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Elektromobilität in Baden-Württemberg: Ladesäulen-Ausbau, aber geringe E-Auto-Zulassungen
Laut einer Datenanalyse des SWR gibt es in Baden-Württemberg im Durchschnitt alle 2.000 Meter einen öffentlichen Ladepunkt für Elektroautos. Die durchschnittliche Reichweite aktueller E-Autos liegt bei etwa 450 Kilometern, während in Deutschland im Schnitt 256 Kilometer pro Woche gefahren werden. Somit müsste ein E-Auto im Alltag nur einmal pro Woche geladen werden. Dennoch werden zu wenige Elektroautos neu zugelassen, um die Klimaziele für 2030 zu erreichen.
Das Ladesäulennetz in Deutschland wuchs 2024 um etwa 27 Prozent, in Baden-Württemberg jedoch nur um rund 21 Prozent. Damit belegt das Bundesland beim Ausbau bundesweit den vorletzten Platz. In Stuttgart steht alle 450 Meter eine Ladesäule, in Mannheim alle 800 Meter, während in ländlichen Gebieten wie Sigmaringen die Abstände oft mehr als 2.500 Meter betragen. Schnellladesäulen sind seltener: Im Schnitt ist alle 4,4 Kilometer eine Schnellladesäule zu finden, weniger als jede fünfte Ladesäule ist ein Schnelllader.
Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft ist nur jeder fünfte Ladepunkt überdurchschnittlich ausgelastet. 71 Prozent der E-Autofahrenden laden laut einer Eon-Umfrage zu Hause. In Deutschland machten E-Autos in diesem Jahr bisher nur etwa 17 Prozent der Neuzulassungen aus. In rund 18 Prozent der Landkreise in Baden-Württemberg ist der Bedarf der E-Auto-Flotte noch nicht gedeckt, besonders betroffen sind Karlsruhe, Biberach und Sigmaringen. Etwa 60 Prozent der Gemeinden haben keine einzige Schnellladesäule, jede zehnte Gemeinde keinen öffentlichen Ladepunkt.
"Leider sind die Ladekosten teilweise sehr undurchsichtig. An den Säulen steht dazu meist nichts. Und je nach Anbieter kann der Preis an ein und derselben Säule unterschiedlich hoch ausfallen." (ADAC-Sprecherin Katharina Lucà, SWR)
Experten fordern eine Begrenzung der Strompreise und einfachere Abrechnungen. Es gibt die Idee eines "staatlichen Start-Ladeguthabens" für E-Auto-Käufer. Wichtig sei laut Professor Henrik te Heesen, dass die Bundesregierung verlässliche Leitplanken für die Entwicklung beim Verkauf von E-Autos setzt.
Kennzahl | Wert |
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Abstand Ladesäule (BW, Ø) | 2.000 Meter |
Reichweite E-Auto (Ø) | 450 km |
Neuzulassungen E-Autos (D, 2024) | 17 % |
Wachstum Ladesäulen (BW, 2024) | 21 % |
Wachstum Ladesäulen (D, 2024) | 27 % |
Gemeinden ohne Schnelllader (BW) | 60 % |
- Gute Ladeabdeckung in Städten, Defizite in ländlichen Regionen
- Komplexe Preisstrukturen und viele Anbieter erschweren das Laden
- Experten fordern staatliche Maßnahmen für mehr Transparenz und Planungssicherheit
Infobox: Trotz dichter Ladeinfrastruktur in vielen Regionen Baden-Württembergs bleibt die Zahl der E-Auto-Neuzulassungen niedrig. Preis- und Anbieterchaos sowie regionale Unterschiede beim Ausbau bremsen die Entwicklung. (Quelle: SWR)
BYD plant E-Auto-Revolution mit Festkörperbatterien
Der chinesische Elektroauto-Hersteller BYD plant laut Berliner Morgenpost, ab 2027 Festkörperbatteriezellen mit Kapazitäten von 20 und 60 Amperestunden (Ah) in Serie zu verbauen. Die Massenproduktion soll 2030 möglich sein. Mit dieser Technologie könnten Energiedichten von bis zu 400 Wattstunden pro Kilogramm (Wh/kg) erreicht werden, fast doppelt so viel wie bei aktuellen High-End-Lithium-Ionen-Batterien.
Mit den neuen Batterien sollen Reichweiten von bis zu 1.500 Kilometern möglich sein. Das Laden könnte künftig nur noch zwölf Minuten dauern, sofern eine Schnellladesäule verfügbar ist. BYD plant, die neuen Batterietypen zum gleichen Preis wie die günstigeren Lithium-Typen anzubieten. Die Haltbarkeit und Produktionskosten sind jedoch noch Herausforderungen.
Auch deutsche Hersteller wie BMW und Mercedes testen bereits Festkörperbatterien in ersten Fahrzeugen für Straßentests. Ob sie BYD beim Serienstart der Technologie überholen können, bleibt offen.
- Festkörperbatterien mit bis zu 400 Wh/kg Energiedichte
- Reichweiten von bis zu 1.500 km möglich
- Ladezeit von nur zwölf Minuten angestrebt
- Serienproduktion bei BYD ab 2030 geplant
Infobox: BYD will mit Festkörperbatterien die Reichweiten- und Ladezeitprobleme der E-Mobilität lösen und plant die Markteinführung ab 2027. Deutsche Hersteller forschen ebenfalls an dieser Technologie. (Quelle: Berliner Morgenpost)
Tesla Grünheide: Produktion stabil trotz Absatzkrise
Wie SZ.de berichtet, sieht sich Tesla im Werk Grünheide bei Berlin trotz sinkender Neuzulassungen in Deutschland auf gutem Kurs. Nach Unternehmensangaben werden dort 5.000 Autos pro Woche produziert, hochgerechnet rund 250.000 Fahrzeuge im Jahr. Kurzarbeit oder Stellenabbau sind nicht geplant.
Im ersten Halbjahr 2024 büßte Tesla in Deutschland rund 58 Prozent seiner Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein, während der Markt für Elektroautos insgesamt zulegte. Das Werk in Grünheide beliefert mehr als 30 Märkte in Europa und Asien. Die IG Metall sprach von Unsicherheit in der Belegschaft, Tesla betont jedoch, einen sicheren und attraktiven Arbeitsplatz zu bieten. Die Gigafactory ist mit rund 11.000 Beschäftigten der größte industrielle Arbeitgeber in Brandenburg.
Kennzahl | Wert |
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Produktion pro Woche | 5.000 Autos |
Jahresproduktion (hochgerechnet) | 250.000 Autos |
Beschäftigte | 11.000 |
Neuzulassungen Tesla (1. Halbjahr, D) | -58 % ggü. Vorjahr |
Infobox: Trotz Absatzrückgang hält Tesla die Produktion in Grünheide stabil und plant keinen Stellenabbau. Das Werk bleibt ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. (Quelle: SZ.de)
Rekordfahrt: E-Auto fährt 1.205 km ohne Ladestopp
Laut BILD hat ein Elektroauto einen neuen Langstreckenrekord aufgestellt: Es fuhr von St. Moritz bis München ohne einen einzigen Ladestopp und legte dabei 1.205 Kilometer zurück. Das ist ein neuer Rekord für E-Fahrzeuge.
Diese Leistung zeigt, dass mit moderner Batterietechnologie auch sehr lange Strecken ohne Nachladen möglich sind. Details zum Fahrzeugmodell oder den genauen Bedingungen der Fahrt werden im Artikel nicht genannt.
Infobox: Ein E-Auto hat mit 1.205 Kilometern ohne Ladestopp einen neuen Langstreckenrekord aufgestellt. (Quelle: BILD)
Startup Cariqa erhält 4 Millionen Euro für Payment-Software an Ladesäulen
Das Berliner Startup Cariqa hat laut Business Insider Deutschland in einer Seed-Runde 4 Millionen Euro eingesammelt. Cariqa entwickelt eine End-to-End-Zahlungsplattform für das Laden von Elektroautos. Betreiber von Ladesäulen sollen damit selbst steuern können, was Strom kostet, wie bezahlt wird und welche Vorgaben gelten.
Das Geschäftsmodell zielt auf das Problem der unübersichtlichen und uneinheitlichen Abrechnung an öffentlichen Ladesäulen ab. Ein und derselbe Ladepunkt kann mit bis zu 50 verschiedenen Preismodellen belegt sein. Cariqa will mehr Einheitlichkeit, Transparenz und Vertrauen schaffen. Die Lösung ist bereits bei Anbietern wie Pfalzwerke, EWE Go, Qwello, Q1 und Mer im Einsatz. Die Gründer kommen von Here Technologies und wollen mit dem frischen Kapital in europäische Märkte expandieren.
- 4 Millionen Euro Seed-Finanzierung
- Bis zu 50 verschiedene Preismodelle pro Ladepunkt möglich
- Plattform bereits bei mehreren Anbietern im Einsatz
- Ziel: mehr Transparenz und Kontrolle für Ladebetreiber
Infobox: Cariqa will mit einer neuen Zahlungsplattform das Preischaos an Ladesäulen beenden und erhält dafür 4 Millionen Euro von Investoren. (Quelle: Business Insider Deutschland)
Österreich: E-Auto-Absatz steigt um 42 Prozent
In Österreich wurden im ersten Halbjahr 2025 laut electrive.net 31.534 Elektro-Pkw neu zugelassen, ein Plus von 42,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Anteil an allen Pkw-Neuzulassungen lag bei 22 Prozent. Im Modellranking lag das Tesla Model Y mit 2.460 Neuregistrierungen vorne, gefolgt vom Skoda Elroq (1.339) und BMW iX1 (1.318).
Benzin-Hybride waren mit 45.634 Neuzulassungen (31,9 Prozent Marktanteil) die beliebteste Antriebsart, gefolgt von reinen Benzinern (40.550 Neuzulassungen, 28,3 Prozent Marktanteil). Die Neuzulassungen von Benzinern gingen um 12,6 Prozent, die von Dieseln um 33,8 Prozent zurück. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der neu zugelassenen Pkw lag erstmals unter 100 g/km (97,0 g/km).
Kennzahl | Wert |
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Neuzulassungen E-Pkw (1. HJ 2025) | 31.534 (+42,2 %) |
Marktanteil E-Pkw | 22 % |
Marktanteil Benzin-Hybride | 31,9 % |
Marktanteil Benziner | 28,3 % |
CO2-Ausstoß (Ø, neu) | 97,0 g/km |
Meistverkauftes E-Auto | Tesla Model Y (2.460) |
Infobox: Der E-Auto-Absatz in Österreich wächst stark, während Verbrenner zurückgehen. Der CO2-Ausstoß der Neuwagen sinkt erstmals unter 100 g/km. (Quelle: electrive.net)
Quellen:
- Nur 2 Kilometer zur Ladesäule: Warum werden in BW trotzdem so wenig E-Autos zugelassen?
- Vor BMW und Mercedes? BYD plant die E-Auto-Revolution
- E-Auto-Markt - Tesla Grünheide sieht sich trotz Absatzkrise auf gutem Kurs - Auto & Mobil - SZ.de
- E-Auto knackt Rekord: Kein Ladestopp von St. Moritz bis München
- 4 Millionen für Berliner Startup Cariqa: Payment-Software für E-Auto-Ladesäulen – hier das Pitchdeck
- E-Auto-Absatz in Österreich legt um 42 Prozent zu