E-Mobilität in Deutschland: Stagnation, Investitionen und neue Impulse für die Zukunft

03.06.2025 60 mal gelesen 0 Kommentare

Schmalkalden-Meiningen: Abgewürgte E-Mobilität

In Schmalkalden-Meiningen ist die Verkehrswende ins Stocken geraten. Laut Dominic Eisenbeiser, Obermeister der Kfz-Innung Südthüringen, sind hohe Strompreise und ein Förderchaos maßgebliche Gründe für die aktuelle Situation. Die Transformation hin zur Elektromobilität habe zwar rasant Fahrt aufgenommen, doch nach dem Aus der Förderung und dem daraus resultierenden Einbruch spiegele sich dies noch nicht in den Verkaufs- und Zulassungszahlen von E-Autos wider.

Die Innungsbetriebe stehen dennoch vor der Herausforderung, massiv in den Transformationsprozess zu investieren. Es werden neue Werkstattausstattungen sowie Aus- und Weiterbildungen der Fachkräfte benötigt. Eisenbeiser betont, dass die Entwicklung alternativlos sei, auch wenn es weiterhin Skeptiker gebe. Die Technik schreite unaufhaltsam voran, so Eisenbeiser.

  • Hohe Strompreise und Förderchaos bremsen die E-Mobilität.
  • Investitionen in Werkstattausstattung und Fachkräfte sind notwendig.
  • Die Entwicklung gilt als alternativlos.
„Die Technik schreitet unaufhaltsam voran“, so Dominic Eisenbeiser.

Infobox: Die E-Mobilität in Schmalkalden-Meiningen stagniert, doch die Branche sieht die Entwicklung als unumkehrbar an. (Quelle: inSüdthüringen)

Shell-Manager: „Beim Pkw ist die Batterie-E-Mobilität der Königsweg in die Zukunft“

Florian Glattes, verantwortlich für das Tankstellengeschäft von Shell in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sieht die Elektromobilität als zentralen Zukunftsweg für Pkw. Shell unterstützt die Flottengrenzwerte der EU, nach denen ab 2035 keine neuen Autos mit CO2-Ausstoß mehr zugelassen werden dürfen. Glattes betont, dass Elektromobilität eine zunehmend wichtige Rolle spielen wird, auch wenn Kraftstoffe und Bio-Kraftstoffe noch eine Weile benötigt werden.

Shell betreibt in Deutschland mehr als 1.500 Schnellladepunkte, kämpft jedoch mit langwierigen Genehmigungsverfahren und Netzanschlussproblemen. Viele Stationen sind betriebsbereit, können aber nicht in Betrieb genommen werden. Shell setzt beim Ausbau der Ladeinfrastruktur vor allem auf Gleichstrom-Schnelllader (DC), während Wechselstrom-Ladepunkte (AC) durch die Tochter Ubitricity weiterentwickelt werden. Große Ladeparks wie in China sind in Deutschland derzeit noch nicht rentabel, aber Shell plant mittelgroße Ladehubs und investiert dort, wo viele E-Fahrzeuge unterwegs sind. Bis 2030 will Shell weltweit 200.000 Ladepunkte aufbauen.

Shell-Ladeinfrastruktur Wert
Schnellladepunkte in Deutschland über 1.500
Strompreis pro kWh 59 Cent (+ 35 Cent Transaktionsgebühr)
Geplante Ladepunkte weltweit bis 2030 200.000
  • Shell fordert schnellere Genehmigungsverfahren und Netzanschlüsse.
  • Das öffentliche Laden ist operativ profitabel, variiert aber je nach Standort.
  • Ein breiteres Angebot an E-Autos für alle Einkommensklassen wird gefordert.
„Beim Pkw ist die batteriebetriebene Elektromobilität nach unserer Auffassung der Königsweg in die Zukunft.“ (Florian Glattes, Shell)

Infobox: Shell investiert massiv in Ladeinfrastruktur und sieht die Elektromobilität als zentralen Zukunftsweg, fordert aber bessere Rahmenbedingungen. (Quelle: ecomento.de)

Lübeck: Wie Tankstellen nach Verbrenner-Aus und steigender E-Mobilität in Zukunft aussehen

Der klassische Verbrenner-Motor soll ab 2035 nicht mehr in Deutschland vertrieben werden. Tankstellenbetreiber wie Jürgen Krisat, der seit 1998 in Lübeck Tankstellen betreibt, beobachten einen Wandel im Geschäft: Autofahrer kommen nicht mehr nur zum Tanken, sondern auch für Snacks oder Kaffee. Mit dem Aus für Verbrenner und dem Anstieg der E-Mobilität stellt sich die Frage, wie Tankstellen künftig aussehen werden.

  • Ab 2035 keine neuen Verbrenner mehr in Deutschland.
  • Tankstellen müssen sich auf neue Geschäftsmodelle einstellen.
  • Serviceangebote wie Gastronomie gewinnen an Bedeutung.

Infobox: Tankstellen stehen vor einem grundlegenden Wandel und müssen sich auf die Zeit nach dem Verbrenner einstellen. (Quelle: Lübecker Nachrichten)

Studie: Weltweit wird deutschen Elektroautos vertraut

Die Elektromobilität ist weltweit auf dem Vormarsch, auch wenn es temporäre Rückschläge gibt. In Deutschland ging der Absatz von Elektroautos 2024 um mehr als ein Viertel auf 380.600 BEVs zurück. Im ersten Quartal 2025 wurden jedoch 158.503 reine Stromer neu zugelassen, ein Plus von 42,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Laut einer Studie von Bearingpoint vertrauen Verbraucher in China, den USA, Deutschland und Frankreich der Qualität deutscher Elektroautos deutlich stärker als der Konkurrenz.

In Europa hat sich der Absatz von E-Autos von VW im Jahresverlauf verdoppelt, während die Verkäufe von Tesla fast halbiert wurden. Chinesische Hersteller wie BYD, Nio oder Xpeng sind in Deutschland wenig gefragt, erzielen aber in Großbritannien, Spanien und Italien Erfolge. Im ersten Quartal war in Westeuropa fast jedes 20. neu zugelassene Auto ein chinesisches, was einem fast doppelt so hohen Marktanteil wie vor zwei Jahren entspricht.

Markt Absatzentwicklung
Deutschland (2024) 380.600 BEVs (-25% gegenüber Vorjahr)
Deutschland (Q1 2025) 158.503 BEVs (+42,8% gegenüber Vorjahresquartal)
Westeuropa (Q1) Jedes 20. neu zugelassene Auto chinesisch
  • Deutsche Hersteller profitieren von ihrem Markenimage.
  • In China liegt BYD vorn, gefolgt von Mercedes, BMW, VW und Porsche.
  • In den USA ist Honda Qualitätskönig, gefolgt von deutschen Marken.
  • In Frankreich liegt Mercedes an der Spitze.
„Wir waren selbst überrascht, dass die deutschen Hersteller in Summe so deutlich vorn lagen“, sagt Manuel Schuler, globaler Leiter Automotive bei Bearingpoint.

Infobox: Deutsche Elektroautos genießen weltweit großes Vertrauen, insbesondere in puncto Qualität. (Quelle: Merkur)

Ladesäulen kaum ausgelastet

Die Auslastung der öffentlichen Ladesäulen in Deutschland bleibt auf niedrigem Niveau. Nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) lag sie im zweiten Halbjahr 2024 durchschnittlich bei 17 Prozent. Im Gesamtjahr 2023 lag der Wert bei 14,5 Prozent. Die stärkste Nutzung gibt es tagsüber an AC-Ladepunkten, wo im Schnitt rund 22 Prozent belegt sind. Bei Schnellladern und Ultraschnellladern liegt die Belegungsquote deutlich unter 20 Prozent. Nachts sind an schnellen und ultraschnellen Ladesäulen rund acht Prozent zeitgleich belegt.

Zeitraum Durchschnittliche Auslastung
2. Halbjahr 2024 17 %
Gesamtjahr 2023 14,5 %
Tagsüber (AC-Ladepunkte) 22 %
Nachts (Schnell-/Ultraschnelllader) 8 %
  • Die meisten Ladesäulen sind tagsüber frei.
  • Vor allem Schnell-Lader sind verfügbar.

Infobox: Trotz steigender Zahl an Ladesäulen bleibt die Auslastung in Deutschland gering. (Quelle: Automobil Industrie)

Volle Energie für E-Fahrzeuge: Göppingen ist jetzt im „Deutschlandnetz“

In Göppingen wurde ein neuer Deutschlandnetz-Schnellladepark beim Berufsschulzentrum eingeweiht. Die sechs Ladesäulen sollen die nachhaltige Mobilität in der Region voranbringen. Mit dem Anschluss an das Deutschlandnetz wird die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge weiter ausgebaut.

  • Sechs neue Schnellladesäulen am Berufsschulzentrum Göppingen.
  • Förderung nachhaltiger Mobilität durch Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Infobox: Göppingen ist nun Teil des Deutschlandnetzes und bietet neue Schnelllademöglichkeiten für E-Fahrzeuge. (Quelle: swp.de)

Quellen:

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