E-Auto-Markt 2025: Nio-Aktion, neue Rekorde, Subventionsskandal und Batterie-Fortschritt

19.07.2025 11 mal gelesen 0 Kommentare

Nio lockt mit Gratis-Monaten beim E-Auto-Abo

Der chinesische Elektroautohersteller Nio startet in Deutschland eine beachtliche Aktion, um den Absatz seiner Fahrzeuge zu steigern. Wie CHIP berichtet, können Kunden im Rahmen der Aktionen "DriveOn" und "Summer Promotion" mehrere Monate kostenlos fahren – zumindest rechnerisch. Wer ein Fahrzeug der Modelle ET5, ET7 oder EL7 abonniert, erhält je nach Laufzeit bis zu acht Monate der Abogebühren zurückerstattet.

Laufzeit Gratis-Monate
ab 12 Monate 4 Monate
ab 18 Monate 6 Monate
ab 24 Monate 8 Monate

Die Aktion läuft bis zum 31. Dezember 2025. Die Erstattung der Gratis-Monate erfolgt nicht auf einmal, sondern wird gleichmäßig auf die Monatsraten über die gesamte Vertragslaufzeit verteilt. Zudem können Kunden das Auto bereits nach der Hälfte der vereinbarten Laufzeit zurückgeben. Trotz der Rabatte bleibt das Abo mit mindestens 698 Euro pro Monat kostenintensiv. Auch andere Hersteller wie Volkswagen bieten weiterhin Preisnachlässe von über 30 Prozent auf Elektroautos an.

  • Bis zu 8 Monate Abo-Gebühren werden erstattet
  • Aktion gilt bis Ende 2025
  • Frühzeitige Rückgabe nach halber Laufzeit möglich
  • Mindestens 698 Euro pro Monat trotz Rabatt

Infobox: Nio setzt mit Gratis-Monaten und flexibler Rückgabe auf neue Anreize im deutschen E-Auto-Markt. (Quelle: CHIP)

Sauber laden: So wird das E-Auto noch klimafreundlicher

Elektroautos sind laut WELT deutlich weniger klimaschädlich als Verbrenner. Mit der richtigen Ladestrategie lässt sich der CO2-Vorteil weiter ausbauen. Die bundesweit beste Ladezeit ist zwischen 11 und 15 Uhr, da dann der Anteil von Solarstrom im Netz besonders hoch ist – vor allem im Frühjahr und Sommer, etwa zwischen Mai und August. Die schlechteste Zeit zum Laden ist abends zwischen 17 und 20 Uhr, wenn der Stromverbrauch in den Haushalten steigt und die Sonne weniger Energie liefert.

  • Beste Ladezeit: 11–15 Uhr (hoher Solarstrom-Anteil)
  • Schlechteste Ladezeit: 17–20 Uhr (hoher Verbrauch, wenig Sonne)
  • In Norddeutschland kann Windkraft ausgleichen, in Süddeutschland ist sie weniger ausgebaut
  • Bei Wind- und Sonnenflaute wird konventioneller Strom geladen

Wer die aktuelle Stromerzeugung für seine Region recherchieren möchte, kann auf Portale wie die EnergyCharts des Fraunhofer ISE, das Agorameter der Agora Energiewende oder regionale Angebote wie den Energie-Atlas Bayern zurückgreifen. Mit diesen Informationen lässt sich der Lade-Timer des Fahrzeugs oder der Wallbox optimal programmieren.

Infobox: Die Wahl des Ladezeitpunkts beeinflusst die Klimabilanz des E-Autos erheblich. (Quelle: WELT)

Feststoffbatterie: Mercedes nennt Zeitplan für Serieneinsatz

Die Feststoffbatterie gilt als Hoffnungsträger für die Elektromobilität. Wie HNA berichtet, hat Mercedes-Entwicklungschef Markus Schäfer gegenüber der Automobilwoche einen konkreten Zeitplan genannt: Die Technik soll noch vor Ende des Jahrzehnts serienreif sein. Auch andere deutsche Hersteller wie BMW und VW arbeiten intensiv an dieser Technologie.

Die Feststoffbatterie verspricht gleich mehrere Vorteile: höhere Reichweiten, kürzere Ladezeiten und eine geringere Brandgefahr. Allerdings gibt es noch Herausforderungen, etwa bei der Lebensdauer und den Kosten. Mercedes testet die Akkus bereits in einem modifizierten EQS-Modell, BMW setzt auf die Zusammenarbeit mit Solid Power und VW hat eine Lizenzvereinbarung mit QuantumScape für die Produktion von Feststoffbatterien für bis zu eine Million Elektroautos pro Jahr abgeschlossen.

  • Serieneinsatz bei Mercedes spätestens bis 2030
  • Höhere Energiedichte, mehr Reichweite, kürzere Ladezeiten
  • Geringere Brandgefahr durch festen Elektrolyten
  • Herausforderungen: Volumenänderung, Lebensdauer, hohe Kosten

Infobox: Die Feststoffbatterie könnte E-Autos einen Technologiesprung ermöglichen, ist aber noch mit Herausforderungen verbunden. (Quellen: HNA, 24auto.de)

Subventionsskandal: China prüft eigene E-Auto-Hersteller

Chinas Elektroauto-Boom wird von einem Subventionsskandal erschüttert. Das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) hat laut Merkur aufgedeckt, dass einige Autobauer zwischen 2016 und 2020 Fördergelder in Höhe von mehr als 864 Millionen Yuan (rund 103 Millionen Euro) beantragt hatten, obwohl ihnen diese nicht zustanden. Im Fokus stehen die Branchenriesen BYD und Chery.

Hersteller Unrechtmäßig beantragte Fahrzeuge Schaden (Yuan) Schaden (Euro)
Chery ca. 8.760 240 Mio. 28.791.960
BYD ca. 4.900 143 Mio. ---

Insgesamt wurden 21.725 Fahrzeuge von der Förderung ausgeschlossen. Die Gründe für die zu Unrecht erhaltenen Subventionen sind vielfältig: fehlende Betriebsdaten, nicht erfüllte Kilometerstände oder Neuwagen, die als "Null-Kilometer-Gebrauchtwagen" erneut verkauft wurden. Das Subventionssystem in China war bis Ende 2022 großzügig: Pro Elektro- oder Hybridfahrzeug wurden bis zu 60.000 Yuan (rund 7.200 Euro) ausgezahlt – direkt an die Hersteller.

  • Über 864 Millionen Yuan (103 Mio. Euro) unrechtmäßig beantragt
  • 21.725 Fahrzeuge von Förderung ausgeschlossen
  • Bis zu 60.000 Yuan (7.200 Euro) Förderung pro Fahrzeug

Infobox: Der Subventionsskandal trifft die chinesische E-Auto-Industrie in einer Phase des Preiskampfs und sinkender Margen. (Quelle: Merkur)

Rekordhalbjahr für E-Auto-Neuzulassungen in Deutschland

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) meldet laut autohaus.de einen neuen Rekord bei den Neuzulassungen von Elektroautos. Zwischen Januar und Ende Juni 2025 wurden deutschlandweit 248.726 rein elektrisch angetriebene Pkw (BEV) neu zugelassen – der bisher höchste Halbjahreswert. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg die Zahl der neu in Verkehr gebrachten E-Autos um rund 184.000 Einheiten. Der Marktanteil der E-Pkw lag im ersten Halbjahr bei 17,7 Prozent.

Bundesland Neuzulassungen BEV
Bayern 50.714
Nordrhein-Westfalen 50.558
Baden-Württemberg 38.699

Größter E-Auto-Anbieter nach Stückzahlen war VW mit 76.066 Neuzulassungen, darunter 52.455 BEV. Es folgten BMW mit 38.563 Einheiten (22.583 reine E-Autos) und Mercedes mit 36.007 Neuzulassungen (14.438 reine E-Autos). Fast jeder zweite Porsche (47,9 Prozent) kam im ersten Halbjahr mit E-Antrieb oder als Plug-in-Hybrid auf die Straße. Bei rein elektrischen Modellen liegt Porsche mit 28,8 Prozent Anteil weit vorn, nur Mini hat mit 36,7 Prozent eine höhere BEV-Quote. Insgesamt wurden 1,4 Millionen Neuwagen neu zugelassen, das sind 4,7 Prozent weniger als im Vorjahr.

  • 248.726 BEV-Neuzulassungen im 1. Halbjahr 2025
  • Marktanteil E-Pkw: 17,7 Prozent
  • VW, BMW und Mercedes führen bei den Stückzahlen
  • Gesamtmarkt schrumpft um 4,7 Prozent

Infobox: Trotz rückläufigem Gesamtmarkt erreichen E-Autos in Deutschland neue Rekordwerte bei den Neuzulassungen. (Quelle: autohaus.de)

Quellen:

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