Elektromobilität 2025: Ausbau, Herausforderungen und neue Modelle in Deutschland und Europa

30.04.2025 12 mal gelesen 0 Kommentare

Berlin: Ziel von 400.000 E-Fahrzeugen bis 2030

In Berlin sollen laut einem Gastbeitrag von Karsten Schulze vom ADAC bis zum Jahr 2030 insgesamt 400.000 E-Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein. Damit dieses ambitionierte Ziel erreicht werden kann, sind laut Schulze umfassende Maßnahmen notwendig. Die Stadt müsse insbesondere die Ladeinfrastruktur weiter ausbauen und bürokratische Hürden abbauen, um die Elektromobilität für die Bürgerinnen und Bürger attraktiver zu machen.

Schulze betont, dass Berlin das Potenzial habe, eine Vorreiterrolle in der urbanen Elektromobilität einzunehmen. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam an einem Strang ziehen und die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen.

  • Ziel: 400.000 E-Fahrzeuge in Berlin bis 2030
  • Forderung nach Ausbau der Ladeinfrastruktur und Abbau von Hürden
Quelle: Berliner Morgenpost

Infobox: Berlin strebt bis 2030 eine Verfünffachung der E-Fahrzeuge an und setzt auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur als Schlüssel zum Erfolg.

Wallbox-Installation: Sicherheit, Kosten und Förderung

Wer sein E-Auto regelmäßig zu Hause laden möchte, sollte laut TÜV-Verband auf eine Wallbox setzen. Das Laden an der Haushaltssteckdose wird nur im Notfall empfohlen, da diese nicht für die hohe Dauerlast ausgelegt ist und es zu Überhitzung oder Kabelbränden kommen kann. Wallboxen benötigen einen eigenen Stromkreis und einen Starkstromanschluss mit 400 Volt. Die gängigsten Modelle bieten 11 oder 22 kW Ladeleistung, wobei 11 kW für die meisten Haushalte ausreichend sind und nur beim Netzbetreiber gemeldet werden müssen. Für 22 kW ist eine Genehmigung erforderlich.

Die Preise für Wallboxen variieren je nach Funktionsumfang:

Segment Preis Funktionen
Basis ab 200 Euro Grundfunktionen
Mittelklasse 500–1.000 Euro App-/Netzwerkanbindung
Premium 1.000–2.000 Euro Energiemanagement, Smart-Home

Obwohl die bundesweite Förderung ausgesetzt ist, bieten viele Bundesländer und Kommunen weiterhin Zuschüsse, etwa bis zu 1.000 Euro pro Ladepunkt in Nordrhein-Westfalen. Die Installation darf ausschließlich durch zertifizierte Elektrofachkräfte erfolgen und dauert in der Regel einen halben Tag.

  • Haushaltssteckdose nur im Notfall nutzen
  • Wallboxen ab 200 Euro, Premium bis 2.000 Euro
  • Förderungen regional möglich, Installation nur durch Fachbetrieb
Quelle: Presseportal (TÜV-Verband)

Infobox: Wallboxen bieten sicheres und effizientes Laden zu Hause, die Kosten variieren je nach Ausstattung, und regionale Förderungen sind weiterhin verfügbar.

Soziale Gerechtigkeit: Bezahlbare Elektromobilität als Teilhabe-Frage

Olaf Lies (SPD), designierter Ministerpräsident von Niedersachsen und VW-Aufsichtsrat, sieht bezahlbare Elektroautos und günstigen Ladestrom als zentrale Fragen der sozialen Gerechtigkeit. Er fordert bessere Rahmenbedingungen, um die individuelle Mobilität zu erhalten. Lies warnt, dass das Fahren mit Verbrennern ab 2027 deutlich teurer werden könnte, was die Bedeutung erschwinglicher Elektromobilität weiter erhöht.

  • Bezahlbare E-Autos und günstiger Ladestrom als soziale Frage
  • Verbrenner könnten ab 2027 deutlich teurer werden
Quelle: HAZ

Infobox: Die Politik sieht in der Elektromobilität einen Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe und fordert gezielte Maßnahmen für mehr soziale Gerechtigkeit.

Schnell-Ladeinfrastruktur im Ostalbkreis: Status und Ausbaupläne

Im Ostalbkreis waren Ende 2023 insgesamt 299.704 Autos zugelassen, davon 12.888 E-Fahrzeuge (4,3 Prozent). Plug-In-Hybride machten 5.302 Fahrzeuge aus. Die Region verfügte über 7.565 batterieelektrische Fahrzeuge, was 3,3 Prozent aller E-Fahrzeuge in Baden-Württemberg entspricht. Die Bundesnetzagentur weist für den Ostalbkreis 603 öffentliche Ladepunkte aus, davon 77 Schnellladepunkte (Stand Februar 2025).

Der Landkreis übernimmt beim Ausbau der Ladeinfrastruktur eine beratende und koordinierende Rolle. Im Rahmen des „Deutschlandnetzes“ sollen vier Schnellladeparks im Ostalbkreis entstehen, zwei in Schwäbisch Gmünd und zwei in Aalen. Die Mindestladeleistung beträgt 300 kW, bei Spitzenlast mindestens 200 kW pro Ladepunkt. In Aalen sind beispielsweise am Decathlon vier Ladepunkte mit je 300 kW und am Bauhaus zwei mit je 150 kW geplant.

Ort Ladepunkte Leistung
Aalen (Decathlon) 4 je 300 kW
Bopfingen (VAF) 2 je 150 kW
Ellwangen (tegut-Markt) 4 je 300 kW
  • 12.888 E-Fahrzeuge im Ostalbkreis (2023)
  • 603 öffentliche Ladepunkte, davon 77 Schnellladepunkte
  • Vier neue Schnellladeparks im Rahmen des Deutschlandnetzes geplant
Quelle: Schwäbische Post

Infobox: Der Ostalbkreis baut die Schnellladeinfrastruktur aus, mit Fokus auf leistungsstarke Ladepunkte und koordinierter Umsetzung durch den Landkreis.

Stuttgart: Elektroautos bei Neuzulassungen vorn

Im ersten Quartal 2025 wurden in Stuttgart 6.768 Pkw mit alternativem Antrieb neu zugelassen, was einem Anteil von 61,5 Prozent entspricht. Davon sind 2.135 rein batterieelektrisch, 1.781 Plug-in-Hybride und 2.852 Hybridfahrzeuge. Der Anteil der konventionellen Antriebe liegt bei 38,5 Prozent (2.599 Benziner, 1.644 Diesel). Mehr als jeder dritte neu zugelassene Pkw ist elektrisch betrieben, mit einem Anteil von 36 Prozent – deutlich über dem Bundeswert.

Stuttgart fördert den Ausbau der Ladeinfrastruktur, darunter 500 zusätzliche Ladesäulen am Straßenrand. Mit rund 3.470 öffentlich zugänglichen Ladepunkten verfügt die Stadt über das dichteste Ladenetz deutscher Metropolen.

  • 61,5 Prozent der Neuzulassungen mit alternativem Antrieb
  • 2.135 batterieelektrische Fahrzeuge im ersten Quartal 2025
  • 3.470 öffentliche Ladepunkte in Stuttgart
Quelle: Landeshauptstadt Stuttgart

Infobox: Stuttgart setzt auf Elektromobilität und baut das dichteste Ladenetz unter den deutschen Großstädten weiter aus.

Firefly: Neue E-Auto-Marke von Nio startet in Europa

Der chinesische Hersteller Nio bringt mit der neuen Marke Firefly ein kompaktes E-Auto für rund 30.000 Euro nach Europa. Der Marktstart erfolgt 2025 in den Niederlanden und Norwegen, in Deutschland Anfang 2026. Das Modell misst vier Meter in der Länge, 1,89 Meter in der Breite und 1,58 Meter in der Höhe. Der Radstand beträgt 2,62 Meter, der Kofferraum fasst 404 Liter (erweiterbar auf 1.253 Liter).

Zur Ausstattung gehören ein 13,2-Zoll-Touchdisplay, 14 Lautsprecher, beheizte Vordersitze und Lenkrad sowie über 30 Assistenzsysteme. Der Elektromotor leistet 105 kW (143 PS), beschleunigt in 8,1 Sekunden auf 100 km/h und erreicht 150 km/h. Die LFP-Batterie mit 42 kWh ermöglicht 330 Kilometer Reichweite (WLTP), im Stadtverkehr bis zu 470 Kilometer. An Schnellladesäulen lädt der Firefly mit bis zu 100 kW, von 10 auf 80 Prozent in 29 Minuten. Ab 2026 ist das Modell mit Nios Batteriewechseltechnologie kompatibel.

  • Preis: ca. 30.000 Euro
  • Reichweite: 330 km (WLTP), bis 470 km Stadtverkehr
  • Ladezeit: 10–80 % in 29 Minuten (100 kW)
Quelle: CHIP

Infobox: Firefly von Nio bietet viel Ausstattung und Reichweite zum Einstiegspreis und startet 2026 in Deutschland.

Batterierecycling: Mercedes-Benz setzt auf Kreislaufwirtschaft in Kamenz

Im Accumotive-Werk in Kamenz (Sachsen) werden ab 2026 gebrauchte Batterien von Mercedes-Benz recycelt. Dazu wird eine bestehende Werkhalle umgebaut und erweitert. Die aufbereiteten Batterien werden nach ausführlicher Prüfung erneut in Fahrzeugen eingesetzt, um Ressourcen zu schonen und einen geschlossenen Wirtschaftskreislauf zu fördern. Aktuell werden verschlissene Batterien häufig als stationäre Energiespeicher genutzt.

  • Start des Batterierecyclings: Anfang 2026
  • Aufbereitung und Wiedereinsatz in Mercedes-Benz-Fahrzeugen
Quelle: tagesschau.de

Infobox: Mercedes-Benz investiert in Kamenz in die Kreislaufwirtschaft und bietet künftig aufbereitete Batterien als Ersatzteile an.

Chinesische E-Auto-Hersteller: Herausforderungen in Europa

Chinesische Hersteller wie Nio, BYD und Leapmotor stoßen bei der Expansion in Europa auf Hürden. Die EU hat Zölle von bis zu 45 Prozent auf E-Autos aus China eingeführt, was die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt. Laut Automobilanalyst Matthias Schmidt lag der Marktanteil chinesischer Hersteller am europäischen E-Automarkt in den ersten beiden Monaten 2025 bei 4,3 Prozent. Chinas Anteil an neuen E-Fahrzeugen in Europa sank nach Einführung der Zölle von 50 auf 30 Prozent.

BYD plant, 2025 rund 20 Prozent seiner Exporte in die EU zu liefern, teils mit Hybridmodellen, um Zölle zu umgehen. Leapmotor musste die Produktion des Elektromodells T03 in Polen einstellen. Nio verschob die Einführung des Firefly-Modells und gab das Direktvertriebsmodell in Europa auf. CEO William Li betonte, dass die Kosten in Europa die Erwartungen übersteigen und der Aufbau eines Händlernetzes deutlich langsamer vorangeht als in China.

  • EU-Zölle bis zu 45 Prozent auf E-Autos aus China
  • Marktanteil chinesischer Hersteller in Europa: 4,3 Prozent (Anfang 2025)
  • Chinas Anteil an neuen E-Fahrzeugen in Europa sank von 50 auf 30 Prozent
Quelle: Business Insider Deutschland

Infobox: Chinesische E-Auto-Hersteller kämpfen in Europa mit Zöllen, hohen Kosten und langsamer Expansion, passen aber ihre Strategien flexibel an.

Quellen:

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