E-Mobilität 2025: Absatzrekorde, Ladeinfrastruktur wächst, Herausforderungen bleiben

26.04.2025 4 mal gelesen 0 Kommentare

VinFast aus Vietnam verdreifacht Absatz, bleibt aber in den roten Zahlen

Der vietnamesische E-Autohersteller VinFast hat im Jahr 2024 insgesamt 97.399 Elektroautos verkauft, was einer Steigerung von 192 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das selbstgesteckte Ziel von 100.000 verkauften Fahrzeugen wurde damit jedoch knapp verfehlt. Trotz des starken Wachstums verzeichnete das Unternehmen einen Nettoverlust von 3,179 Milliarden Dollar. VinFast hat seine internationale Präsenz durch Verträge mit Händlern in Indonesien, Thailand und Oman ausgebaut und betreibt mittlerweile weltweit mehr als 100 Showrooms. Die Aktie des Unternehmens, das im August 2023 an die US-Börse ging, erlebte zunächst einen Höhenflug, fiel dann aber wieder deutlich ab. Unternehmenschef Pham Nhat Vuong, der reichste Mann Vietnams, führt den Mutterkonzern Vingroup, zu dem neben VinFast auch Immobilien, Resorts, Krankenhäuser, Schulen und Tourismusunternehmen gehören. (Quelle: Manager Magazin)

  • Absatzsteigerung: +192% auf 97.399 Fahrzeuge
  • Nettoverlust: 3,179 Milliarden Dollar
  • Weltweit über 100 Showrooms
  • Expansion nach Indonesien, Thailand und Oman
„Made in Vietnam: Der E-Auto-Bauer VinFast will expandieren“ (Manager Magazin)

Infobox: VinFast wächst rasant, bleibt aber defizitär. Die internationale Expansion schreitet voran, das Unternehmen verfehlt jedoch weiterhin die Gewinnzone.

Brandenburg: Zahl der Ladepunkte steigt, aber Verhältnis bleibt konstant

In Brandenburg standen zum 1. Februar 2025 knapp 4.000 öffentliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge zur Verfügung, was einem Zuwachs von gut 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Rund 1.100 davon sind Schnellladepunkte mit mehr als 22 Kilowatt Leistung. Im Vergleich dazu gab es in Berlin zum gleichen Zeitpunkt rund 800 Schnellladepunkte. Tesla bietet auf seinem Gelände in Grünheide fast 550 öffentlich und kostenlos nutzbare Ladeplätze an. Trotz des Ausbaus müssen sich im Schnitt rund 8,3 Fahrzeuge einen Ladepunkt teilen, was etwa dem Vorjahreswert entspricht. Zum Jahresbeginn waren in Brandenburg knapp 33.300 reine Elektroautos gemeldet. (Quelle: STERN.de)

Kriterium Brandenburg Berlin
Öffentliche Ladepunkte (1.2.2025) ~4.000 ~5.700
Schnellladepunkte ~1.100 ~800
Verhältnis Fahrzeuge/Ladepunkt 8,3 7,5
Gemeldete E-Autos 33.300 42.000

Infobox: Die Ladeinfrastruktur in Brandenburg wächst, das Verhältnis von Fahrzeugen zu Ladepunkten bleibt jedoch nahezu unverändert. Die Zahl der E-Autos steigt kontinuierlich.

Viele Ladesäulen in Deutschland kaum ausgelastet – Ausbau wird gedrosselt

Im zweiten Halbjahr 2024 waren in Deutschland im Schnitt nur rund 17 Prozent aller öffentlich zugänglichen Ladepunkte zeitgleich belegt. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sind vier von fünf Ladepunkten weniger als 17 Prozent ausgelastet, rund ein Viertel wird überhaupt nicht genutzt. Regional schwankt die Auslastung zwischen drei und 40 Prozent. Anfang Februar 2025 gab es laut Bundesnetzagentur 161.686 Ladepunkte in Deutschland, davon 36.278 Schnellladepunkte. Das entspricht einem Zuwachs von 21 Prozent (Ladepunkte insgesamt) und 39 Prozent (Schnellladepunkte) im Jahresvergleich. Der Energiekonzern EnBW hat sein Ausbauziel für 2030 von 30.000 auf 20.000 Ladepunkte reduziert, da aktuell kein Engpass bei der Ladeinfrastruktur besteht. (Quelle: tagesschau.de)

  • Nur 17% der Ladepunkte zeitgleich belegt
  • 161.686 Ladepunkte (davon 36.278 Schnellladepunkte)
  • EnBW reduziert Ausbauziel für 2030 auf 20.000 Ladepunkte
„Die kontinuierlich geringe zeitgleiche Auslastung zeigt sehr deutlich, dass in Deutschland der Ausbau des Ladeangebots derzeit stärker wächst als die Anzahl von E-Pkw.“ (Kerstin Andreae, BDEW)

Infobox: Die Ladeinfrastruktur wächst schneller als die Zahl der E-Autos. Viele Ladesäulen sind kaum ausgelastet, der weitere Ausbau wird gebremst.

Berlin: Öffentliche Ladepunkte wachsen, aber keine Entspannung für E-Auto-Besitzer

Zum Stichtag 1. Februar 2025 standen in Berlin fast 5.700 öffentliche Ladepunkte zur Verfügung, ein Anstieg um ein gutes Viertel gegenüber dem Vorjahr. Die meisten Ladepunkte bieten eine Leistung von bis zu 22 Kilowatt, während es etwas mehr als 800 Schnellladepunkte gibt. Die Zahl der reinen Elektroautos in Berlin lag zu Jahresbeginn bei fast 42.000. Im Schnitt teilen sich 7,5 Fahrzeuge einen Ladepunkt, was dem Vorjahreswert entspricht. Trotz des Ausbaus bleibt es für E-Auto-Besitzer schwierig, einen freien Ladeplatz zu finden, da auch die Zahl der Fahrzeuge steigt. (Quelle: Tagesspiegel)

  • 5.700 öffentliche Ladepunkte (+25% zum Vorjahr)
  • 800 Schnellladepunkte
  • 42.000 reine Elektroautos
  • 7,5 Fahrzeuge pro Ladepunkt

Infobox: Die Ladeinfrastruktur in Berlin wächst, das Verhältnis von Fahrzeugen zu Ladepunkten bleibt jedoch konstant. Die Suche nach freien Ladeplätzen bleibt herausfordernd.

US-Start-up Slate Auto präsentiert radikal günstiges E-Auto

Das US-Start-up Slate Auto hat einen Elektro-Pick-up vorgestellt, der auf radikale Kostenreduktion und Individualisierbarkeit setzt. Das Fahrzeug wird unlackiert ausgeliefert, Käufer können aus über 100 Features wählen. Die Standardversion „The Blank Slate“ verfügt über eine 52,7-kWh-Batterie und einen 150-kW-Motor, was eine Reichweite von etwa 240 Kilometern ermöglicht. Optional ist ein 84,3-kWh-Akku für 386 Kilometer Reichweite erhältlich. Das Auto kann als Pick-up mit zwei Sitzen oder als SUV mit fünf Sitzen bestellt werden, auch als Bausatz für Bastler. Der Preis für die Basisversion soll „unter 20.000 Dollar“ liegen, sofern die US-Steuergutschrift für E-Autos bestehen bleibt. Die Auslieferung ist für Ende 2026 geplant. (Quelle: Spiegel)

  • Reichweite: 240 km (Standard), 386 km (optional)
  • Preis: unter 20.000 Dollar (mit Steuergutschrift)
  • Marktstart: Ende 2026
  • Über 100 auswählbare Features
„Slate ist dazu da, die Macht zurück in die Hände der Kunden zu legen, die von der Autoindustrie ignoriert wurden.“ (Chris Barman, CEO Slate Auto)

Infobox: Slate Auto setzt auf radikale Reduktion und Individualisierung. Das E-Auto soll besonders günstig und flexibel konfigurierbar sein.

Deutschland: Fehlende steuerliche Anreize bremsen E-Auto-Markt

Deutschland bietet im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zu wenig steuerliche Anreize für den Kauf von Elektroautos. 2024 lagen die Neuzulassungszahlen von E-Autos unter dem europäischen Durchschnitt. In Frankreich zahlen Unternehmen für einen benzinbetriebenen Kompakt-SUV über vier Jahre gut 24.000 Euro mehr Steuern als für ein vergleichbares Elektroauto, in Deutschland sind es nur knapp 9.000 Euro. Dänemark liegt mit einem Steuerunterschied von mehr als 43.000 Euro an der Spitze. In Deutschland profitieren Unternehmen von steuerlichen Vorteilen bei Dienstwagen, was dazu führt, dass zwei von drei Neuzulassungen gewerblich sind. Für Privatkunden beträgt die Steuerersparnis über zehn Jahre in Deutschland gut 1.500 Euro, in Frankreich gut 6.000 Euro, in Dänemark gut 44.000 Euro. Die Bundesregierung plant zwar Kaufanreize, eine Reform der Kfz-Besteuerung oder der Dienstwagenregeln ist jedoch nicht vorgesehen. (Quelle: Zeit Online)

Land Steuervorteil (Kompakt-SUV, 4 Jahre) Steuervorteil (Privat, 10 Jahre)
Deutschland 9.000 € 1.500 €
Frankreich 24.000 € 6.000 €
Dänemark 43.000 € 44.000 €

Infobox: Deutschland hinkt bei steuerlichen Anreizen für E-Autos hinterher. Andere Länder wie Frankreich und Dänemark bieten deutlich höhere Steuervorteile.

Studie: Reichweite bleibt größtes Hindernis für E-Auto-Kauf

Laut einer aktuellen Studie von McKinsey ist die Reichweite das größte Hindernis für den Umstieg auf ein Elektroauto. 43 Prozent der Befragten aus Europa, den USA und China würden ein E-Auto in Betracht ziehen, wenn die Reichweite größer wäre. Die Akzeptanz von Elektroautos ist in den USA am geringsten: 32 Prozent der US-Amerikaner wollen niemals ein E-Auto kaufen, in Europa sind es 19 Prozent, in China nur drei Prozent. Während europäische und US-Kunden vor allem auf den Preis achten, legen chinesische Verbraucher Wert auf Fahrleistung und Technologie. (Quelle: HNA)

  • 43% wünschen sich größere Reichweite
  • 32% der US-Amerikaner lehnen E-Autos komplett ab
  • 19% der Europäer, 3% der Chinesen lehnen E-Autos ab

Infobox: Die Reichweite bleibt das zentrale Kaufhindernis für E-Autos. Die Akzeptanz variiert stark zwischen den Regionen.

Quellen:

Ihre Meinung zu diesem Artikel

Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Bitte geben Sie einen Kommentar ein.
Keine Kommentare vorhanden
Counter