Elektromobilität 2025: Neue Ladeparks, Rekordzulassungen und Preiswirrwarr an Ladesäulen

01.06.2025 62 mal gelesen 0 Kommentare

EnBW eröffnet Schnellladepark in Empfingen

Die EnBW hat an der Anschlussstelle 31 der A81 bei Empfingen einen neuen Schnellladepark in Betrieb genommen. Der Ladepark bietet insgesamt 20 HPC-Ladepunkte (High Power Charging), davon jeweils zehn mit 200 Kilowatt und zehn mit 400 Kilowatt Ladeleistung. Der Betrieb erfolgt mit Ökostrom, der direkt von einem Solardach erzeugt und eingespeist wird. Laut Jens Breternitz von EnBW mobility+ war die gute Zusammenarbeit mit der Kommune entscheidend für die Standortwahl. Bürgermeister Ferdinand Truffner betont die ideale Lage für Fernreisende und Anwohner durch die direkte Anbindung an die Autobahn.

„Empfingen liegt auf halber Strecke von Stuttgart Richtung Bodensee – ein beliebtes Reiseziel vor allem jetzt in den Sommermonaten. Dank der guten Zusammenarbeit mit der Kommune konnten wir diesen Standort in direkter Autobahnnähe errichten“, so Jens Breternitz (EnBW mobility+).
  • 20 HPC-Ladepunkte (10x 200 kW, 10x 400 kW)
  • Betrieb mit Ökostrom vom Solardach
  • Direkte Anbindung an die A81

Infobox: Der neue EnBW-Schnellladepark in Empfingen stärkt die Ladeinfrastruktur zwischen Stuttgart und Bodensee und setzt auf nachhaltige Energieversorgung. (Quelle: schwarzwaelder-bote.de)

Preiswirrwarr an E-Ladesäulen in Delmenhorst

In Delmenhorst gibt es aktuell 106 öffentliche Ladepunkte, wie Stadtsprecher Timo Frers mitteilt. Die Stadt arbeitet an einem Ladeinfrastrukturkonzept, um auf die steigende Nachfrage vorbereitet zu sein. Im Jahr 2024 wurden 347 Elektro- und 1741 Hybridfahrzeuge zugelassen, im Jahr 2025 bisher 170 Elektro- und 713 Hybridfahrzeuge. Die Preisgestaltung an den Ladesäulen ist jedoch wenig transparent. EWE-Kunden zahlen an einer getesteten Säule 0,52 Euro pro Kilowattstunde, ohne Kundenbindung kostet die kWh 0,79 Euro. An einem anderen Standort wurden für Nichtkunden sogar 0,84 Euro verlangt, was laut Anbieter auf eine technische Störung zurückzuführen war. Kreditkartenzahlung ist noch nicht überall möglich, eine Nachrüstung ist geplant. Die gestiegenen Stromkosten seit 2022 spiegeln sich in den Ladepreisen wider, die laut ADAC-Testbericht bei fast allen Anbietern um fast ein Drittel gestiegen sind. Unter 40 Cent pro kWh ist das Laden unterwegs selten möglich.

Anbieter Kundenpreis (€/kWh) Nichtkundenpreis (€/kWh)
EWE Go (Niedersachsendamm) 0,52 0,79
EWE Go (Jute-Center) 0,52 0,84*

*Technische Störung laut Anbieter

  • 106 öffentliche Ladepunkte in Delmenhorst
  • Preisunterschiede bis zu 0,32 Euro/kWh zwischen Kunden und Nichtkunden
  • Stromkosten an Ladesäulen seit 2022 um fast ein Drittel gestiegen

Infobox: Die Ladeinfrastruktur in Delmenhorst wächst, doch die Preisgestaltung bleibt für Verbraucher oft undurchsichtig und teuer. (Quelle: Weser Kurier)

Wachstum der E-Mobilität im Kreis Rottweil

Im Kreis Rottweil nimmt die Elektromobilität deutlich zu. Die Zahl der E-Autos steigt, wobei es zwischen den Gemeinden große Unterschiede gibt. Immer mehr Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb sind auf den Straßen unterwegs, was den Wandel im Verkehrssektor sichtbar macht. Die Entwicklung zeigt, dass die E-Mobilität auch in ländlichen Regionen an Bedeutung gewinnt.

  • Deutlicher Anstieg der E-Auto-Zahlen im Kreis Rottweil
  • Unterschiede zwischen den Gemeinden

Infobox: Die Elektromobilität wächst im Kreis Rottweil, was den Wandel im Verkehrssektor unterstreicht. (Quelle: schwarzwaelder-bote.de)

Bundesverband Elektromobilität meldet Insolvenz an

Der Bundesverband Elektromobilität, der 450 Mitgliedsunternehmen mit einem Gesamtumsatz von über 100 Milliarden Euro und rund einer Million Beschäftigten vertritt, hat Insolvenz angemeldet. Das Verfahren wurde beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg eingeleitet, ein vorläufiger Insolvenzverwalter wurde eingesetzt. Der Verband war seit 16 Jahren eine zentrale Plattform für Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette der Elektromobilität, darunter Autobauer wie Mitsubishi und Kia sowie Ladeinfrastrukturbetreiber. Interne Konflikte und Richtungsstreitigkeiten führten bereits vor einem Jahr zum Ausscheiden des Gründungspräsidenten Kurt Sigl. Die Insolvenz wurde durch einen Eigenantrag ausgelöst, was auf strukturelle und längerfristige Finanzprobleme hindeutet. Die Branche steht ohnehin unter Druck durch Absatzprobleme, hohe Kosten für Ladeinfrastruktur und politische Unsicherheiten.

„Die Insolvenz des Bundesverbands Elektromobilität trifft eine Branche, die ohnehin unter Druck steht.“ (Blackout News)
  • 450 Mitgliedsunternehmen
  • Über 100 Milliarden Euro Gesamtumsatz
  • Rund eine Million Beschäftigte
  • Interne Konflikte und strategische Differenzen

Infobox: Die Insolvenz des Bundesverbands Elektromobilität schwächt die Interessenvertretung der Branche in einer Phase großer Unsicherheit. (Quelle: Blackout News)

Faktencheck Elektromobilität: Fortschritt mit Vorbehalten

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) hat in einer Überblicksstudie zentrale Fakten zur Elektromobilität zusammengetragen. Elektroautos sind laut Studie ein zentrales Werkzeug für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen die Emissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden, bis 2045 soll Deutschland treibhausgasneutral sein. Für 2030 prognostiziert das ISI einen weltweiten Neuzulassungsanteil von 40 Prozent für E-Fahrzeuge, bis 2035 könnten es über 50 Prozent sein. Die Batterieproduktion ist energieintensiv, verursacht 60 bis 130 Prozent mehr Treibhausgase bei der Herstellung als Verbrenner, wird aber im Betrieb durch Ökostrom ausgeglichen. Die Lebenszyklus-Emissionen sinken bei klimafreundlichem Strommix um 40 bis 50 Prozent. Die Rohstoffversorgung bleibt angespannt, Europa ist stark von Asien abhängig. Recycling und Second-Life-Konzepte könnten bis 2035 bis zu 30 Prozent des Rohstoffbedarfs decken und den ökologischen Fußabdruck um bis zu 80 Prozent verringern. Die Anschaffungspreise für E-Autos sind noch höher als bei Verbrennern, aber die Betriebskosten sind oft niedriger. Reichweiten von 300 bis 400 Kilometern sind heute Standard, Premiumfahrzeuge erreichen bis zu 1000 Kilometer. Die Angst vor Batteriebränden ist laut ISI unbegründet, BEVs brennen nicht häufiger als Verbrenner. Der Wandel bringt einen Strukturwandel am Arbeitsmarkt mit sich, mit neuen Jobs in Batterieproduktion, Energiewirtschaft und Recycling.

  • 2030: Prognose 40% weltweiter Neuzulassungsanteil für E-Fahrzeuge
  • Herstellung von E-Autos: 60-130% mehr Treibhausgase als Verbrenner
  • Lebenszyklus-Emissionen sinken um 40-50% bei grünem Strom
  • Bis zu 30% Rohstoffbedarf durch Recycling bis 2035 möglich
  • Reichweiten meist 300-400 km, Premium bis 1000 km

Infobox: Elektroautos sind ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz, ihre Vorteile hängen jedoch stark von Strommix, Nutzung und Infrastruktur ab. (Quelle: MotorZeitung)

Rekord bei Neuzulassungen von Elektroautos

In den ersten vier Monaten des Jahres 2025 wurden in Deutschland 158.503 E-Autos neu zugelassen. Das entspricht einem Anstieg von knapp 43 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (111.005 Fahrzeuge). VW ist mit 12 Prozent vollelektrischer Neuwagen Spitzenreiter, gefolgt von BMW mit 18 Prozent und Volvo mit 22 Prozent. Die öffentliche Ladeleistung stieg auf 8,5 Gigawatt, wobei über 2 Gigawatt Ladeleistung allein von Anfang 2024 bis Anfang 2025 zugebaut wurden. Besonders der Ausbau von Schnellladestellen mit über 150 kW trug dazu bei. Bundesweit sind inzwischen über 1,5 Millionen E-Autos zugelassen.

Zeitraum Neuzulassungen E-Autos Steigerung
Jan-Apr 2024 111.005 -
Jan-Apr 2025 158.503 +43%
  • VW: 12% aller Neuwagen vollelektrisch
  • BMW: 18%
  • Volvo: 22%
  • 8,5 Gigawatt öffentliche Ladeleistung
  • Über 1,5 Millionen E-Autos bundesweit

Infobox: Die Elektromobilität in Deutschland wächst rasant, sowohl bei den Neuzulassungen als auch beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. (Quelle: heise online)

Quellen:

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