Inhaltsverzeichnis:
VW-Vorstand Martin Sander: Elektromobilität setzt sich auch ohne Verbrennerverbot durch
Martin Sander, Vorstand der Marke Volkswagen PKW für Vertrieb, Marketing und After Sales, betont, dass die Zukunft der Mobilität elektrisch ist und Volkswagen das klare Ziel verfolgt, Marktführer in der Elektromobilität zu werden. Im Rahmen des neuen Vertriebsprogramms ID.Lead führte Sander Gespräche mit Händlern in Österreich, der Schweiz, Frankreich, Belgien und Deutschland. Besonders hob er die Bedeutung inhabergeführter Handelsbetriebe hervor, die nicht durch Prozesse zu ersetzen seien. Ein Beispiel aus Belgien zeigt, dass ein Betrieb mit einer neuen, 25-jährigen Geschäftsführerin einen Marktanteil von 12 Prozent erreicht hat. Die Diskussion um das Agenturmodell sieht Sander damit vorerst beendet.
Auf einem elektrischen Roadtrip mit dem ID.7 GTX stellte Sander fest, dass reale Reichweiten von 480 Kilometern möglich sind. Selbst bei Ausnutzung der Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h seien noch 360 bis 370 Kilometer erreichbar. Sander beobachtet, dass Elektromobilität in Deutschland negativ behaftet ist, während sie in anderen europäischen Ländern bereits Alltag ist. Flottenmanager in diesen Ländern stellen gezielte Fragen, etwa zum bidirektionalen Laden. Sander spricht sich gegen ein EU-Verbrennerverbot aus und ist überzeugt, dass sich Elektromobilität auch ohne gesetzliche Verbote durchsetzen wird, da sie die bessere Wahl ist. Er zieht einen Vergleich zum Ende des Kutschen-Zeitalters: Das Pferd wurde nie verboten, aber bessere Alternativen setzten sich durch.
„Wann genau wurde denn eigentlich das Pferd verboten? Sie dürften sich auch heute noch auf´s Pferd setzen als Fortbewegungs- und Transportmittel. Aber es macht einfach niemand mehr, weil es bessere Alternativen gibt!“ – Martin Sander, Volkswagen
- VW setzt auf inhabergeführte Handelsbetriebe statt Agenturmodell.
- Reale Reichweiten des ID.7 GTX: 480 km, bei Höchstgeschwindigkeit 360–370 km.
- Sander: Elektromobilität setzt sich auch ohne Verbrennerverbot durch.
Quelle: edison.media
Infobox: VW sieht die Zukunft elektrisch und setzt auf bewährte Handelsstrukturen. Die Reichweiten moderner E-Modelle überzeugen, und ein gesetzliches Verbot von Verbrennern hält der Vorstand für überflüssig.
HUK-E-Barometer: Umstieg auf E-Mobilität im privaten Bereich stagniert
Das aktuelle HUK-E-Barometer zeigt, dass der Umstieg auf E-Mobilität im privaten Bereich in Deutschland stagniert. Im ersten Quartal 2025 kauften 61 Prozent der Privatleute beim Wechsel vom Verbrenner auf einen Elektroantrieb einen E-Gebrauchtwagen, nur 39 Prozent entschieden sich für einen E-Neuwagen. Vor dem Wegfall der staatlichen Kaufprämie für neue E-Autos Ende 2023 lag der Neuwagen-Anteil noch bei 74 Prozent. Über vier Jahre hinweg seit 2020 wurden maximal 28 Prozent der E-Autos gebraucht gekauft, in den fünf Quartalen nach dem Aus der Kaufprämie lag der Durchschnitt bei 52 Prozent.
Der Anteil privater E-Autos verharrt bundesweit bei 3,0 Prozent. Am höchsten ist er in Bayern (3,6 %), Niedersachsen und Baden-Württemberg (je 3,4 %). In Sachsen und Sachsen-Anhalt liegt die Quote bei nur 1,6 Prozent. Im ersten Quartal 2025 stiegen in Bayern und Niedersachsen jeweils 4,7 Prozent der Privatleute von einem Verbrenner- zum Elektromotor um, in Sachsen waren es 2,3 Prozent. Die Steigerung des E-Auto-Anteils war im ersten Quartal 2025 fast genauso schwach wie 2024 und liegt auf dem niedrigsten Niveau seit 2020.
Eine repräsentative Umfrage im Rahmen des HUK-E-Barometers ergab, dass 60 Prozent der Befragten größere Bedenken beim Kauf eines gebrauchten E-Autos haben als beim Kauf eines gebrauchten Verbrenners. Die Mehrheit der Deutschen bewertet Elektroautos derzeit eher weniger gut oder gar nicht gut (51 %) als gut oder sehr gut (42 %). Im vierten Quartal 2024 waren die Meinungen noch fast ausgeglichen (47 % zu 45 %). Die Absicht, sich künftig nur noch ein reines Elektroauto anzuschaffen, sank von 19 Prozent im vierten Quartal 2024 auf 15 Prozent im ersten Quartal 2025.
Bundesland | Quote privater E-Autos | Umsteiger Q1/2025 |
---|---|---|
Bayern | 3,6 % | 4,7 % |
Niedersachsen | 3,4 % | 4,7 % |
Baden-Württemberg | 3,4 % | k.A. |
Sachsen | 1,6 % | 2,3 % |
Sachsen-Anhalt | 1,6 % | k.A. |
- 61 % der Privatleute kaufen beim Umstieg E-Gebrauchtwagen, 39 % E-Neuwagen.
- Bundesweit 3,0 % private E-Autos, Bayern führt mit 3,6 %.
- 60 % haben Bedenken beim Kauf gebrauchter E-Autos.
Quelle: Braunschweiger Zeitung
Infobox: Der private E-Automarkt stagniert, Gebrauchtwagen gewinnen an Bedeutung, und die Skepsis gegenüber gebrauchten E-Autos bleibt hoch.
Landkreis Landsberg: Dritter Platz bei E-Mobilität in Bayern
Das HUK-E-Barometer zeigt, dass der Landkreis Landsberg in Bayern mit einer Quote von 5,0 Prozent privater E-Autos auf Platz drei liegt, gleichauf mit dem Landkreis Ebersberg. Nur der Landkreis Starnberg hat mit 5,8 Prozent eine höhere Quote. In Landsberg waren Ende 2024 insgesamt 4.449 Elektrofahrzeuge gemeldet, fast 2.700 mehr als zwei Jahre zuvor. Insgesamt sind im Landkreis über 85.000 Autos registriert.
Im Vergleich dazu liegen die Quoten in Hof und Memmingen bei jeweils 2,0 Prozent, in Augsburg bei 2,1 Prozent. Bayern ist mit einer Elektroauto-Quote von 3,6 Prozent bundesweit führend, gefolgt von Niedersachsen mit 3,4 Prozent. Der Bundesschnitt beträgt 3,0 Prozent. Auch im Landkreis Landsberg setzen private Autofahrer beim Umstieg immer weniger auf E-Neuwagen: Im ersten Quartal 2025 kauften fast zwei von drei Privatleuten E-Gebrauchtwagen, nur 39 Prozent entschieden sich für einen Neuwagen. Vor dem Wegfall der Kaufprämie lag der Neuwagen-Anteil noch bei 74 Prozent.
- Landkreis Landsberg: 5,0 % private E-Autos, 4.449 Fahrzeuge Ende 2024.
- Bayern: 3,6 % Elektroauto-Quote, bundesweit führend.
- Bundesschnitt: 3,0 %.
- 39 % der Umsteiger kaufen E-Neuwagen, 61 % E-Gebrauchtwagen.
- 60 % der Befragten haben Bedenken beim Kauf gebrauchter E-Autos.
Quelle: Augsburger Allgemeine
Infobox: Der Landkreis Landsberg gehört zu den Spitzenreitern bei der E-Mobilität in Bayern, der Trend geht jedoch klar zum Gebrauchtwagen.
TotalEnergies: 40 neue Ladepunkte an Brandenburger Einkaufszentren
TotalEnergies hat in Kooperation mit Redevco und ECE Marketplaces an zwei Einkaufszentren in Brandenburg insgesamt 40 neue Ladepunkte für Elektrofahrzeuge in Betrieb genommen. Am Kaufpark Eiche in Ahrensfelde und am Havelpark Dallgow in Dallgow-Döberitz wurden jeweils zehn Ladesäulen installiert – je vier HPC-Schnellladesäulen mit bis zu 200 Kilowatt sowie sechs DC-Ladesäulen mit 50 Kilowatt Leistung, die zusammen jeweils 20 Ladepunkte bieten. In Kürze sollen weitere 18 Ladepunkte am Einkaufszentrum Wust folgen.
Alle Ladepunkte werden mit Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen betrieben. Die Ladeinfrastruktur ermöglicht sowohl schnelles Aufladen während eines kurzen Einkaufs als auch längeres Laden während ausgedehnter Shoppingbesuche. TotalEnergies verantwortet Planung, Bau, Betrieb und Wartung der Ladeinfrastruktur. Ziel der Kooperation ist es, E-Mobilität in den Alltag zu integrieren, indem Lademöglichkeiten an stark frequentierten Orten geschaffen werden.
„E-Ladesäulen und insbesondere Schnellladeinfrastruktur leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende und Nachhaltigkeit, stärken aber zugleich auch langfristig den Wert von Immobilien.“ – Carola Obermöller, Redevco
Mit inzwischen über 7.000 betriebenen Ladepunkten in Deutschland positioniert sich TotalEnergies als wichtiger Akteur im Bereich der Elektromobilität. 2023 erhielt das Unternehmen im Rahmen der Deutschlandnetz-Ausschreibung den Zuschlag für 1.100 Schnellladepunkte an 134 Standorten und 2024 weitere 166 Ladepunkte entlang von Autobahnen.
- 40 neue Ladepunkte an zwei Einkaufszentren in Brandenburg.
- Strom aus 100 % erneuerbaren Quellen.
- Über 7.000 Ladepunkte von TotalEnergies in Deutschland.
Quelle: electrive.net
Infobox: TotalEnergies baut die Ladeinfrastruktur weiter aus und setzt auf nachhaltige Energieversorgung an stark frequentierten Standorten.
VW: Neue Namen für E-Modelle und strategische Neuausrichtung
Volkswagen plant, die Ära der ID.-Kürzel für Elektromodelle zu beenden und künftigen E-Autos wieder „richtige Namen“ zu geben. Martin Sander, seit Juli 2024 Vertriebschef im VW-Konzern, kündigte an, dass die neue Namensgebung Teil der überarbeiteten E-Auto-Strategie ist. Der für 2027 geplante ID. EVERY1 soll mit einem Einstiegspreis von 20.000 Euro als Volumenmodell auf den Markt kommen. Bereits 2026 soll der vormals ID.2 genannte elektrische Polo-Nachfolger für ca. 25.000 Euro erscheinen. Volkswagen ist zuversichtlich, diese Preise halten zu können und bei den Modellen profitabel zu sein, unter anderem durch die positive Entwicklung der Batteriepreise und neue Produktionsmethoden.
Das aktuelle Portfolio, bestehend aus ID.3, ID.4, ID.5 und ID.7, findet laut Sander bereits guten Anklang. In Europa wurden bereits mehr ID.7 als Passat-Modelle verkauft. Auch der ID. Buzz ist vor allem in den USA beliebt. Volkswagen hält an seiner batterieelektrischen Ausrichtung fest und will die Marktführerschaft in der Elektromobilität übernehmen. Die bestehende EU-Gesetzgebung mit einem Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 bleibt Grundlage der Unternehmensplanung.
Im Vertrieb kehrt Volkswagen im Einzelkundengeschäft vom Agenturmodell zum traditionellen Handelssystem zurück. Im Flottengeschäft bleibt das Agenturmodell bestehen. Die Entscheidung für den Einzelhandel wurde gemeinsam mit den Handelspartnern getroffen und soll diesen mehr unternehmerische Freiheiten einräumen. Langfristig bleibt die Agentur das Zielbild für den Vertrieb.
- Neue E-Modelle ab 2026/2027 mit „richtigen Namen“.
- ID. EVERY1 ab 2027 für 20.000 Euro, Polo-Nachfolger ab 2026 für ca. 25.000 Euro.
- Rückkehr zum traditionellen Handelssystem im Privatkundengeschäft.
Quelle: Elektroauto-News.net
Infobox: Volkswagen setzt auf neue Modellnamen, günstige Einstiegspreise und eine strategische Neuausrichtung im Vertrieb.
VW in Zwickau: Unsichere Zukunft für die Automobilregion Sachsen
Im VW-Werk Zwickau lief vor wenigen Tagen das einmillionste E-Auto vom Band. Das Werk war vor fünfeinhalb Jahren als erstes im VW-Konzern komplett auf die Produktion batteriebetriebener Fahrzeuge umgestellt worden. Derzeit werden dort sechs Modelle der Marken VW, Audi und Cupra gefertigt. Weltweit hat jeder zweite Elektro-VW eine Zwickauer Herkunft. Dennoch ist die Stimmung in der Region schlecht. Die Absatzflaute bei E-Autos führte bereits zum Auslaufen der Verträge von 2.800 befristet Beschäftigten, die letzten 400 müssen im Juni gehen. Das Werk läuft nur noch im Zweischichtbetrieb, Nachtschichten wurden gestrichen.
Wichtige Modelle wie die VW-Stromer der ID-Reihe werden künftig in Wolfsburg produziert, Zwickau wird verkleinert. Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter betont das klare Bekenntnis der Staatsregierung zu VW in Zwickau und will alle Arbeitsplätze erhalten. Die Lage bleibt jedoch unsicher, da die deutsche Automobilindustrie stark vom Export abhängt und der Wettbewerb, insbesondere aus China, zunimmt. In Sachsen hängen rund 95.000 Jobs an der Automobilbranche, davon 80 Prozent bei etwa 800 Zulieferern. Die Automobilfertigung macht knapp 29 Prozent des sächsischen Industrieumsatzes und fast 40 Prozent der Auslandsgeschäfte aus.
Vertreter der Branche diskutieren über einen „Plan B“ für den Fall, dass das VW-Werk in Zwickau weiter schrumpft oder geschlossen wird. Es gibt Überlegungen, die Region als Modellregion für Verteidigungsfähigkeit zu profilieren und die Automobilbranche künftig auch für den Rüstungsbereich zu nutzen. Die Zukunft der Automobilregion Zwickau bleibt jedoch ungewiss.
- Einmillionstes E-Auto in Zwickau produziert.
- 2.800 befristete Stellen ausgelaufen, weitere 400 folgen im Juni.
- Wichtige Modelle werden künftig in Wolfsburg produziert.
- Rund 95.000 Jobs in Sachsen hängen an der Automobilbranche.
Quelle: nd-aktuell.de
Infobox: Die Automobilregion Zwickau steht vor großen Herausforderungen. Die Zukunft des VW-Werks und der gesamten Branche in Sachsen ist ungewiss.
Quellen:
- "Wann genau wurde eigentlich das Pferd verboten?"
- Umstieg auf E-Mobilität im privaten Bereich stagniert - Nur noch halb so oft werden Neuwagen angeschafft seit Ende der Kaufprämie 2023 - Das aktuelle HUK-E-Barometer offenbart zentrale Veränderungen
- Landkreis Landsberg Spitze bei E-Mobilität in Bayern
- TotalEnergies weiht 40 Ladepunkte an Brandenburger Einkaufszentren ein
- Das Ende von ID? VW verspricht neue Namen
- E-Mobilität – VW in Zwickau: Autobranche in Sachsen sucht nach Plan B