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Elektromobilität in Deutschland: Neue Impulse und Herausforderungen
Im April 2025 waren 19 Prozent aller neu zugelassenen Autos in Deutschland rein elektrisch betrieben, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit zwölf Prozent. Die Bundesregierung hat im Rahmen des sogenannten Wachstumsboosters beschlossen, dass Unternehmen neu angeschaffte Elektroautos im ersten Jahr zu 75 Prozent abschreiben dürfen. Diese Maßnahme soll die Nachfrage nach E-Autos weiter ankurbeln und Unternehmen steuerlich entlasten. Dienstwagenfahrer profitieren zudem weiterhin von Steuererleichterungen. Kritiker bemängeln jedoch, dass die Förderung vor allem Gutverdienern und Dienstwagenfahrern zugutekommt, während die direkte Förderung privater E-Mobilität vernachlässigt wird. Der Autoclub ACE schlägt daher eine nach Einkommen gestaffelte Kaufprämie oder ein Bonus-Malus-System vor, um die Elektromobilität breiter zugänglich zu machen. Die Regierung setzt derzeit vor allem auf Wirtschaftsförderung, was insbesondere deutschen Premiumherstellern zugutekommt. (Quelle: Zeit Online)
Jahr | Anteil E-Autos an Neuzulassungen |
---|---|
2024 | 12 % |
2025 | 19 % |
- Firmen können 75 % der Kosten für neue E-Autos im ersten Jahr abschreiben.
- Steuererleichterungen für Dienstwagenfahrer bleiben bestehen.
- Kritik: Förderung begünstigt vor allem Gutverdiener und Dienstwagenfahrer.
- Vorschlag ACE: Nach Einkommen gestaffelte Kaufprämie oder Bonus-Malus-System.
Infobox: Die Elektromobilität wächst, doch die Förderung bleibt umstritten. Die aktuelle Politik setzt auf steuerliche Anreize für Unternehmen, während private Käufer weniger profitieren.
Innovative Teststrecke: Laden während der Fahrt auf der A6
Auf der A6 in Bayern wird das Laden von Elektroautos während der Fahrt getestet. Die ein Kilometer lange Teststrecke zwischen den Ausfahrten Amberg-Sulzbach und Amberg-West nutzt unter der Fahrbahn verborgene Ladespulen, die den Strom induktiv und kabellos an die Batterie übertragen. Entwickelt wurde das System vom israelischen Unternehmen Electreon. Der Wirkungsgrad liegt laut Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume bei über 90 Prozent. Die bisherige Rekordfahrt eines induktiv geladenen E-Autos betrug knapp 2.000 Kilometer. Die Technologie ist für Fahrgeschwindigkeiten bis zu 80 km/h erfolgreich getestet worden, richtet sich aber vor allem an Busse und Lkw, nicht an private Autobesitzer. Fahrzeuge müssen mit speziellen Empfängern ausgerüstet sein. (Quelle: STERN.de)
- Teststrecke: 1 km auf der A6 in Bayern
- Wirkungsgrad: über 90 %
- Rekordfahrt: knapp 2.000 km
- Hauptzielgruppe: Busse und Lkw
- Fahrgeschwindigkeit: bis 80 km/h
Infobox: Die induktive Ladetechnologie könnte Reichweitenprobleme lösen, ist aber derzeit vor allem für den gewerblichen Verkehr interessant.
Neue Natrium-Brennstoffzelle für E-Flugzeuge und mehr
Ein Forscherteam am MIT hat eine Brennstoffzelle auf Natrium-Basis entwickelt, die eine Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien und Wasserstoff-Brennstoffzellen darstellen könnte. Die Natrium-Luft-Brennstoffzelle arbeitet bei Temperaturen zwischen 110 und 130 Grad Celsius und erreicht eine Energiedichte von etwa 1.200 Wh/kg – viermal so viel wie kommerzielle Lithium-Ionen-Batterien mit etwa 300 Wh/kg. Die Technologie ist besonders für den Einsatz in elektrischen Regionalflugzeugen, im Schienenverkehr und im Kurzstreckenverkehr interessant. Ein Vorteil ist, dass das System nicht auf extrem niedrige Temperaturen oder hohe Drücke angewiesen ist. Die Forscher schlagen vor, das bei der Reaktion entstehende Natriumhydroxid zu verdünnen und in die Atmosphäre oder den Ozean freizusetzen, wo es mit CO₂ reagieren und dieses binden könnte. Die Versorgung mit Natrium ist möglich, da es aus Natriumchlorid (Kochsalz) gewonnen werden kann. (Quelle: t3n)
Batterietyp | Energiedichte (Wh/kg) |
---|---|
Natrium-Brennstoffzelle | 1.200 |
Lithium-Ionen-Batterie | 300 |
- Arbeitstemperatur: 110–130 °C
- Vorteil: Auftanken statt Aufladen möglich
- Potenzielle Anwendungen: Flugzeuge, Züge, Schiffe, Drohnen
„Wenn die Leute es nicht verrückt finden, wäre ich ziemlich enttäuscht. Denn wenn eine Idee am Anfang nicht verrückt klingt, ist sie wahrscheinlich nicht so revolutionär, wie man denkt.“ – Yet-Ming Chiang, MIT
Infobox: Die neue Natrium-Brennstoffzelle könnte die Elektrifizierung schwer zu dekarbonisierender Sektoren vorantreiben und bietet eine deutlich höhere Energiedichte als bisherige Batterien.
ZF: Elektromobilität im Baukastenprinzip
ZF hat auf dem E-Mobility Tech Day eine neue Strategie für die Elektrifizierung vorgestellt, die auf Modularität, Technologieoffenheit und Systemintegration setzt. Die Select-Plattform von ZF besteht aus verschiedenen Baukästen für E-Motoren, Inverter, Reduziergetriebe, Software und Ladefunktionen. Die Plattform ermöglicht die Nutzung ähnlicher Komponenten für BEVs, Plug-in-Hybride, Range Extender und klassische Hybride. Ein neu entwickelter koaxialer Primärantrieb mit 300 kW Leistung und 5.500 Nm Drehmoment ist laut ZF zehn Kilogramm leichter, 20 Prozent kompakter und rund 15 Prozent günstiger als vergleichbare chinesische Achsen. Die neue Generation des Acht-Gang-Automatgetriebes 8HP evo wurde für Hybridplattformen optimiert und bietet höhere elektrische Leistung und Effizienz. Das Thermomanagementsystem TherMaS kann im Winter bis zu zehn Prozent mehr Reichweite bringen, unter Extrembedingungen sogar bis zu 30 Prozent. (Quelle: Automobil Produktion)
Komponente | Vorteil |
---|---|
Koaxialer Antrieb | 10 kg leichter, 20 % kompakter, 15 % günstiger |
TherMaS | +10 % Reichweite im Winter, +30 % unter Extrembedingungen |
- Modularer Ansatz für verschiedene Antriebsarten
- Bidirektionales Laden und Vehicle-to-Grid integriert
- Hybridantriebe als dauerhafter Bestandteil der Strategie
- Entwicklung eines Electric-Range-Extender-Systems in weniger als 18 Monaten
Infobox: ZF setzt auf modulare Plattformen, um Kosten zu senken und die Elektrifizierung flexibel an verschiedene Märkte und Anwendungen anzupassen.
Krefelder Klimapakt: Unternehmen setzen auf Elektromobilität
Die Stadt Krefeld hat sich das Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Der Krefelder Klimapakt unterstützt Unternehmen, Institutionen und Vereine dabei, ihre CO₂-Emissionen zu senken. Bereits 52 Unternehmen und Organisationen sind dem Klimapakt beigetreten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Elektrifizierung der Fahrzeugflotten, da Mobilität einen erheblichen Anteil am CO₂-Ausstoß vieler Betriebe hat. Der Klimapakt bietet kostenlose Beratung, individuelles Coaching und praxisnahe Lösungen, um die Umstellung auf Elektrofahrzeuge und den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu erleichtern. Unternehmen profitieren vom Netzwerk und können ihre Erfolge sichtbar machen. (Quelle: RP Online)
- Ziel: Klimaneutralität bis 2035
- 52 Unternehmen und Organisationen im Klimapakt
- Fokus auf Elektrifizierung der Fahrzeugflotten
- Kostenlose Beratung und Coaching für Unternehmen
Infobox: Der Krefelder Klimapakt zeigt, wie lokale Initiativen Unternehmen bei der Umstellung auf Elektromobilität unterstützen und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Quellen:
- Elektromobilität: Sollen sie doch Porsche fahren
- Elektromobilität: Teststrecke für Elektroauto-Ladung während der Fahrt
- Elektromobilität: Eine neue Natrium-Brennstoffzelle könnte in E-Flugzeugen abheben
- (S+) Interessenverband pleite: Wie sich die Elektroauto-Lobby selbst den Stecker zog
- ZF denkt Elektromobilität im Baukastenprinzip neu
- Mit dem Krefelder Klimapakt können Unternehmen gemeinsam CO₂ einsparen und von Elektromobilität profitieren. Das Ziel der Stadt ist es, bis 2035 klimaneutral zu sein. - Rheinische Post
- (m+) Elektroauto: Hessens Wirtschaftsminister fordert E-Auto-Turboprämie
- 75 Prozent Abschreibung: Diese Hersteller profitieren vom E-Auto-Booster
- Neue Förderung: Deshalb lohnt es sich, mit dem Autokauf zu warten
- Neuer Schwung fürs E-Auto? Wer wirklich von der veränderten Förderung profitiert
- Autobahn lädt E-Autos auf: Wo das in Deutschland bald Realität wird
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- Neue E-Ladestationen in Rheine
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