte Verlust E-Auto-Sparte
111,3 Mrd. Yuan 10,7 Mrd. Yuan 75.869 Fahrzeuge 18,1 Mrd. Yuan 500 Mio. Yuan

Infobox: Xiaomi wächst rasant, doch die E-Auto-Sparte ist noch nicht profitabel. Das SU7-Modell ist in China das meistverkaufte Elektroauto. (Quelle: N-TV)

Durchbruch bei E-Auto-Batterien: Schnellladen bei Kälte

Ein Forschungsteam der University of Michigan hat einen Durchbruch bei Lithium-Ionen-Batterien für E-Autos erzielt. Bisher litten diese Batterien bei niedrigen Temperaturen unter eingeschränkter Leistung und verlangsamtem Schnellladen. Die neue Entwicklung ermöglicht es, Batteriezellen bei Frost um knapp 500 Prozent schneller zu laden als bisherige Batterien. Dies wurde durch eine 20 Nanometer dünne Elektrodenbeschichtung aus Lithiumborat und Lithiumcarbonat erreicht.

Im Test bei minus zehn Grad bildete sich keine harte Lithium-Schicht an der Oberfläche, was die Ladegeschwindigkeit nicht beeinträchtigte. Laut Studienautor Neil Dasgupta könnten Hersteller den Ansatz übernehmen, ohne größere Änderungen an bestehenden Fabriken vornehmen zu müssen. Ob die Technologie bald in Serie geht, bleibt abzuwarten.

  • 500 Prozent schnelleres Laden bei Frost
  • 20 nm dünne Elektrodenbeschichtung
  • Kein Verlust an Energiedichte
„Zum ersten Mal haben wir einen Weg gezeigt, wie man schnelles Laden bei niedrigen Temperaturen ermöglicht, ohne gleichzeitig die Energiedichte der Lithium-Ionen-Batterie zu beeinträchtigen“, so Neil Dasgupta, University of Michigan.

Infobox: Neue Batterietechnologie könnte das Schnellladen im Winter revolutionieren und die Reichweite von E-Autos erhöhen. (Quelle: Frankfurter Rundschau)

Herausforderungen für mittelständische Tankstellen beim E-Auto-Laden

Mittelständische Tankstellen in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen beim Ausbau der E-Mobilität. Im vergangenen Jahr kam im Durchschnitt nur an jedem dritten Tag ein großes Elektroauto wie Tesla, Porsche oder Mercedes zum Laden an die Schnellladesäulen der Mitgliedsunternehmen des Bundesverbands Freier Tankstellen (BfT). Der durchschnittliche Stromverkauf lag bei 9000 Kilowattstunden pro Jahr und Station, was etwa 100 Ladevorgängen entspricht. Ein rentabler Betrieb ist bei diesen Zahlen nicht möglich.

Die Investitionskosten für eine Hochleistungs-Ladesäule („Hypercharger“) liegen bei rund 350.000 Euro. Bürokratie, fehlende Netzanschlüsse und lange Genehmigungsverfahren bremsen den Ausbau zusätzlich. Die Lohnkosten machen derzeit zwischen 53 und 62 Prozent der Betriebskosten aus und könnten bei einer Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro bis zu 70 Prozent erreichen. Dies könnte zu eingeschränkten Öffnungszeiten führen, insbesondere auf dem Land.

Stromverkauf pro Jahr/Station Investitionskosten Hypercharger Lohnkostenanteil Durchschnittlicher Shop-Umsatz Shop-Gewinn
9000 kWh 350.000 Euro 53–62 % (bis zu 70 % bei 15 Euro Mindestlohn) 1,25 Mio. Euro 235.148 Euro

Infobox: Mittelständische Tankstellen kämpfen mit unrentablen Ladesäulen, hohen Investitions- und Lohnkosten sowie bürokratischen Hürden. (Quelle: WELT)

Europas E-Auto-Markt: Wachstum und Verschiebungen

Im April 2025 ist der Absatz reiner Elektroautos in Europa um 34 Prozent auf 145.000 Fahrzeuge gestiegen, wie der Branchenverband ACEA berichtet. Tesla, bisher Marktführer, verzeichnete einen Rückgang der Neuzulassungen um mehr als 50 Prozent und kam in den ersten vier Monaten des Jahres auf 41.677 Fahrzeuge – ein Minus von 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Modellpflege beim Model Y konnte den Einbruch nicht stoppen.

Im Gegensatz dazu gewinnen andere Hersteller, insbesondere VW, Marktanteile zurück. BYD hat Tesla erstmals in Europa überholt. Auch deutsche Marken profitieren von der steigenden Nachfrage nach Elektroautos.

  • Absatzsteigerung: +34 % (April 2025, 145.000 Fahrzeuge)
  • Tesla: -50 % Neuzulassungen im April, -46 % im Jahresvergleich
  • VW und BYD gewinnen Marktanteile

Infobox: Europas E-Auto-Markt wächst, während Tesla Marktanteile verliert und BYD sowie VW profitieren. (Quelle: FAZ.NET)

Social Leasing: E-Autos für 800.000 Haushalte in Deutschland

Social Leasing-Programme für Elektroautos könnten in Deutschland bis zu 800.000 Haushalten mit niedrigem und mittlerem Einkommen zugutekommen. EU-weit könnten bis 2032 bis zu 3 Millionen Menschen in den fünf größten Ländern (Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Polen) von solchen Programmen profitieren. Die Monatsraten für Social Leasing liegen zwischen 130 und 215 Euro. Das Programm wurde erstmals in Frankreich eingeführt und soll auf andere EU-Länder ausgeweitet werden.

In Deutschland leben 4,4 Millionen Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen in ländlichen Gebieten, die auf Verbrenner angewiesen sind. Die Finanzierung könnte über Einnahmen aus dem EU-Emissionshandel (ETS2) erfolgen, aus dem Deutschland bis 2032 rund 60 Milliarden Euro für Mobilitätsmaßnahmen zur Verfügung stehen könnten. T&E empfiehlt, bereits 2025 und 2026 einen Teil dieser Mittel vorzuziehen, um einkommensschwache Haushalte zu entlasten, bevor ab 2027 höhere Kraftstoffpreise erwartet werden.

  • 800.000 Haushalte in Deutschland könnten profitieren
  • Monatsraten: 130–215 Euro
  • Bis zu 3 Millionen Menschen in fünf EU-Ländern bis 2032
  • 60 Milliarden Euro ETS2-Mittel für Deutschland bis 2032
„In Deutschland fördern wir aktuell vor allem E-Mobilität für Besserverdienende. Menschen, die den steigenden Kraftstoffpreisen am meisten ausgeliefert sind, profitieren bisher kaum. Nach Jahren milliardenschwerer Steuergeschenke für SUVs und fossile Dienstwagen wäre Social Leasing die erste Förderung, die gleichermaßen gut für die Industrie, das Klima und Menschen ist, die auf das Auto angewiesen sind.“ – Susanne Goetz, T&E Deutschland

Infobox: Social Leasing könnte E-Mobilität für einkommensschwache Haushalte erschwinglich machen und die Nachfrage nach E-Autos im Kleinwagensegment stärken. (Quelle: Elektroauto-News)

Quellen:

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