E Auto vs Verbrenner Kosten: Eine umfassende Analyse der finanziellen Vor- und Nachteile

25.05.2025 139 mal gelesen 0 Kommentare
  • Elektroautos verursachen in der Regel geringere Wartungs- und Energiekosten als Verbrenner.
  • Die Anschaffungskosten für E-Autos sind aktuell meist höher, werden aber durch staatliche Förderungen und sinkende Batteriepreise ausgeglichen.
  • Über die gesamte Nutzungsdauer betrachtet, können E-Autos durch niedrigere Betriebskosten und steuerliche Vorteile finanziell attraktiver sein.

Zielsetzung und Nutzen der TCO-Analyse beim Autokauf

Die Total Cost of Ownership (TCO)-Analyse ist beim Autokauf weit mehr als ein Rechenexempel für Zahlenliebhaber. Sie ist das Werkzeug, das verborgene Kostenfallen aufdeckt und die tatsächliche Wirtschaftlichkeit verschiedener Antriebsarten messbar macht. Wer nur auf den Kaufpreis schaut, tappt schnell in die Falle: Gerade bei E-Autos und Verbrennern können sich die laufenden Kosten massiv unterscheiden – und zwar oft in Bereichen, die auf den ersten Blick kaum auffallen.

Der eigentliche Clou der TCO-Analyse liegt darin, sämtliche Kostenpunkte konsequent einzubeziehen. Das bedeutet: Nicht nur Anschaffung und Sprit oder Strom, sondern auch Wertverlust, Wartung, Versicherung, Steuern, Ladeinfrastruktur und sogar mögliche Förderungen fließen in die Rechnung ein. Nur so entsteht ein ehrliches Bild davon, was ein Auto über die gesamte Haltedauer wirklich kostet.

Für Verbraucher ergibt sich daraus ein echter Mehrwert:

  • Sie können mit der TCO-Analyse verschiedene Modelle und Antriebsarten fair vergleichen – unabhängig von Werbeversprechen oder scheinbar günstigen Einstiegspreisen.
  • Die Methode hilft, finanzielle Überraschungen nach dem Kauf zu vermeiden, weil auch langfristige Faktoren wie Wertverlust oder steigende Energiepreise berücksichtigt werden.
  • Wer individuell rechnet, entdeckt oft Sparpotenziale, die bei pauschalen Kostenvergleichen verborgen bleiben – etwa durch das Laden zu Hause oder eine besonders günstige Versicherung.

Unterm Strich: Die TCO-Analyse ist der Schlüssel, um beim Autokauf eine Entscheidung zu treffen, die nicht nur heute, sondern auch in fünf oder zehn Jahren noch sinnvoll ist. Sie trennt Mythen von Fakten und bringt Licht ins Dunkel der Gesamtkosten – und genau das ist es, was viele Autokäufer wirklich brauchen.

Kernkostenfaktoren: Wo unterscheiden sich E-Autos und Verbrenner finanziell?

Wer wirklich wissen will, wo sich E-Autos und Verbrenner finanziell voneinander abheben, muss genauer hinschauen – und zwar jenseits der üblichen Preisetiketten im Autohaus.

  • Anschaffung und Batteriekosten: Die Batterie ist beim E-Auto das teuerste Einzelteil. Das schlägt sich spürbar im Listenpreis nieder. Allerdings sinken die Batteriepreise stetig, was sich langsam auf die Neupreise auswirkt. Bei Verbrennern bleiben die Entwicklungskosten dagegen vergleichsweise konstant.
  • Restwert und technologische Unsicherheit: E-Autos verlieren oft schneller an Wert, weil die Entwicklung rasant voranschreitet und Käufer unsicher sind, wie lange aktuelle Technik noch gefragt ist. Bei Verbrennern ist der Wertverlust berechenbarer, aber die Diskussion um Fahrverbote und CO₂-Abgaben kann das Bild kippen.
  • Energiekosten pro Kilometer: Strompreise schwanken, aber das Laden zu Hause ist fast immer günstiger als Tanken. Wer auf öffentliche Schnelllader angewiesen ist, zahlt oft mehr. Bei Verbrennern sind die Spritpreise zwar volatil, aber meist auf höherem Niveau als Haushaltsstrom.
  • Wartung und Verschleiß: E-Autos punkten mit weniger beweglichen Teilen – kein Ölwechsel, keine Auspuffanlage, weniger Bremsenverschleiß dank Rekuperation. Das drückt die Werkstattkosten spürbar. Verbrenner brauchen mehr Pflege und Ersatzteile, was sich über die Jahre summiert.
  • Steuern und Abgaben: Die Kfz-Steuer entfällt bei E-Autos bis 2030, während Verbrenner mit steigendem CO₂-Ausstoß stärker zur Kasse gebeten werden. Regionale Unterschiede und künftige Steuerreformen können das Kostenbild jedoch verändern.
  • Ladeinfrastruktur als Kostenfaktor: Wer keine eigene Wallbox hat, muss mit höheren Kosten für öffentliche Ladesäulen rechnen. Die Installation zu Hause ist eine einmalige Investition, die sich aber oft schnell amortisiert – vorausgesetzt, man fährt genug Kilometer.

Unterm Strich: Die finanziellen Unterschiede zwischen E-Auto und Verbrenner ergeben sich aus einem Zusammenspiel vieler Faktoren, die sich je nach Fahrprofil und Lebenssituation stark auswirken können. Es gibt keinen pauschalen Gewinner – aber jede Kostenposition verdient einen zweiten Blick.

Finanzielle Vor- und Nachteile von E-Autos und Verbrennern im direkten Vergleich

Kostenfaktor E-Auto: Vorteile E-Auto: Nachteile Verbrenner: Vorteile Verbrenner: Nachteile
Anschaffungskosten - Staatliche Förderung möglich
- Kfz-Steuerbefreiung bis 2030
- Höherer Listenpreis,
besonders durch Batterie
- Geringerer Einstiegspreis
- Verfügbar als Gebrauchtwagen günstiger
- Keine Förderungen
- Keine Steuererleichterung
Wertverlust - Langfristige Besserung absehbar
- Schnellere technische Updates
- Aktuell meist höher,
unsicherer Restwert
- Kalkulierbarer Werterhalt
- Massenmarkterprobt
- Risiko durch Fahrverbote und CO₂-Abgaben,
v. a. für Diesel
Energiekosten - Geringe Kosten bei Heimladung
- Möglichst mit Solarstrom kombinierbar
- Öffentliches Laden oft erheblich teurer
- Preise schwanken stark
- Bekanntes Preisniveau
- Überall verfügbar
- Generell höhere Kosten pro km
- Schwankende Spritpreise
Wartung & Reparatur - Geringere Werkstattkosten
- Weniger Verschleißteile
- Weniger Werkstatttermine
- Batterie außerhalb der Garantie teuer
- Weniger spezialisierte Werkstätten
- Werkstattnetz dicht
- Ersatzteile einfach verfügbar
- Höhere Wartungs- und Reparaturkosten
- Mehr Verschleiß und Flüssigkeiten
Steuern & Abgaben - Befreiung von Kfz-Steuer
- THG-Quoten-Prämie möglich
- Steuerliche Vorteile zeitlich begrenzt - Keine besonderen Vorteile - Steuer steigt mit CO₂-Ausstoß
- Risiko künftiger Steuererhöhungen
Lade- bzw. Tankinfrastruktur - Vorteile bei eigener Wallbox
- Flexible Nachttarife möglich
- Teure Schnelllader
- Lückenhaftes öffentliches Netz
- Tankstellen flächendeckend
- Schnell zu „betanken“
- Kein Kostenvorteil bei Langstrecken
Förderungen - Regionale Zuschüsse für Kauf & Wallbox möglich - Förderung teilweise ausgelaufen oder nur regional - Kaum Förderungen verfügbar - Keine Zuschüsse

Anschaffungspreise und Wertverlust im direkten Kostenvergleich

Die Anschaffungskosten und der Wertverlust sind die beiden größten Brocken, wenn es um die Gesamtkosten eines Autos geht – und hier trennt sich die Spreu vom Weizen, besonders im direkten Vergleich zwischen E-Auto und Verbrenner.

Bei E-Autos ist der Einstiegspreis nach wie vor spürbar höher. Das liegt nicht nur an der Batterie, sondern auch an der aufwendigeren Entwicklung neuer Plattformen und der aktuell geringeren Stückzahl. Hersteller versuchen zwar, mit Einstiegsmodellen und Rabatten gegenzusteuern, aber der Abstand bleibt sichtbar. Bei Verbrennern profitiert man von ausgereifter Technik und Massenproduktion, was die Preise drückt.

Doch der eigentliche Knackpunkt ist der Wertverlust. E-Autos verlieren oft schneller an Wert, vor allem, weil die Technologie sich rasant weiterentwickelt. Wer heute ein E-Auto kauft, muss damit rechnen, dass in wenigen Jahren ein Nachfolgemodell mit besserer Reichweite oder kürzeren Ladezeiten auf dem Markt ist – das drückt die Restwerte. Außerdem gibt es Unsicherheiten bezüglich der Haltbarkeit der Batterie und der künftigen Nachfrage nach gebrauchten E-Autos, was die Kalkulation erschwert.

Bei Verbrennern ist der Wertverlust zwar ebenfalls hoch, aber besser kalkulierbar. Allerdings: Mit jeder politischen Diskussion über Fahrverbote oder strengere CO₂-Grenzwerte steigt das Risiko, dass bestimmte Modelle schneller an Wert verlieren als gedacht. Gerade Diesel sind davon betroffen, weil sie in vielen Städten bereits eingeschränkt werden.

  • Praxis-Tipp: Wer ein E-Auto kauft, sollte besonders auf flexible Leasing- oder Finanzierungsmodelle achten, um das Restwertrisiko zu minimieren.
  • Marktentwicklung: Die Restwerte von E-Autos könnten sich mittelfristig stabilisieren, wenn sich die Technik weiter etabliert und der Gebrauchtmarkt wächst.

Fazit: Die hohen Anschaffungskosten und der unberechenbare Wertverlust sind aktuell die größten finanziellen Stolpersteine beim E-Auto. Bei Verbrennern bleibt das Risiko politischer Eingriffe. Wer auf Nummer sicher gehen will, rechnet beide Faktoren ehrlich in die eigene Kostenbilanz ein.

Strom vs. Kraftstoff: Verbrauchskosten im Alltag

Im Alltag zeigt sich schnell, dass die Verbrauchskosten nicht nur vom reinen Energiepreis abhängen, sondern auch von Lade- und Tankgewohnheiten, regionalen Preisunterschieden und der Effizienz des Fahrzeugs.

  • Während Haushaltsstrompreise oft deutlich unter den Spritkosten pro Kilometer liegen, kann das Laden an öffentlichen Schnellladesäulen die Rechnung umdrehen. Hier schnellen die Preise teils über das Niveau von Superbenzin hinaus, besonders bei spontanen Ladevorgängen ohne Tarifbindung.
  • Ein weiterer, oft unterschätzter Punkt: Die Effizienz moderner E-Autos schwankt stark je nach Außentemperatur und Fahrstil. Im Winter steigt der Stromverbrauch durch Heizung und Batterietemperierung spürbar an – das kann die Kosten pro Kilometer in die Höhe treiben.
  • Bei Verbrennern bleibt der Verbrauch im Alltag konstanter, aber Kurzstrecken und Stadtverkehr treiben den Literverbrauch ebenfalls nach oben. Moderne Hybrid-Modelle können hier einen Kostenvorteil bieten, solange sie regelmäßig geladen werden.
  • Regionale Unterschiede bei Strom- und Kraftstoffpreisen machen eine pauschale Aussage schwierig. In ländlichen Regionen mit günstigen Stromtarifen kann das E-Auto klar vorne liegen, während in Ballungsräumen mit teuren Schnellladern der Kostenvorteil schrumpft.
  • Praxis-Tipp: Wer die Möglichkeit hat, mit eigenem Solarstrom zu laden, senkt die Verbrauchskosten drastisch und macht sich unabhängiger von Preisschwankungen an der Zapfsäule oder Ladesäule.

Unterm Strich entscheidet der individuelle Nutzungsalltag: Viel Heimladen und vorausschauendes Fahren spielen E-Autos in die Karten, während Vielfahrer ohne feste Lademöglichkeit oft mit schwankenden Kosten rechnen müssen.

Wartungs- und Reparaturkosten: Der Vorteil der Technik

Der technische Aufbau eines Fahrzeugs hat direkten Einfluss auf die Wartungs- und Reparaturkosten – und hier spielen E-Autos ihre Stärken klar aus.

  • Elektromotoren kommen mit einer erstaunlich geringen Anzahl an beweglichen Teilen aus. Das reduziert nicht nur das Risiko von Defekten, sondern sorgt auch für längere Wartungsintervalle. Ölwechsel, Zündkerzen, Zahnriemen oder Abgasanlage? Fehlanzeige beim E-Auto.
  • Die Bremsen werden durch Rekuperation geschont, was bedeutet: Weniger Verschleiß, längere Lebensdauer und seltener Werkstattbesuche. In der Praxis halten Bremsbeläge und -scheiben bei E-Autos oft doppelt so lange wie bei Verbrennern.
  • Software-Updates „over the air“ können kleinere Fehler oder Optimierungen ohne Werkstattbesuch beheben. Das spart Zeit und Geld – ein klarer Pluspunkt, den klassische Verbrenner nicht bieten.
  • Allerdings: Spezialisierte Werkstätten für E-Autos sind noch nicht überall flächendeckend verfügbar. Das kann im Einzelfall zu höheren Stundensätzen führen, wenn spezielle Diagnosegeräte oder Fachwissen gefragt sind.
  • Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Sollte die Hochvoltbatterie außerhalb der Garantie Probleme machen, können die Kosten schnell in die Höhe schießen. Allerdings sind solche Defekte selten und die meisten Hersteller bieten mittlerweile großzügige Garantien auf den Akku.

Unterm Strich sorgt die technische Einfachheit des E-Antriebs für spürbar niedrigere Wartungs- und Reparaturkosten – mit Ausnahme der Batterie, die als teures Einzelteil ein Restrisiko bleibt.

Steuerliche Rahmenbedingungen und staatliche Förderungen im Überblick

Die steuerlichen Rahmenbedingungen und staatlichen Förderungen beeinflussen die Gesamtkosten von E-Autos und Verbrennern oft stärker, als viele denken – und sie ändern sich regelmäßig.

  • Kfz-Steuer: Für neu zugelassene E-Autos entfällt die Kfz-Steuer bis mindestens 2030 komplett. Das kann über mehrere Jahre hinweg einen vierstelligen Betrag sparen, besonders bei größeren Fahrzeugen. Bei Verbrennern steigt die Steuer mit dem CO₂-Ausstoß und trifft vor allem leistungsstarke Modelle.
  • Förderprogramme: Nach dem Auslaufen des bundesweiten Umweltbonus gibt es aktuell regionale Förderungen, die von Bundesland zu Bundesland variieren. Manche Kommunen unterstützen den Kauf von E-Autos oder die Installation privater Ladepunkte mit Zuschüssen oder zinsgünstigen Krediten. Wer hier nicht recherchiert, verschenkt bares Geld.
  • Firmenwagenregelung: Für E-Dienstwagen gilt weiterhin die 0,25%-Regelung für die private Nutzung (bei Bruttolistenpreis bis 60.000 €), während Verbrenner mit 1% versteuert werden. Das kann die monatliche Steuerlast für Arbeitnehmer spürbar senken.
  • THG-Quote: Halter von E-Autos können jährlich Einnahmen durch den Verkauf ihrer Treibhausgasminderungs-Quote erzielen. Die Höhe schwankt, liegt aber meist im niedrigen dreistelligen Bereich pro Jahr und wird direkt ausgezahlt.
  • Ausblick: Die steuerlichen Vorteile für E-Autos sind zeitlich befristet und können sich durch politische Entscheidungen jederzeit ändern. Wer langfristig plant, sollte aktuelle Entwicklungen regelmäßig prüfen.

Die richtige Nutzung steuerlicher Vorteile und Förderungen kann die Kostenbilanz eines E-Autos entscheidend verbessern – vorausgesetzt, man bleibt am Ball und nutzt alle verfügbaren Programme aus.

Ladeinfrastruktur: Einfluss der Lademöglichkeiten auf die Gesamtkosten

Die Wahl der Lademöglichkeit hat einen direkten und oft unterschätzten Einfluss auf die Gesamtkosten eines E-Autos.

  • Wer eine eigene Wallbox nutzt, profitiert nicht nur von günstigeren Stromtarifen, sondern auch von zeitlicher Flexibilität. Nachtstrom oder spezielle Autostromtarife können die Kosten pro Kilowattstunde weiter senken. In manchen Regionen gibt es sogar dynamische Tarife, die sich am Börsenpreis orientieren – das kann sich richtig lohnen.
  • Fehlt die Möglichkeit, zu Hause oder am Arbeitsplatz zu laden, ist man auf öffentliche Ladepunkte angewiesen. Hier schwanken die Preise stark: Schnellladen an Autobahnen ist oft deutlich teurer als das Laden an einer AC-Säule in der Stadt. Preismodelle reichen von Minuten- bis zu Kilowattstunden-Abrechnung, was die Kalkulation erschwert.
  • Ein weiterer Kostenfaktor sind Grundgebühren für Ladekarten oder Apps. Wer verschiedene Anbieter nutzt, zahlt mitunter doppelt – oder muss Tarife regelmäßig vergleichen, um nicht in die Kostenfalle zu tappen.
  • Für Laternenparker kann der Ausbau der öffentlichen Infrastruktur entscheidend sein. In Ballungsräumen ist der Zugang zu günstigen Ladepunkten häufig begrenzt, was die Gesamtkosten im Alltag spürbar erhöht.
  • Investitionen in die eigene Ladeinfrastruktur – etwa für die Installation einer Wallbox oder eines Stromspeichers – amortisieren sich erst bei entsprechender Fahrleistung. Ohne ausreichende Nutzung bleibt das eine teure Komfortlösung.

Die Ladestrategie entscheidet maßgeblich über die Wirtschaftlichkeit eines E-Autos. Wer flexibel und günstig laden kann, fährt auf lange Sicht deutlich günstiger – wer dagegen auf teure Schnelllader angewiesen ist, zahlt drauf.

Vergleichende Beispielrechnung: So unterscheiden sich E-Auto und Verbrenner in der Praxis

Ein Praxisvergleich mit echten Zahlen macht die Unterschiede zwischen E-Auto und Verbrenner erst richtig greifbar.

Stellen wir zwei aktuelle Modelle nebeneinander: einen BMW iX2 (Elektro) und einen BMW X2 (Benziner). Beide Fahrzeuge sind in Ausstattung und Leistung vergleichbar, sodass der Kostenvergleich fair bleibt. Die Berechnung basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 20.000 km und einer Haltedauer von fünf Jahren.

  • Gesamtkosten pro Kilometer: Beim BMW iX2 Elektro ergeben sich laut ADAC-Vollkostenanalyse Gesamtkosten von etwa 59,7 Cent pro Kilometer. Der Benziner liegt mit 59,9 Cent praktisch gleichauf. Der Unterschied ist minimal, aber bemerkenswert, da das E-Auto trotz höherem Listenpreis aufholt.
  • Verbrauchskosten: Die Energiekosten (Strom) beim E-Auto setzen voraus, dass überwiegend zu Hause geladen wird. Wird häufiger öffentlich geladen, steigen die Kosten spürbar an und das Verhältnis kann kippen.
  • Wertverlust: Der Wertverlust bleibt beim E-Auto leicht höher, wird aber durch geringere Wartungs- und Energiekosten teilweise ausgeglichen.
  • Individuelle Faktoren: Die Kostenbilanz kann sich deutlich verschieben, wenn sich das Fahrprofil ändert. Wer zum Beispiel weniger als 10.000 km pro Jahr fährt oder keinen Zugang zu günstiger Heimladung hat, zahlt beim E-Auto oft drauf. Umgekehrt wird das E-Auto bei hoher Fahrleistung und eigenem Ladepunkt attraktiver.
  • Unvorhersehbare Kosten: Preissteigerungen bei Strom oder Benzin, Änderungen bei Steuern oder Förderungen sowie technische Entwicklungen (z.B. bessere Batterien) können die Rechnung jederzeit verändern.

Die Beispielrechnung zeigt: Im Alltag sind E-Auto und Verbrenner bei vergleichbarer Nutzung inzwischen oft gleichauf. Der individuelle Vorteil hängt aber entscheidend von Ladegewohnheiten, Fahrleistung und künftigen Preisentwicklungen ab.

Umfassende Bewertung: Wann lohnt sich das E-Auto finanziell tatsächlich?

Ob sich ein E-Auto finanziell wirklich lohnt, hängt von einer Reihe sehr konkreter Bedingungen ab, die oft erst auf den zweiten Blick ins Gewicht fallen.

  • Ein entscheidender Faktor ist die jährliche Fahrleistung: Wer regelmäßig weite Strecken zurücklegt, profitiert stärker von den niedrigeren Energie- und Wartungskosten. Bei Kurzstreckenfahrern kann der Kostenvorteil dagegen verpuffen, weil der hohe Wertverlust pro Kilometer dann besonders ins Gewicht fällt.
  • Ein weiterer Punkt ist die Verfügbarkeit von günstigen Lademöglichkeiten. Wer eine eigene Wallbox besitzt oder am Arbeitsplatz kostenlos laden kann, spart auf Dauer deutlich. Ohne diese Möglichkeit steigen die laufenden Kosten durch teure öffentliche Ladepunkte oft spürbar an.
  • Auch die regionale Strompreissituation spielt eine Rolle. In Regionen mit günstigen Stromtarifen oder bei Nutzung von selbst erzeugtem Solarstrom verschiebt sich die Kostenbilanz klar zugunsten des E-Autos.
  • Für Dienstwagenfahrer mit der 0,25%-Regelung und Halter, die von der THG-Quote profitieren, ergeben sich zusätzliche finanzielle Vorteile, die den Unterschied zu Verbrennern weiter vergrößern können.
  • Die technologische Entwicklung sollte nicht unterschätzt werden: Wer flexibel bleibt, etwa durch Leasing oder kurze Haltedauer, kann das Risiko eines schnellen Wertverlusts besser abfedern und von künftigen Verbesserungen profitieren.
  • Schließlich können lokale Förderprogramme, steuerliche Vorteile oder besondere Tarife für Strom und Versicherung den Ausschlag geben – vorausgesetzt, sie werden konsequent genutzt und regelmäßig überprüft.

Unterm Strich lohnt sich das E-Auto finanziell vor allem für Vielfahrer mit Zugang zu günstiger Ladeinfrastruktur, in Regionen mit niedrigen Strompreisen und bei konsequenter Nutzung aller Fördermöglichkeiten. Wer flexibel bleibt und die individuellen Rahmenbedingungen regelmäßig prüft, kann den Kostenvorteil des E-Autos gezielt ausspielen.

Praxistipps für die individuelle Kostenanalyse und Auswahl

Wer wirklich auf Nummer sicher gehen will, sollte die eigene Kostenanalyse nicht auf pauschale Online-Rechner oder Werbeversprechen stützen. Individuelle Lebensumstände und Nutzungsprofile machen oft den entscheidenden Unterschied.

  • Fahrprofil realistisch erfassen: Notiere für einige Wochen alle gefahrenen Kilometer, typische Streckenlängen und Lade- bzw. Tankgewohnheiten. Nur so lässt sich der tatsächliche Energiebedarf und die passende Antriebsart ermitteln.
  • Strom- und Kraftstoffpreise individuell ansetzen: Prüfe, welche Tarife konkret am Wohnort und Arbeitsplatz gelten. Berücksichtige dabei auch mögliche zukünftige Preisschwankungen und Angebote wie Nachtstrom oder Solartarife.
  • Wartungsintervalle und Servicekosten vergleichen: Frage gezielt bei Werkstätten nach den Kosten für Inspektionen, Ersatzteile und typische Verschleißreparaturen für die infrage kommenden Modelle.
  • Restwertentwicklung beobachten: Analysiere aktuelle Gebrauchtwagenpreise und informiere dich über Trends bei Wertverlusten – auch über unabhängige Quellen wie Schwacke oder DAT.
  • Versicherungsprämien individuell berechnen: Hole konkrete Angebote für die eigenen Wunschmodelle ein, da die Unterschiede je nach Region, Typklasse und persönlichem Profil erheblich sein können.
  • Fördermöglichkeiten aktiv recherchieren: Informiere dich regelmäßig über neue regionale oder zeitlich befristete Programme. Manchmal gibt es überraschende Zusatzförderungen, etwa für Wallboxen oder spezielle Stromtarife.
  • Eigene Ladeinfrastruktur kritisch bewerten: Kalkuliere die Amortisation einer Wallbox realistisch – und prüfe, ob eine Installation technisch und rechtlich überhaupt möglich ist.
  • Unabhängige Beratung nutzen: Ziehe bei Unsicherheiten neutrale Experten, etwa von Verbraucherzentralen oder Automobilclubs, hinzu. Sie helfen, individuelle Fallstricke zu erkennen und realistische Annahmen zu treffen.

Mit einer ehrlichen, maßgeschneiderten Analyse lassen sich böse Überraschungen vermeiden – und die Entscheidung für das passende Auto wird nicht nur günstiger, sondern auch langfristig tragfähig.


FAQ: E-Auto oder Verbrenner – Was kostet weniger?

Sind Elektroautos in der Gesamtkostenbetrachtung günstiger als Verbrenner?

Elektroautos erreichen bei den Gesamtkosten pro Kilometer inzwischen das Niveau von Verbrennern, vor allem bei hoher jährlicher Fahrleistung und Möglichkeit zur günstigen Heimladung. Entscheidend ist das individuelle Nutzungsprofil – bei Wenigfahrern und ohne eigene Lademöglichkeit bleibt der Verbrenner meist noch günstiger.

Welche Kostenfaktoren machen den Hauptunterschied zwischen E-Auto und Verbrenner aus?

Ausschlaggebend sind der höhere Anschaffungspreis und Wertverlust beim E-Auto gegenüber niedrigeren Energiekosten und günstigeren Wartungen. Steuervorteile und Förderungen spielen eine große Rolle. Bei Verbrennern fallen die Kosten primär durch Spritverbrauch, höhere Wartung und Steuern ins Gewicht.

Wie stark beeinflussen Strom- und Kraftstoffpreise die Wirtschaftlichkeit?

Strompreise aus dem Netz sind meist günstiger als Benzin oder Diesel – vor allem bei Heimladung. Wer jedoch überwiegend öffentlich lädt, kann ähnlich viel oder sogar mehr zahlen als bei einem Verbrenner. Schwankungen bei Energiepreisen haben einen deutlichen Einfluss auf die Monatskosten beider Antriebarten.

Welche Rolle spielen Wartungs- und Reparaturkosten im Vergleich?

Bei Elektroautos sind Wartungs- und Reparaturkosten meist deutlich niedriger, da weniger Verschleißteile benötigt werden (z.B. kein Ölwechsel und geringerer Bremsenverschleiß). Verbrenner verursachen aufgrund aufwendigerer Technik und häufiger nötiger Verschleißteile höhere Werkstattkosten über die Jahre.

Wann lohnt sich die Anschaffung eines E-Autos tatsächlich?

Ein E-Auto lohnt sich vor allem bei hoher jährlicher Fahrleistung, wenn regelmäßig günstig zu Hause geladen werden kann und alle steuerlichen Vorteile sowie Fördermöglichkeiten genutzt werden. Auch für Dienstwagenfahrer und in Regionen mit niedrigen Strompreisen lohnt sich der Umstieg meist schneller.

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Zusammenfassung des Artikels

Die TCO-Analyse deckt beim Autokauf alle Kostenpunkte auf und ermöglicht so einen fairen Vergleich zwischen E-Autos und Verbrennern, wobei individuelle Faktoren entscheidend sind.

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Nützliche Tipps zum Thema:

  1. Führe eine individuelle TCO-Analyse durch: Berücksichtige bei der Kostenrechnung nicht nur den Kaufpreis, sondern auch laufende Kosten wie Wertverlust, Energieverbrauch (Strom oder Kraftstoff), Wartung, Versicherung, Steuern, Ladeinfrastruktur und mögliche Förderungen. Nur so erhältst du ein realistisches Bild der tatsächlichen Kosten über die Haltedauer.
  2. Bewerte deine Lade- bzw. Tankmöglichkeiten kritisch: Wer eine eigene Wallbox besitzt oder am Arbeitsplatz günstig laden kann, spart bei E-Autos erheblich. Fehlt diese Option, können hohe Kosten an öffentlichen Ladesäulen den finanziellen Vorteil schnell zunichtemachen.
  3. Berücksichtige Wertverlust und technische Entwicklung: E-Autos haben aktuell einen höheren und schwerer kalkulierbaren Wertverlust als Verbrenner. Leasing- oder flexible Finanzierungsmodelle können helfen, das Restwertrisiko zu minimieren – besonders angesichts rasanter technischer Fortschritte.
  4. Nutze alle verfügbaren Förderungen und steuerlichen Vorteile: Informiere dich regelmäßig über regionale Zuschüsse, Kfz-Steuerbefreiung, THG-Quoten-Prämie und günstige Dienstwagenregelungen. Diese Vorteile können die Gesamtkosten eines E-Autos deutlich senken, sind aber oft zeitlich begrenzt und regional unterschiedlich.
  5. Passe die Fahrzeugwahl an dein Fahrprofil an: Vielfahrer mit Zugang zu günstiger Heimladung profitieren finanziell besonders von E-Autos, während Wenigfahrer oder Personen ohne eigene Lademöglichkeit oft mit einem modernen Verbrenner günstiger fahren. Analysiere deshalb deine jährliche Fahrleistung, Streckenprofile und Nutzungsmöglichkeiten genau, bevor du dich entscheidest.

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