Elektromobilität in Europa: Skandinavien vorn, neue Modelle und Trends im Überblick

15.08.2025 18 mal gelesen 0 Kommentare

E-Auto-Absatz in Skandinavien legt weiter zu

In Norwegen erreichte der Anteil der Elektroautos an den Pkw-Neuzulassungen im Juli 2025 beeindruckende 97,2 Prozent. Von insgesamt 9.563 Neuzulassungen waren 9.291 rein elektrisch. Auch in Dänemark, Finnland und Schweden ist ein deutlicher Aufschwung zu verzeichnen: In Dänemark lag der Elektroauto-Anteil im Juli bei 67,2 Prozent (Vorjahr: knapp 51 Prozent), in Finnland bei 36,3 Prozent (Vorjahr: 25,8 Prozent) und in Schweden bei 35,6 Prozent (Vorjahr: knapp 34 Prozent). Während in Norwegen das Tesla Model Y das beliebteste Modell war, ist Tesla in den anderen nordischen Ländern nicht unter den Top 10 vertreten. In Norwegen sind alle Modelle der Top-Ten-Liste rein elektrisch, während in Dänemark, Schweden und Finnland weiterhin Verbrenner- und Hybridautos unter den beliebtesten Modellen zu finden sind. Die steigende Nachfrage führt in einigen Fällen zu längeren Lieferfristen, da viele Fahrzeuge bereits Monate zuvor bestellt wurden. (Quelle: electrive.net)

  • Norwegen: 97,2 % E-Auto-Anteil im Juli 2025
  • Dänemark: 67,2 % E-Auto-Anteil
  • Finnland: 36,3 % E-Auto-Anteil
  • Schweden: 35,6 % E-Auto-Anteil

Infobox: Skandinavien bleibt Vorreiter bei der Elektromobilität, mit Norwegen als Spitzenreiter und starkem Wachstum in den Nachbarländern.

IM kommt als Premium-E-Auto-Submarke von SAIC nach Europa

Der chinesische Automobilhersteller SAIC bringt mit "IM" eine neue Premiummarke nach England, Norwegen und in die Schweiz. Die Limousine IM5 und das SUV IM6 sind die ersten Modelle, die auf den Markt kommen. Beide Fahrzeuge nutzen eine 800-Volt-Architektur, wobei der IM5 auch in einer 400-Volt-Basisversion erhältlich ist. Die 100-kWh-Batterie ermöglicht Reichweiten bis zu 710 Kilometern, die maximale Ladeleistung beträgt 396 kW. Die Basisversion des MG IM6 mit 100-kWh-Batterie, Hinterradantrieb und 300 kW kostet im Vereinigten Königreich rund 55.319 Euro, die Top-Version "Launch Edition" mit Allradantrieb und 553 kW etwa 61.082 Euro. Die Limousine IM5 mit 75-kWh-LFP-Akkus startet bei circa 34.490 Euro. Zum Vergleich: Das Tesla Model 3 beginnt bei 40.970 Euro, das Model Y bei 45.970 Euro (jeweils mit 62,5-kWh-Batterie). SAIC arbeitet eng mit Huawei und Alibaba zusammen, um Konnektivität und Fahrassistenzsysteme zu verbessern. (Quelle: heise online)

Modell Batterie Leistung Preis (UK)
MG IM6 (Basis) 100 kWh 300 kW 55.319 €
MG IM6 (Launch Edition) 100 kWh 553 kW 61.082 €
IM5 75 kWh (LFP) n/a 34.490 €
Tesla Model 3 62,5 kWh n/a 40.970 €
Tesla Model Y 62,5 kWh n/a 45.970 €

Infobox: SAIC setzt mit IM auf Premium-Elektroautos und starke Technologiepartnerschaften, um in Europa gegen etablierte Marken wie Tesla anzutreten.

Schadenhöhe und -häufigkeit bei E-Autos und Verbrennern ähnlich

Nach einer aktuellen Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gleichen sich die Schadenbilanzen von Elektroautos und Verbrennern immer mehr an. Während die Vollkasko-Schäden von E-Autos im Vorjahr noch 20 bis 25 Prozent höher lagen, sind es aktuell nur noch 15 bis 20 Prozent. Die Schadenhäufigkeit bei E-Autos lag bisher 15 bis 20 Prozent unter der von Verbrennern, aktuell sind es nur noch 10 bis 15 Prozent weniger. Zum 1. Januar 2025 waren rund 1,65 Millionen Elektro-Pkw zugelassen, was einem Anteil von etwa 3,3 Prozent am Pkw-Bestand entspricht. Die Angleichung wird auf die zunehmende Verbreitung und die wachsende Erfahrung mit E-Autos zurückgeführt. (Quelle: das investment)

  • Vollkasko-Schäden E-Autos: aktuell 15–20 % höher als bei Verbrennern
  • Schadenhäufigkeit: E-Autos 10–15 % weniger als Verbrenner
  • 1,65 Mio. Elektro-Pkw zum 1. Januar 2025 (3,3 % Anteil)

Infobox: Die Unterschiede bei Schäden zwischen E-Autos und Verbrennern nehmen ab, was die Akzeptanz der Elektromobilität weiter stärken dürfte.

Bidirektionale Wallboxen: Modelle & Voraussetzungen

Bidirektionales Laden ermöglicht es, Strom aus der Fahrzeugbatterie ins Hausnetz (V2H) oder ins öffentliche Netz (V2G) zurückzuspeisen. Voraussetzung ist ein Elektroauto mit passendem On-Board-Ladegerät und Software nach ISO 15118-20 sowie eine geeignete Wallbox. Modelle wie der Volkswagen ID.3, ID.4, ID.5, ID.7 und ID.Buzz (jeweils mit 77 kWh-Batterie und Software-Version 3.5), Skoda Enyaq, Cupra Born, Polestar 3 und Volvo EX90 sind bereits V2H-fähig oder vorbereitet. Die Wallboxen Charge Amps Luna (ab 700 Euro), Kathrein KWB (ab 1.100 Euro), go-e Charger PRO CABLE (ab 1.200 Euro), openWB pro (ab 2.500 Euro) und AMTRON® 4You 500 (ab 1.100 Euro) sind für bidirektionales Laden vorbereitet oder bereits im Einsatz. Eine bundesweite Förderung für bidirektionale Wallboxen gibt es derzeit nicht. (Quelle: EnBW)

Wallbox-Modell Ladeleistung Preis ab Bidirektional vorbereitet
Charge Amps Luna 22 kW 700 € Ja
Kathrein KWB 22 kW 1.100 € Ja
go-e Charger PRO CABLE 22 kW 1.200 € Ja
openWB pro 22 kW 2.500 € Ja
AMTRON® 4You 500 11 kW 1.100 € Ja

Infobox: Bidirektionale Wallboxen sind technisch bereit, aber noch teuer und ohne bundesweite Förderung. Sie bieten großes Potenzial für Haushalte mit PV-Anlage.

E-Autos wachsen in Europa stärker als Plug-in-Hybride

Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Westeuropa rund 1,71 Millionen Autos mit Stecker neu zugelassen, davon etwa 1,15 Millionen Elektroautos und gut 563.000 Plug-in-Hybride. Elektroautos legten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24,8 Prozent zu, Plug-in-Hybride um 20 Prozent. In Deutschland wurden knapp 249.000 Elektroautos und etwa 139.000 Plug-in-Hybride neu zugelassen, was einem Marktanteil von 17,7 Prozent für Elektroautos und 9,9 Prozent für Plug-in-Hybride entspricht. In Norwegen und Dänemark liegt der Anteil der Elektroautos an den Steckerfahrzeugen bei über 90 Prozent. In Frankreich gingen die Neuzulassungen von Elektroautos um 6,4 Prozent zurück, Plug-in-Hybride sogar um 33,3 Prozent. Insgesamt entfallen 67,2 Prozent aller Steckerauto-Neuzulassungen in Westeuropa auf Elektroautos. (Quelle: Elektroauto-News)

Land Elektroautos Plug-in-Hybride Marktanteil E-Autos Marktanteil Plug-in-Hybride
Deutschland 249.000 139.000 17,7 % 9,9 %
Vereinigtes Königreich 225.000 107.000 67,8 % (Steckerfahrzeuge) 31,9 % (gesamt)
Frankreich 148.000 49.000 75,1 % (Steckerfahrzeuge) 23,4 % (gesamt)

Infobox: Elektroautos dominieren die Neuzulassungen von Steckerfahrzeugen in Westeuropa, mit besonders hohen Anteilen in Norwegen und Dänemark.

Polizei nutzt E-Motorräder auf Streife

In Nürnberg und Kempten im Allgäu testet die Polizei den Einsatz von E-Motorrädern auf Streife. Das Pilotprojekt wird in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt durchgeführt und sieht vor, dass zwei Elektromotorräder ein Jahr lang unter realen Einsatzbedingungen getestet werden. Ziel ist es, die Praxistauglichkeit der E-Motorräder zu prüfen und die Elektromobilität schrittweise auszuweiten. Die bayerische Polizei verfügt derzeit über rund 9.800 Fahrzeuge, darunter etwa 180 Motorräder. Das Projekt soll dazu beitragen, die Klimaziele der Staatsregierung zu erreichen und die Infrastruktur für E-Fahrzeuge weiter auszubauen. (Quelle: VISION mobility)

  • Pilotprojekt mit zwei E-Motorrädern in Nürnberg und Kempten
  • Testdauer: ein Jahr
  • Gesamtfahrzeugbestand der bayerischen Polizei: ca. 9.800, davon 180 Motorräder

Infobox: Die bayerische Polizei prüft den Praxiseinsatz von E-Motorrädern, um die Klimaziele zu unterstützen und die Elektromobilität im Fuhrpark auszubauen.

Quellen:

Ihre Meinung zu diesem Artikel

Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Bitte geben Sie einen Kommentar ein.
Keine Kommentare vorhanden
Counter