Elektroauto-Boom im April: Rekord bei Neuzulassungen, Tesla verliert Marktanteile

08.05.2025 14 mal gelesen 0 Kommentare

Neuzulassungen von Elektroautos im April: Deutlicher Anstieg, aber Tesla schwächelt

Im April 2025 ist die Zahl der Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland erneut kräftig gestiegen. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) wurden gut 45.500 E-Autos neu zugelassen, was einem Zuwachs von 53,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Auch Plug-in-Hybride und Hybride verzeichneten deutliche Zuwächse, während Benziner und Diesel weniger gefragt waren. Der Marktanteil reiner Elektroautos lag bei 18,8 Prozent – der höchste Stand seit dem Absatzeinbruch nach dem Auslaufen der staatlichen Umweltprämie Ende 2023. Hybridantriebe kamen auf ein Plus von 22,0 Prozent im Jahresvergleich, Benziner erreichten einen Marktanteil von 27,5 Prozent, Diesel 15,5 Prozent.

Dennoch blieben die Verkaufszahlen insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Constantin Gall von EY betonte, dass die Stückzahlen weit unter den früheren Prognosen liegen. Besonders auffällig ist der erneute Einbruch bei Tesla: Die Neuzulassungen des US-Herstellers sanken im April um 45,9 Prozent, im Zeitraum Januar bis April summiert sich das Minus auf 60,4 Prozent. Im Gegensatz dazu drängt der chinesische Hersteller BYD mit 1.566 Neuzulassungen und einem Marktanteil von 0,6 Prozent auf den deutschen Markt. Insgesamt stagnierte der Automarkt mit 242.700 neu zugelassenen Pkw, was einem leichten Rückgang von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. (Quelle: Zeit Online)

Fahrzeugtyp Marktanteil April 2025 Veränderung zum Vorjahr
Elektroautos 18,8 % +53,5 %
Hybride k.A. +22,0 %
Benziner 27,5 % Rückgang
Diesel 15,5 % Rückgang
BYD 0,6 % fast 0 % im Vorjahr
Tesla k.A. -45,9 % (April), -60,4 % (Jan-Apr)
  • Stärkster Zuwachs bei E-Autos seit Auslaufen der Umweltprämie
  • Tesla mit deutlichen Einbußen, BYD mit Markteintritt
  • Gesamtmarkt stagniert

Infobox: Im April 2025 wurden in Deutschland 45.500 E-Autos neu zugelassen. Tesla verliert weiter Marktanteile, während BYD erstmals signifikant vertreten ist. (Quelle: Zeit Online)

Effizienzdebatte: Energiebilanz spricht für Elektromobilität

Michael Bültmann, Deutschland-Chef von ABB E-mobility, betont im Interview mit der Autogazette die hohe Effizienz von batterieelektrischen Fahrzeugen. Während Wasserstoff- oder E-Fuel-basierte Konzepte mindestens doppelt so viel Energie verbrauchen, wandelt das E-Auto Strom direkt in Bewegung um. Bültmann warnt vor einem politischen Schlingerkurs und fordert, die Förderung auf effiziente Lösungen zu konzentrieren. Er spricht sich für Technologieoffenheit aus, lehnt aber die Gleichbehandlung ineffizienter Technologien bei der Förderung ab.

„Die Energiebilanz spricht klar für die Elektromobilität.“ (Michael Bültmann, ABB E-mobility)

Ein weiteres Hemmnis für den Hochlauf der Elektromobilität sieht Bültmann in der politischen Unsicherheit. Diskussionen um das Verbrenner-Aus oder die Rückkehr der Kaufprämie hätten viele Kunden verunsichert. Er fordert klare politische Signale, weniger Bürokratie und eine konsequente Ausrichtung auf Effizienz. Konkret schlägt er vor, die Stromsteuer beim Laden zu streichen und Ausschreibungsverfahren zu vereinfachen. Auch beim Ausbau der Ladeinfrastruktur plädiert er für intelligente, bedarfsgerechte Lösungen statt eines flächendeckenden Ausbaus mit Schnellladern.

  • Batterieelektrische Fahrzeuge sind die energieeffizienteste Lösung
  • Politische Unsicherheit bremst Investitionen
  • Forderung nach Abbau bürokratischer Hürden und gezieltem Ausbau der Ladeinfrastruktur

Infobox: ABB E-mobility sieht batterieelektrische Antriebe als klar effizienteste Lösung und fordert politische Klarheit sowie weniger Bürokratie für den Hochlauf der Elektromobilität. (Quelle: Elektroauto-News.net)

Neuer Verband charGER e.V.: Ladeinfrastruktur im Fokus

Mit charGER e.V. hat sich ein neuer Dachverband gegründet, der Unternehmen aus dem Bereich Ladeinfrastruktur vereint. Ziel ist es, die politischen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur flächendeckend, wirtschaftlich tragfähig und nutzerorientiert erfolgen kann. Zu den Gründungsmitgliedern zählen reev, Wirelane, Jolt Energy und amperio. Der Verband versteht sich als Bindeglied zwischen Betreibern, Politik und Verwaltung und will faktenbasierte Aufklärungsarbeit leisten.

Zu den Kernanliegen des Verbands gehören die Beschleunigung von Netzanschlüssen, die Wiederherstellung der Funktionalität der THG-Quote, die konsequente Entflechtung von Netz- und Ladepunktbetreibern, die Vereinfachung kommunaler Vergabeverfahren, die Verbesserung der Nutzerkommunikation und die Standardisierung von Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern. charGER e.V. fordert unter anderem eine Auskunftspflicht über die verfügbare Netzkapazität innerhalb von zwei Monaten und eine Anschlusspflicht innerhalb von sechs Monaten nach Antragstellung.

  1. Vereinfachung und Beschleunigung von Netzanschlüssen
  2. Funktionierende THG-Quote zur Emissionsreduktion
  3. Fairer Wettbewerb durch Entflechtung
  4. Strukturierte Leitfäden für Kommunen
  5. Bessere Kommunikation mit Nutzern
  6. Standardisierte Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern

Infobox: charGER e.V. will als neue Interessenvertretung die Ladeinfrastruktur in Deutschland beschleunigen und setzt auf konkrete Lösungen aus Betreiberperspektive. (Quelle: boerse.de)

Schaeffler: E-Mobilität wächst, bleibt aber defizitär

Der Automobilzulieferer Schaeffler verzeichnet im ersten Quartal 2025 einen deutlichen Aufwind im Bereich Elektromobilität. Das Unternehmen erhielt Aufträge im Volumen von drei Milliarden Euro in dieser Sparte – ein Rekordwert, der allerdings auch auf die Fusion mit dem E-Antriebsspezialisten Vitesco zurückzuführen ist. Das Elektro-Geschäft wuchs um 7,8 Prozent auf 1,174 Milliarden Euro, jedoch bei einem Verlust von 268 Millionen Euro vor Steuern, Zinsen und Sondereffekten.

Insgesamt gingen die Umsätze von Schaeffler im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro zurück. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Sondereffekten sank von 287 auf 276 Millionen Euro. Die Abhängigkeit vom chinesischen Markt ist durch die Übernahme von Vitesco gesunken, während die Situation in den USA wegen Zöllen weiterhin problematisch bleibt. Schaeffler beschäftigt weltweit mehr als 113.000 Mitarbeiter. (Quelle: SZ.de)

Kennzahl Q1 2025 Veränderung zum Vorjahr
Aufträge E-Mobilität 3 Mrd. € Rekord
Umsatz E-Mobilität 1,174 Mrd. € +7,8 %
Verlust E-Mobilität 268 Mio. € k.A.
Gesamtumsatz 5,9 Mrd. € -3,5 %
Gewinn (vor Steuern, Zinsen, Sondereffekten) 276 Mio. € -11 Mio. €

Infobox: Schaeffler meldet Rekordaufträge in der E-Mobilität, bleibt aber in diesem Bereich weiterhin defizitär. (Quelle: SZ.de)

Renault 4: Praktisches E-Auto mit effizientem Verbrauch

Der neue Renault 4 basiert auf der gleichen Plattform wie der Renault 5 und teilt sich viele Komponenten, darunter Antrieb und Akku. Das Remake des Klassikers präsentiert sich als praktischer und familientauglicher als der Renault 5. Auch beim Verbrauch zeigt sich der Renault 4 effizient. (Quelle: VISION mobility)

  • Gleiche Basis und Technik wie Renault 5
  • Familientauglich und effizient im Verbrauch

Infobox: Der Renault 4 überzeugt als praktisches und effizientes Elektroauto auf Basis des Renault 5. (Quelle: VISION mobility)

Feuerwehren in Thüringen: Gut gerüstet für Brände bei E-Autos

Das Löschen brennender E-Autos stellt besondere Herausforderungen dar, vor allem wegen der großen Lithium-Ionen-Batterien. In Thüringen sind die Feuerwehren laut Karsten Utterodt, Vorsitzender des Thüringer Feuerwehrverbandes, mittlerweile gut auf solche Einsätze vorbereitet. Große Feuerwehren verfügen über spezielle Containersysteme, kleinere Wehren nutzen eigene Lösungen wie wassergefüllte Planen. Der Abtransport erfolgt meist durch spezialisierte Entsorger.

Konkrete Zahlen zu Bränden bei E-Autos liegen nicht vor, doch der Landesverband der Thüringer Feuerwehren nimmt kein erhöhtes Aufkommen wahr. Auch die Statistiken der Kfz-Versicherer für 2023 zeigen keine Hinweise darauf, dass E-Autos ein höheres Brandrisiko als Verbrenner darstellen. (Quelle: N-TV)

  • Feuerwehren in Thüringen sind auf E-Auto-Brände vorbereitet
  • Kein erhöhtes Brandrisiko bei E-Autos laut Versicherungsstatistik

Infobox: Thüringens Feuerwehren haben das Thema E-Auto-Brände im Griff, ein erhöhtes Brandrisiko besteht laut aktuellen Daten nicht. (Quelle: N-TV)

Quellen:

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Zusammenfassung des Artikels

Die Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland stiegen im April 2025 deutlich, während Tesla Marktanteile verlor und BYD erstmals signifikant vertreten war. Politische Unsicherheit bremst den Hochlauf der Elektromobilität, neue Initiativen wie charGER e.V. fordern bessere Ladeinfrastruktur und weniger Bürokratie.

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