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E-Taxis: Zwischen Vorbehalten und Anreizen – Der Stand der Elektromobilität im Taxigewerbe
In Hamburg dürfen seit diesem Jahr nur noch emissionsfreie Taxis neu zugelassen werden. Von den rund 3.000 Taxis in der Hansestadt fahren bereits fast 700 vollelektrisch, hinzu kommt eine zweistellige Zahl an Wasserstofffahrzeugen. Die Stadt hat sechs exklusive Schnellader mit zwölf Ladepunkten an Taxi-Ständen installiert und unterstützt Taxi-Unternehmer beim Umstieg auf E-Antrieb. Für Großraum- und Rollstuhltaxis gilt die Emissionsfreiheitspflicht ab 2027, ältere Verbrenner dürfen weiterhin fahren. Nach Angaben der Stadt werden durch diese Maßnahmen viele tausend Tonnen CO₂ eingespart.
In Baden-Württemberg hingegen werden die meisten der rund 8.000 Taxis weiterhin mit Diesel oder Benzin betrieben. Das Verkehrsministerium fördert den Umstieg mit einem Zuschuss von 3.000 Euro pro E-Taxi. Die Stadt Freiburg begrüßt das Förderprogramm, hält aber eine Aufstockung für notwendig. Eine Verpflichtung wie in Hamburg ist nicht geplant, stattdessen setzt das Ministerium auf Anreize und den Austausch mit Städten. Minister Winfried Hermann betont, dass Taxis für den Umstieg prädestiniert seien, da sie meist in der Stadt fahren und Wartezeiten zum Laden nutzen könnten.
Die Meinungen im Taxigewerbe sind gespalten. Thomas Laschuk, Landeschef des Taxiverbands Deutschland, hält E-Taxis für unpraktikabel und berichtet, dass Fahrgäste vor allem Wert auf Sauberkeit, Verständigung und günstige Preise legen. Nuri Altun vom Taxiverband Baden-Württemberg sieht hingegen die Notwendigkeit, zum Klimaschutz beizutragen, und erwartet bis Ende des Jahres 50 bis 60 E-Taxis in Stuttgart. Probleme bereiten die Ladeinfrastruktur und die Reichweite der Fahrzeuge. Während ein Diesel-Taxi 1.000 Kilometer schafft, reicht der Akku eines E-Taxis oft nur für 150 Kilometer, was insbesondere bei längeren Fahrten problematisch ist.
Städte wie Stuttgart bieten an drei Standplätzen exklusive, kostenlose Schnellladesäulen für Taxis. Karlsruhe setzt auf öffentliche Schnellladesäulen, Freiburg verweist auf 561 öffentliche Ladepunkte, darunter viele Schnellladestationen. In Heilbronn gibt es bereits E-Taxis, aber keinen Bedarf an speziellen Ladesäulen. Der ADAC empfiehlt Taxiunternehmen, eigene Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof zu schaffen.
Stadt/Land | Anteil E-Taxis | Förderung | Ladeinfrastruktur |
---|---|---|---|
Hamburg | ~700 von 3.000 | Städtische Unterstützung | 6 Schnellader, 12 Ladepunkte exklusiv für Taxis |
Baden-Württemberg | Schätzung: 50-60 von 760 (Stuttgart, bis Ende 2024) | 3.000 € pro E-Taxi | Öffentliche und exklusive Ladepunkte, je nach Stadt |
- Hamburg: Verpflichtende Emissionsfreiheit für neue Taxis, viele E-Taxis im Einsatz.
- Baden-Württemberg: Freiwillige Umstellung, finanzielle Anreize, aber noch geringe E-Taxi-Quote.
- Herausforderungen: Ladeinfrastruktur, Reichweite, Informationsdefizite bei Fahrern.
Infobox: Hamburg ist Vorreiter bei E-Taxis mit verpflichtender Emissionsfreiheit und exklusiver Ladeinfrastruktur. In Baden-Württemberg gibt es finanzielle Anreize, aber noch viele Vorbehalte und praktische Hürden. (Quelle: SZ.de)
Induktives Laden auf der A6: Bayern testet Zukunftstechnologie für E-Mobilität
In Bayern wurde eine mehrere hundert Meter lange Teststrecke für induktives Laden auf der A6 offiziell eingeweiht. Die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Autobahn GmbH des Bundes, VIA IMC, Electreon, Risomat und der TH Nürnberg. Die Technologie basiert auf in den Straßenbelag integrierten Spulen, die ein Magnetfeld erzeugen. Fährt ein entsprechend ausgerüstetes Fahrzeug darüber, wird in dessen Gegenspule eine Spannung induziert. Der Wirkungsgrad des Systems wird mit über 90 Prozent angegeben.
Im Gegensatz zu Oberleitungssystemen bleibt diese Technologie unsichtbar und kann sowohl von PKW als auch LKW genutzt werden. Ab der zweiten Jahreshälfte sollen erste Fahrversuche mit speziell ausgestatteten Fahrzeugen starten. Im Fokus stehen die Systemeffizienz sowie die Entwicklung automatisierter Fertigungs- und Einbaumethoden für die Induktionsspulen. Die E|MPOWER-Technologie aktiviert sich ausschließlich bei speziell ausgerüsteten Fahrzeugen, für alle anderen bleibt die Strecke passiv. Abschirmungen in den Fahrzeugen gewährleisten die Einhaltung internationaler Sicherheitsstandards für magnetische Felder.
„Versprochen wird ein Wirkungsgrad des Systems von über 90 Prozent.“ (Caschys Blog)
- Teststrecke: mehrere hundert Meter auf der A6 in Bayern
- Wirkungsgrad: über 90 Prozent
- Start der Fahrversuche: zweite Jahreshälfte 2025
- Technologie: Induktionsspulen im Straßenbelag, unsichtbar, für PKW und LKW
- Sicherheitsstandards: Aktivierung nur bei ausgerüsteten Fahrzeugen, Abschirmungen vorhanden
Infobox: Bayern testet auf der A6 eine innovative Technologie zum induktiven Laden von E-Fahrzeugen mit einem Wirkungsgrad von über 90 Prozent. Die Technologie ist für PKW und LKW geeignet und bleibt für andere Verkehrsteilnehmer passiv. (Quelle: Caschys Blog)
Feststoffbatterien: Innovation in der E-Mobilität durch Weiss Technik
Feststoffbatterien gelten als vielversprechende Alternative zu den bislang in der E-Mobilität genutzten Lithium-Ionen-Akkus. Weiss Technik fördert deren Entwicklung mit maßgeschneiderter Trockenraumtechnik und innovativen Sicherheitskonzepten. Für die Wettbewerbsfähigkeit von Feststoffbatterien sind stabile und verlässliche Bedingungen im Herstellungsprozess entscheidend. Weiss Technik unterstützt Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit gezielten Konzepten in den Bereichen Luftentfeuchtung, Klimatisierung und Sicherheitsmanagement.
Bei der Arbeit mit Feststoffbatterien sind in Trockenräumen streng kontrollierte klimatische Bedingungen und entsprechende Sicherheitskonzepte erforderlich. Projektleiter Stjepan Jurisic von Weiss Technik betont, dass Schwankungen in den Klimabedingungen, insbesondere bei der Feuchtigkeit, die Qualität, Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit der Batterien beeinträchtigen können. Im schlimmsten Fall kann dies lebensgefährlich werden. Eine zuverlässige und effiziente Klimatechnik ist daher für eine konstante, sichere Fertigung mit höchster Qualität unerlässlich.
- Feststoffbatterien: Alternative zu Lithium-Ionen-Akkus
- Weiss Technik: Trockenraumtechnik, Luftentfeuchtung, Klimatisierung, Sicherheitsmanagement
- Wichtige Faktoren: Stabile Klimabedingungen, Sicherheit in Forschung und Produktion
Infobox: Feststoffbatterien bieten großes Potenzial für die E-Mobilität. Weiss Technik unterstützt die Entwicklung mit innovativer Trockenraum- und Klimatechnik, um Qualität und Sicherheit in der Produktion zu gewährleisten. (Quelle: MM MaschinenMarkt)
Vier neue E-Ladesäulen in Straelen: Ausbau der Ladeinfrastruktur
Die Stadt Straelen hat vier neue Ladesäulen für E-Autos an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet installiert. Die Ladesäulen befinden sich am Glasweg/Hornweg (Parkplatz hinter dem Friedhof), am Paesmühlenweg (nahe der Kapelle), an der Fontanestraße (Parkplatz an den Sporthallen) und an der Bergstraße (Marktplatz in Herongen). Jede Ladesäule verfügt über zwei Ladepunkte mit einer Leistung von jeweils 22 kW und kann somit zwei Fahrzeuge gleichzeitig mit Strom versorgen.
Das Laden ist rund um die Uhr möglich, der Zugang erfolgt über eine spezielle elektronische Karte. Zusätzlich gibt es Ladesäulen an Tankstellen (Aral Herongen und Shell) sowie vor dem Penny-Markt in Herongen und vor dem Kodi-Geschäft an der Klosterstraße in Straelen. Die Stadt hat sich keine feste Zielmarke für die Anzahl der Ladesäulen gesetzt, sondern will die Nutzung analysieren und je nach Bedarf weitere Ladesäulen planen. Viele Straelener können ihr E-Auto auch zu Hause in der eigenen Garage laden.
Standort | Anzahl Ladepunkte | Leistung pro Ladepunkt |
---|---|---|
Glasweg/Hornweg | 2 | 22 kW |
Paesmühlenweg | 2 | 22 kW |
Fontanestraße | 2 | 22 kW |
Bergstraße (Herongen) | 2 | 22 kW |
- Vier neue Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten (22 kW)
- Rund um die Uhr nutzbar, Zugang per elektronischer Karte
- Weitere Ladesäulen an Tankstellen und Supermärkten
- Bedarfsgerechter Ausbau geplant
Infobox: Straelen baut die Ladeinfrastruktur mit vier neuen Ladesäulen aus, jede mit zwei Ladepunkten à 22 kW. Die Stadt setzt auf bedarfsgerechten Ausbau und einfache Nutzung. (Quelle: RP Online)
Investitionsbooster für E-Mobilität: Neue steuerliche Anreize für Unternehmen
Mit dem „Investitionsbooster für die Elektromobilität“ will die Bundesregierung das E-Auto in Deutschland neu beleben. Profitieren werden zunächst nur Unternehmen mit eigenen Fuhrparks. Wer nach dem 1. Juli 2025 und vor dem 1. Januar 2028 ein neues, betrieblich genutztes E-Auto (Pkw oder Transporter) anschafft, kann im Jahr des Kaufs 75 Prozent der Kosten von der Steuer absetzen. Im Jahr darauf sind es weitere 10 Prozent, der Rest wird auf vier Jahre verteilt. Wichtig ist, dass das Auto gekauft wird; Leasingkosten können nicht abgeschrieben werden.
Die neue degressive Sonderabschreibung schont die Liquidität der Unternehmen in den ersten Jahren, später fällt die Belastung höher aus. Die Förderung gilt nicht für Privatkunden oder Leasinggesellschaften. Allerdings könnten die gekauften Fahrzeuge später als Gebrauchtwagen auf den Markt kommen und so auch Privatkunden zugutekommen. Die Autoindustrie, insbesondere im Dienstwagengeschäft, profitiert ebenfalls. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) begrüßt die steuerlichen Anreize, fordert aber weitere Maßnahmen wie günstigere Fahrstrompreise. Der Zentralverband des Deutschen Kfz-Gewerbes kritisiert, dass die Förderung keinen spürbaren Schub für die Verbreitung der Elektromobilität bringen werde, da private Haushalte und Leasinggesellschaften nicht profitieren.
- Förderzeitraum: 1. Juli 2025 bis 1. Januar 2028
- Abschreibung: 75% im ersten Jahr, 10% im zweiten Jahr, Rest auf vier Jahre
- Nur für gekaufte, betrieblich genutzte E-Autos (keine Leasingfahrzeuge)
- Autoindustrie und Unternehmen profitieren, Privatkunden nur indirekt
Infobox: Der Investitionsbooster für E-Mobilität ermöglicht Unternehmen eine schnelle steuerliche Abschreibung beim Kauf von E-Autos. Privatkunden und Leasinggesellschaften sind von der Förderung ausgeschlossen. (Quelle: autohaus.de)
Quellen:
- E-Mobilität - Strom statt Diesel? Warum E-Taxis auf Vorbehalte stoßen - Panorama
- Induktives Laden auf der A6: Bayern testet Zukunftstechnologie für E-Mobilität
- Feststoffbatterien: Innovation in E-Mobilität durch Weiss Technik
- Ausbau der E-Mobilität: Vier neue E-Ladesäulen in Straelen
- Investitionsbooster für E-Mobilität: Wer profitiert, wer nicht
- E-Mobilität-Fortschritt