E-Autos im Aufwind: Mehr Auswahl, sinkende Preise und neue Technik für die Mobilitätswende

01.07.2025 56 mal gelesen 0 Kommentare

Markt: E-Autos gewinnen wieder an Beliebtheit – Angebot steigt, Preise sinken

Elektroautos erfreuen sich in Deutschland wieder wachsender Beliebtheit. Laut VISION mobility lag der Marktanteil der E-Autos bei den vom Kraftfahrt-Bundesamt registrierten Neuzulassungen in den ersten fünf Monaten des Jahres durchweg über dem Vorjahr. Auch die Auftragseingänge entwickelten sich positiv, was auf ein verbessertes Angebot und die Notwendigkeit der Hersteller, aufgrund verschärfter CO2-Flottengrenzwerte mehr Stromer zu verkaufen, zurückzuführen ist.

Die Rabatte für die beliebtesten Elektroauto-Modelle sind im Jahresverlauf deutlich gestiegen: von 13,7 Prozent im Januar auf 17 Prozent im Mai, wie Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer berechnet hat. Im Juni sanken sie leicht, was auf die verbesserte Auftragslage zurückgeführt wird. Thomas Peckruhn, Vizepräsident des ZDK, betont, dass vor allem die größere Produktpalette in den Volumensegmenten die Nachfrage antreibt. Für die kommenden Jahre sind weitere Modelle angekündigt, was zusätzliche Hoffnung macht.

Der Preisabstand zwischen Verbrenner und reinem Stromer lag zuletzt unter 4.000 Euro. Anfang 2024 war er teilweise noch doppelt so hoch, in den Anfängen der Elektromobilität sogar bis zu 15.000 Euro. Dudenhöffer sieht die Preisgleichheit dank sinkender Batteriepreise noch vor 2030 in greifbarer Nähe. Zudem erwartet er in der zweiten Jahreshälfte wieder steigende Rabatte, da der Wettbewerb zunimmt. Der Anteil von Eigenzulassungen und Verkäufen an Vermieter lag von Januar bis Mai bei 36,6 Prozent. Bei einigen Marken, wie dem chinesischen Hersteller BYD, lag der Anteil sogar über 50 Prozent, was zu einem deutlichen Preisverfall führen könnte.

Monat Rabatt Elektroauto
Januar 13,7 %
Mai 17 %
  • Marktanteil E-Autos 2025 soll deutlich steigen
  • Preisabstand zu Verbrennern unter 4.000 Euro
  • Eigenzulassungen und Vermieterverkäufe: 36,6 % (Jan-Mai)

Infobox: Die Preisschere zwischen Verbrenner und Stromer schließt sich, das Angebot wächst und die Rabatte steigen. Für Kunden bedeutet das: Die Chancen auf attraktive Angebote für E-Autos sind so gut wie nie.

Quelle: VISION mobility

AvD fordert weitere Maßnahmen vom Bund für Elektromobilität

Der Automobilclub von Deutschland (AvD) kritisiert laut MotorZeitung das Investitionssofortprogramm des Bundes, da es keine Förderung für private Autofahrer vorsieht. Lediglich Unternehmen profitieren von steuerlichen Entlastungen beim Kauf von Elektroautos. Auch das wichtige Leasing wird weder für gewerbliche noch für private Käufer direkt gefördert.

Der AvD fordert, dass Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen beim Umstieg auf Elektromobilität stärker unterstützt werden. Das sogenannte Social Leasing, wie es in Frankreich existiert, könnte hier einen wichtigen Beitrag leisten. Die Bundesregierung habe entsprechende Programme zwar im Koalitionsvertrag vereinbart, aber bislang keine konkreten Vorschläge vorgelegt. AvD-Präsident Lutz Leif Linden fordert zudem die Erhöhung der Pendlerpauschale, Kaufanreize für E-Fahrzeuge und die Verlängerung der Kfz-Steuerbefreiung, um ein verlässliches Umfeld für die Erreichung der CO2-Ziele zu schaffen.

„Die Kosten des Autofahrens steigen jedoch seit Jahren an und es verwundert nicht, dass viele Verbraucher nach Möglichkeiten zum Sparen suchen. Die Bundesregierung sollte deshalb auch die im Koalitionsvertrag vereinbarte Erhöhung der Pendlerpauschale, Kaufanreize für E-Fahrzeuge sowie die Verlängerung der Kfz-Steuerbefreiung schnell auf den Weg bringen. So entsteht ein verlässliches Umfeld, mit dem auch die anvisierten Ziele eines CO2-neutralen Verkehrs besser erreicht werden,“ sagte AvD-Präsident Lutz Leif Linden.
  • Keine Förderung für private E-Auto-Käufer im aktuellen Bundesprogramm
  • Social Leasing als Vorbild aus Frankreich
  • Forderung nach Erhöhung der Pendlerpauschale und Kaufanreizen

Infobox: Der AvD sieht dringenden Handlungsbedarf bei der Förderung privater E-Auto-Käufer und fordert konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der Elektromobilität.

Quelle: MotorZeitung

Elektromobilität: Strom aus der Straße – Induktives Laden im Praxistest

Ein Forschungsteam der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat auf der Autobahn 6 Induktionsspulen verlegt, um ein knapp einen Kilometer langes Teilstück zwischen Amberg und Nürnberg in eine elektrische Straße zu verwandeln. Dort können elektrisch angetriebene Lastwagen während der Fahrt ihre Batterie laden. Ziel ist es, belastbare Daten zur Effizienz und Zuverlässigkeit dieser Technologie im realen Verkehr zu gewinnen, wie Spektrum der Wissenschaft berichtet.

Die Technik basiert auf dynamischem induktivem Laden: Kupferspulen im Straßenbelag erzeugen ein elektromagnetisches Feld, das in einer Empfängerspule am Fahrzeug einen Wechselstrom induziert. Bereits heute werden Wirkungsgrade von 95 Prozent und mehr erreicht. Auf einer Teststrecke in Stuttgart konnten Autos kontinuierlich mit 10 kW geladen werden, mit einem Wirkungsgrad von 92 Prozent. In anderen Projekten wurden sogar 70 kW übertragen. Die Kosten für die Infrastruktur sind jedoch hoch – etwa doppelt so hoch wie bei Oberleitungen. Das FAU-Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit rund 5,5 Millionen Euro gefördert.

In Schweden wurde ein 1,6 Kilometer langes Projekt auf der Insel Gotland realisiert, doch die geplante Ausweitung auf 21 Kilometer der Europastraße 20 wurde 2025 wegen fehlender Mittel gestoppt. Die Forscher sehen dennoch Potenzial, insbesondere im Busverkehr und für den Schwerlastverkehr. Die Standardisierung und die Kosten bleiben Herausforderungen. Die Forscherin Nejila Parspour betont, dass bei neu gebauten Autobahnen die Integration der Spulen rund zehn Prozent der Gesamtkosten ausmachen würde.

Projekt Länge Wirkungsgrad Leistung
FAU-Teststrecke (A6) 1 km bis 95 % 10 kW (Stuttgart), bis 70 kW (andere Projekte)
Gotland (Schweden) 1,6 km n/a n/a
  • Induktives Laden mit bis zu 95 % Wirkungsgrad
  • FAU-Projekt: 5,5 Mio. Euro Förderung
  • Schweden stoppt Ausbau wegen Kosten

Infobox: Induktives Laden auf der Straße ist technisch machbar und erreicht hohe Wirkungsgrade, doch die Kosten und Standardisierung sind noch große Hürden für den breiten Einsatz.

Quelle: Spektrum der Wissenschaft

Genesis Electrified G80: Länger, geräumiger und mit mehr Reichweite

Genesis bringt den Electrified G80 als „Stretch-Limo“ mit langem Radstand auf den Markt und ersetzt damit den G90. Der Radstand wurde um 13 Zentimeter auf 3,14 Meter verlängert, die Gesamtlänge beträgt nun 5,14 Meter. Der zusätzliche Platz kommt vor allem den Fondpassagieren zugute, was den G80 besonders für Limousinenservices und Geschäftsführer mit Fahrer interessant macht, berichtet Taxi Heute.

Der Akku hat jetzt eine Kapazität von 94,5 kWh (zuvor 87,2 kWh), was eine elektrische Reichweite von bis zu 570 Kilometern nach WLTP ermöglicht. Die Systemleistung beträgt 272 kW (370 PS) und 700 Nm Drehmoment, der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt in 5,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 225 km/h. Dank 800-Volt-Architektur ist Schnellladen mit bis zu 187 kW möglich, von 10 auf 80 Prozent in 25 Minuten. Die Basisversion kostet 75.000 Euro plus 1.180,01 Euro Überführungskosten, die Premium-Version 79.100 Euro (zzgl. Überführung).

Modell Radstand Akku Reichweite (WLTP) Leistung Preis (Basis)
Genesis Electrified G80 3,14 m 94,5 kWh 570 km 272 kW / 370 PS 76.180,01 € (inkl. Überführung)
  • 800-Volt-Architektur, Schnellladen mit 187 kW
  • 27-Zoll-Panorama-Display, Digital Key 2.0, Bang & Olufsen Soundsystem
  • Premium-Version: 79.100 € (zzgl. Überführung)

Infobox: Der Genesis Electrified G80 bietet mehr Platz, mehr Reichweite und moderne Technik – und positioniert sich preislich unterhalb vieler deutscher Wettbewerber im Segment der elektrischen Oberklasse-Limousinen.

Quelle: Taxi Heute

eCitaro knackt 2500er-Marke: Elektrobus europaweit im Einsatz

Seit dem Serienstart 2018 hat Daimler Buses mehr als 2.500 Einheiten des Mercedes-Benz eCitaro an europäische Verkehrsbetriebe ausgeliefert. Die Niederflur-Elektrobusse sind in zahlreichen Städten und Regionen in Deutschland, Frankreich, Italien, Schweden, Österreich, der Schweiz und Polen im Einsatz, wie busplaner.de berichtet.

Die Modellpalette umfasst den Solobus (12,14 m), den kompakten eCitaro K (10,63 m) und den Gelenkbus eCitaro G (18,13 m). Die Batteriekapazitäten reichen bis zu 588 kWh beim Solobus und 686 kWh beim Gelenkbus. Ab 2026 sind neue NMC4-Batterien mit höherer Energiedichte und Schnellladefähigkeit geplant. Seit 2023 gibt es Varianten mit Brennstoffzelle als Range Extender (60 kW), ab 2025 ist ein reiner Wasserstoffbetrieb im neuen „H2-Mode“ möglich.

Der eCitaro unterstützt verschiedene Lademöglichkeiten (Stecker, Pantograf, Ladeschienen) und verfügt über ein Thermomanagement-System, das den Energieverbrauch für Heizung, Kühlung und Klimatisierung im Vergleich zum Dieselbus um rund 40 Prozent reduziert. Alle Modelle sind serienmäßig mit umfangreichen Sicherheits- und Assistenzsystemen ausgestattet, darunter radarbasierte Abbiegeassistenten, Front- und Rückraumassistent, Geschwindigkeitsassistent, Reifendruckkontrolle und antivirale Hochleistungspartikelfilter.

Modell Länge Batteriekapazität Besonderheiten
eCitaro Solobus 12,14 m bis 588 kWh Depot- und Opportunity Charging
eCitaro K 10,63 m n/a Kompaktversion
eCitaro G 18,13 m bis 686 kWh Gelenkbus
  • Über 2.500 eCitaro-Busse europaweit ausgeliefert
  • Ab 2025: reiner Wasserstoffbetrieb im „H2-Mode“
  • Thermomanagement reduziert Energieverbrauch um 40 %

Infobox: Der eCitaro ist ein Erfolgsmodell im europäischen ÖPNV und wird stetig weiterentwickelt – mit neuen Batterietechnologien, Brennstoffzellen und umfassender Digitalisierung.

Quelle: busplaner.de

Quellen:

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