E-Autos warnen frühzeitig, Toyota setzt auf PHEV, Asien dominiert Batteriepatente

22.05.2025 11 mal gelesen 0 Kommentare

Kaskade an Warnungen: Warnen E-Autos rechtzeitig vor dem Liegenbleiben?

Ein Praxistest des Computermagazins "c't" (11/2025) in Kooperation mit dem ADAC untersuchte, wie E-Autos vor einem drohenden Liegenbleiben warnen. Sechs Modelle – VW ID.3, Tesla Model Y, Kia EV6, Volvo XC40, BYD Seal und Nio EL6 – wurden auf einem Testgelände geprüft. Das Ergebnis: Alle Fahrzeuge warnten ihre Fahrer "frühzeitig und mehrfach" vor kritischen Akkuständen. Bereits ab 10 Prozent Akkustand drosselten die Autos schrittweise ihre Leistung. Jedes Modell verfügte über eine stille Reserve und fuhr noch mehr als ein Dutzend Kilometer, nachdem die Reichweitenanzeige auf null stand. Die Fahrzeuge wurden dabei stetig langsamer in Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit.

Besonders konservativ agierten Kia, VW und Tesla. Der VW ID.3 forderte bereits bei 20 Prozent Akkustand (84 km Restreichweite) zum Nachladen auf, der Kia EV6 bei 20 Prozent und 71 km Restreichweite. Tesla schaltete bei 20 Prozent und 95 km Restreichweite das Batterie-Icon auf Orange und zeigte bei 15 Prozent eine Warnung im Display. BYD und Nio warnten erst bei 10 Prozent, Volvo sogar erst bei 7 Prozent.

Im Falle eines vollständigen Stillstands ist das Nachladen mit einer XXL-Powerbank zwar möglich, dauert aber rund eine Stunde für wenige Not-Kilometer und ist daher im Alltag kaum praktikabel. Die ADAC-Pannenstatistiken zeigen, dass das Liegenbleiben wegen leerem Akku praktisch nie vorkommt, da die Warnkaskaden der Fahrzeuge 50 bis 100 Kilometer vor dem Stillstand einsetzen. Das Fazit von "c't": "Wenn ein Auto wirklich mal liegen bleibt, dann eher, weil es kaputt ist – und zwar ganz unabhängig von der Antriebsart."

Fahrzeug Erste Warnung Restreichweite bei Warnung
VW ID.3 20 % 84 km
Kia EV6 20 % 71 km
Tesla Model Y 20 % (Icon), 15 % (Display) 95 km
BYD Seal 10 % k.A.
Nio EL6 10 % k.A.
Volvo XC40 7 % k.A.
  • Alle getesteten E-Autos warnen rechtzeitig und mehrfach vor niedrigem Akkustand.
  • Eine stille Reserve ermöglicht nach "0 km" Anzeige noch mehr als ein Dutzend Kilometer Fahrt.
  • Das Liegenbleiben wegen leerem Akku ist laut ADAC-Statistik äußerst selten.

Infobox: E-Autos warnen frühzeitig vor leerem Akku. Wer auf die Warnungen reagiert, bleibt praktisch nie liegen. (Quelle: N-TV, c't, ADAC)

Jahre hinter Waymo: Tesla gibt Rückstand bei autonomem Fahren zu

Im Bereich des autonomen Fahrens hat Tesla laut einem Bericht von Golem einen deutlichen Rückstand gegenüber dem Konkurrenten Waymo eingeräumt. Während Waymo bereits seit Jahren autonome Fahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr testet und betreibt, sieht sich Tesla noch nicht auf dem gleichen Stand. Die Details zum genauen Rückstand oder zu den geplanten Maßnahmen, um diesen aufzuholen, wurden im Artikel nicht weiter ausgeführt.

Infobox: Tesla bestätigt, beim autonomen Fahren Jahre hinter Waymo zu liegen. (Quelle: Golem)

Vorstellung Toyota RAV4: PHEV mit 100 km E-Reichweite und DC-Lader

Toyota hat einen ersten Ausblick auf die sechste Generation des RAV4 gegeben. Der neue RAV4 wird weiterhin ausschließlich mit Verbrennungsmotoren oder als Hybrid angeboten – ein reines Elektroauto ist nicht geplant. Besonders hervorzuheben ist der Plug-in-Hybrid (PHEV), der mit einer Batterie von 23 kWh ausgestattet ist und eine elektrische Reichweite von 100 km (WLTP) bieten soll. Die Batterie kann abhängig von der Ausstattung mit bis zu 50 kW am DC-Lader geladen werden, alle PHEV-Modelle verfügen zudem über einen dreiphasigen AC-Lader mit 11 kW. Die Ladezeit beträgt laut Toyota rund drei Stunden, was auf eine frühzeitige Begrenzung der Ladeleistung oder hohe Ladeverluste hindeuten könnte.

Der aktuelle RAV4 ist ab 40.990 Euro erhältlich, der Plug-in-Hybrid ab 52.790 Euro. Bisher war der Plug-in-Hybrid stets mit Allradantrieb ausgestattet, künftig wird es auch eine Version mit Frontantrieb geben. Mit der Software-Plattform Arene will Toyota regelmäßige Updates für Assistenten und Unterhaltungselektronik anbieten. Neue Assistenzsysteme warnen unter anderem vor querenden Fahrzeugen an Kreuzungen und vor schnell von hinten nahenden Autos beim Spurwechsel auf der Autobahn. Hochassistiertes oder teilautonomes Fahren ist im neuen RAV4 jedoch nicht vorgesehen.

Modell Batterie (kWh) Elektrische Reichweite (WLTP) DC-Lader AC-Lader Preis ab
Toyota RAV4 PHEV 23 100 km 50 kW 11 kW (dreiphasig) 52.790 Euro
  • Kein reiner Elektroantrieb im neuen RAV4.
  • Regelmäßige Software-Updates geplant.
  • Neue Assistenzsysteme für mehr Sicherheit.

Infobox: Der neue Toyota RAV4 PHEV bietet 100 km elektrische Reichweite und kann mit bis zu 50 kW DC geladen werden. (Quelle: heise online)

Elektro-Autos: Asiatische Batterieentwickler ziehen bei Patenten davon

Die Innovationskraft in der Batterietechnik für Elektroautos verlagert sich zunehmend nach Asien. Laut dem Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) stieg die Zahl der veröffentlichten Patentanmeldungen in der Batterietechnik 2024 um 16,6 Prozent auf insgesamt 7.242. Südkorea liegt mit 1.817 Anmeldungen (+10,3 Prozent) an der Spitze, gefolgt von China mit 1.591 Anmeldungen (+22,6 Prozent) und Japan mit 1.136 Anmeldungen (+7,8 Prozent). Deutschland kommt auf 1.112 Anmeldungen, was einem Zuwachs von 1,9 Prozent entspricht. Die größten Einzelanmelder sind LG (Südkorea), CATL (China) und Samsung (Südkorea).

Land Patentanmeldungen 2024 Veränderung zum Vorjahr
Südkorea 1.817 +10,3 %
China 1.591 +22,6 %
Japan 1.136 +7,8 %
Deutschland 1.112 +1,9 %
  • Asiatische Unternehmen dominieren die Patentanmeldungen in der Batterietechnik.
  • Die Zahl der Patente gilt als Indikator für die Innovationskraft der Branche.

Infobox: Südkorea, China und Japan führen bei Patentanmeldungen in der Batterietechnik für Elektroautos. (Quelle: Spiegel, DPMA)

Ab wie vielen Kilometern lohnt sich ein E-Auto fürs Klima?

Die Klimabilanz von E-Autos verbessert sich stetig. Laut dem Institut für Energie- und Umweltforschung in Heidelberg gleichen E-Autos ihre höheren Emissionen aus der Batterieherstellung nach 20.000 bis 40.000 Kilometern aus. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) kam 2023 zu einem vorsichtigeren Wert von etwa 90.000 Kilometern, wobei hier sehr hohe Emissionen für die Batterieherstellung angenommen wurden. Der ADAC bestätigt, dass E-Autos über ihren gesamten Lebenszyklus einen klaren Klimavorteil gegenüber Verbrennern haben. Die Einsparung liegt bei rund 60 Prozent, mit steigender Tendenz durch den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien im Strommix (aktuell 60 Prozent).

Die durchschnittliche Akkukapazität ist von 50 kWh (2020) auf etwa 68 kWh gestiegen. Gleichzeitig verbessert sich die Produktion der Batterien durch den Einsatz erneuerbarer Energien und eine höhere Energiedichte, was zu weniger Materialeinsatz führt. Die Ladeinfrastruktur hat sich laut ADAC ebenfalls verbessert, insbesondere auf Autobahnen mit vielen Schnellladestationen.

  • E-Autos gleichen die Emissionen der Batterieherstellung nach 20.000 bis 40.000 km aus (Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg).
  • VDI: Klimavorteil nach etwa 90.000 km.
  • ADAC: 60 Prozent Treibhausgas-Einsparung über den Lebenszyklus.
  • Strommix in Deutschland: 60 Prozent erneuerbare Energien.
  • Durchschnittliche Akkukapazität: 68 kWh (2025).

Infobox: E-Autos sind nach 20.000 bis 40.000 km klimafreundlicher als Verbrenner, mit weiter steigendem Vorteil durch mehr Ökostrom. (Quelle: MDR, ADAC, Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg, VDI)

Welche Elektroauto-Förderung Experten fordern

Die Diskussion um die richtige Förderung von Elektroautos ist weiterhin aktuell. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sieht die Kaufprämie nicht als zentrales Förderinstrument an. Professor Dudenhöffer fordert eine gezielte E-Auto-Prämie. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) spricht sich für eine Kaufprämie für elektrische Gebrauchtwagen aus. Die Ostfalia-Hochschule schlägt ein E-Auto-Leasing für Privatkunden vor, während die Hochschule St. Gallen empfiehlt, den Umstieg auf das E-Auto zu belohnen.

  • VDA: Kaufprämie nicht zentral.
  • Professor Dudenhöffer: fordert gezielte E-Auto-Prämie.
  • ZDK: Kaufprämie für elektrische Gebrauchtwagen.
  • Ostfalia-Hochschule: E-Auto-Leasing für Privatkunden.
  • Hochschule St. Gallen: Belohnung für Umstieg auf E-Auto.

Infobox: Experten fordern unterschiedliche Fördermodelle für E-Autos, von Kaufprämien bis zu Leasing-Angeboten. (Quelle: autobild.de)

Quellen:

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