E-Mobilität im Wandel: Neue Batterietechnik, V2G-Potenziale und Akzeptanz im Fokus

05.08.2025 31 mal gelesen 0 Kommentare

Fraunhofer IFAM entwickelt Echtzeit-Batteriecheck für E-Autos

Forschende des Fraunhofer-Instituts IFAM haben eine neue Messtechnik für Traktionsbatterien in Elektrofahrzeugen vorgestellt. Mithilfe der sogenannten dynamischen Impedanzspektroskopie kann der Zustand der Batterie erstmals während des Fahrbetriebs und in Echtzeit präzise erfasst werden. Bisher war eine solche Analyse nur im Stillstand und mit erheblichem Zeitaufwand möglich. Das Verfahren basiert darauf, dass dem Lade- oder Entladestrom ein spezielles Frequenzsignal überlagert wird. Die Reaktion der Batterie liefert detaillierte Informationen zu Ladestand, Alterung, Sicherheit und Temperaturverlauf. Ein eigens entwickelter Algorithmus reduziert die Datenmengen so effizient, dass die Auswertung ohne Zeitverzögerung erfolgt.

Für E-Auto-Fahrer ergeben sich daraus mehrere Vorteile: Die Reichweitenprognosen werden genauer, Ladezyklen können optimiert und die Sicherheit erhöht werden. Thermische Probleme in einzelnen Zellen werden frühzeitig erkannt, noch bevor herkömmliche Sensoren an der Gehäuseaußenseite reagieren. So kann eine Überhitzung durch das gezielte Abschalten einzelner Zellen verhindert werden. Die Technologie ist zudem auf zukünftige Batterietypen wie Feststoff- oder Natrium-Ionen-Zellen übertragbar und eröffnet neue Einsatzmöglichkeiten in sicherheitskritischen Bereichen wie Luft- und Schifffahrt. (Quelle: WELT)

„Mit der dynamischen Impedanzspektroskopie lassen sich Batteriezustände erstmals während des Betriebs und in Echtzeit präzise messen.“ (Fraunhofer IFAM, zitiert nach WELT)
  • Echtzeit-Analyse des Batteriezustands während der Fahrt
  • Frühzeitige Erkennung thermischer Probleme
  • Übertragbar auf verschiedene Batterietechnologien

Infobox: Die neue Messtechnik des Fraunhofer IFAM könnte ein wichtiger Baustein für die Sicherheit und Effizienz künftiger E-Mobilität werden.

Bidirektionales Laden: Geringe Akku-Mehrbelastung, hohe Einsparpotenziale

Eine Studie von The Mobility House und der RWTH Aachen zeigt, dass das bidirektionale Laden (Vehicle-to-Grid, V2G) die Alterung von E-Auto-Batterien nur geringfügig beschleunigt. Nach zehn Jahren V2G-Nutzung beträgt der zusätzliche Kapazitätsverlust je nach Zelltyp lediglich 0,9 bis 3,1 kWh, was etwa sechs bis 19 Kilometer Reichweite entspricht. Gleichzeitig sind jährliche Zusatzerlöse von über 600 Euro möglich. Intelligentes einseitiges Laden kann die Zellalterung um bis zu 6,8 Prozentpunkte reduzieren und jährlich 200 bis 400 Euro Stromkosten einsparen.

Die Studie betont jedoch, dass für V2G hohe Investitionen in Fahrzeuge und Infrastruktur notwendig sind. Die Kosten für die technische Vorbereitung können mehrere tausend bis zehntausend Euro betragen, weshalb eine kurzfristige Amortisation unrealistisch ist. RWTH-Professor Dirk Uwe Sauer sieht dennoch großes Potenzial: V2G könne ein „Game Changer“ für die Elektromobilität werden, sofern die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen geschaffen werden. (Quelle: Automobil Industrie)

Aspekt Wert
Zusätzlicher Kapazitätsverlust (10 Jahre V2G) 0,9 bis 3,1 kWh
Entspricht Reichweite 6 bis 19 km
Jährliche Zusatzerlöse über 600 Euro
Stromkosteneinsparung (intelligentes Laden) 200 bis 400 Euro/Jahr

Infobox: V2G bietet hohe Einsparpotenziale bei moderater Zusatzalterung der Batterie, erfordert aber hohe Anfangsinvestitionen.

Digitale Beratung für E-Mobilität: Xpeng und e-mobilio kooperieren

Der chinesische E-Auto-Hersteller Xpeng und das Beratungsunternehmen e-mobilio bieten ab sofort eine digital gestützte Beratung für Xpeng-Kunden an. Das Online-Tool unterstützt bei der Auswahl des passenden Xpeng-Modells, der Bestellung und Installation einer Wallbox, dem Installations-Check, Montagetipps sowie der Beantragung der THG-Prämie. Auch die Integration von Photovoltaiklösungen und die Wahl eines Ökostromtarifs für das Laden zu Hause werden abgedeckt.

Das Tool bietet ein 360-Grad-Elektromobilitätserlebnis und ist sowohl online als auch im stationären Handel verfügbar. Xpeng-Händler werden die e-mobilio-Lösungen ebenfalls einsetzen. Ziel ist es, Elektromobilität verständlich, wirtschaftlich und planbar zu machen. (Quelle: autoflotte.de)

  • Modellauswahl mit Berücksichtigung von Nutzungsszenarien, Ladeverhalten und Budget
  • Empfehlungen für Heimladelösungen und Fördermittel
  • Unterstützung bei THG-Prämien, Photovoltaik und Ökostromtarifen

Infobox: Die Kooperation von Xpeng und e-mobilio erleichtert den Einstieg in die Elektromobilität durch umfassende digitale Beratung.

Xiaomi: Doppelschlag bei KI und E-Mobilität

Xiaomi hat zwei bedeutende technologische Neuerungen vorgestellt. Zum einen wurde das Open-Source-Sprachmodell „MiDashengLM-7B“ präsentiert, das auf Xiaomis KI-Technologie basiert und mit Alibabas „Qwen2.5-Omni-7B“ kombiniert wird. Dieses System soll Smart-Home-Geräte und Fahrzeugtechnik revolutionieren. Zum anderen werden ausgewählte Modelle des Xiaomi YU7 Elektro-SUV mit der EliteSiC M3e-Technologie von OnSemi ausgestattet. Diese 800-Volt-Plattform verspricht die größte Reichweite in der SUV-Klasse und bietet den niedrigsten Widerstand der Branche.

Simon Keeton von OnSemi hebt die „branchenführende Effizienz“ und „überlegene thermische Performance“ der Plattform hervor. Xiaomi positioniert sich damit als ernstzunehmender Konkurrent für Tesla und andere Elektro-Pioniere. Die Börse reagierte auf die Ankündigungen mit Kursgewinnen. (Quelle: Börse Express)

  • Neues KI-Sprachmodell für Smart-Home und Fahrzeuge
  • YU7 Elektro-SUV mit 800-Volt-Technologie und Reichweitenrekord
  • Branchenführende Effizienz und thermische Performance

Infobox: Xiaomi setzt mit KI und E-Mobilität auf Zukunftsmärkte und könnte zum ernsthaften Wettbewerber für etablierte Anbieter werden.

Classic Days 2025: Kritik an E-Mobilität und Fokus auf klimaneutrale Kraftstoffe

Bei den „Classic Days“ 2025 in Korschenbroich wurde nicht nur die Faszination für Oldtimer gefeiert, sondern auch über die Zukunft der Mobilität diskutiert. Ein Podium beschäftigte sich mit alternativen Kraftstoffen wie non-fossilem Diesel. Ein durchsichtiges Fläschchen mit alternativen Dieselkraftstoff wurde im Konferenzraum herumgereicht. Die Flüssigkeit ist glasklar, relativ dünnflüssig und riecht nur leicht nach Treibstoff. Es handelt sich dabei um einen alternativen Dieselkraftstoff, der als klimaneutrale Option für Verbrennungsmotoren diskutiert wurde.

Die Veranstaltung zeigte, dass das Interesse an CO2-neutralen Lösungen für Verbrennungsmotoren wächst, auch wenn viele Oldtimer weiterhin Emissionen ausstoßen. (Quelle: RP Online)

  • Diskussion über non-fossilen Diesel als Zukunftskraftstoff
  • Alternative Kraftstoffe als klimaneutrale Option für Verbrenner

Infobox: Die Classic Days 2025 thematisierten die Rolle alternativer Kraftstoffe für eine CO2-neutrale Mobilität neben der E-Mobilität.

Ablehnung von Elektroautos in ländlichen Regionen

In Jüterbog, einer Kleinstadt in Brandenburg, zeigt sich die Zurückhaltung gegenüber Elektroautos besonders deutlich. An der örtlichen Tankstelle ist das Interesse an E-Mobilität gering, obwohl die Vorteile für ländliche Regionen auf der Hand liegen. Viele Hausbesitzer zögern, auf Elektroautos umzusteigen. Autohändler präsentieren weiterhin lieber Verbrenner, obwohl die Nachfrage nach Elektroautos steigt. Die Vorurteile gegen E-Autos sind in ländlichen Gebieten wie Jüterbog besonders hartnäckig.

Es gibt jedoch auch positive Beispiele: Fahrlehrer Christoph Zimmermann setzt auf Elektroautos und macht damit gute Erfahrungen. (Quelle: DIE ZEIT)

  • Geringes Interesse an E-Autos in ländlichen Regionen
  • Vorurteile und Zurückhaltung trotz steigender Nachfrage
  • Einzelne positive Beispiele für erfolgreiche E-Mobilität

Infobox: Die Akzeptanz von Elektroautos bleibt in ländlichen Regionen eine Herausforderung, auch wenn einzelne Nutzer bereits positive Erfahrungen machen.

Quellen:

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