Hersteller setzen auf eigene Ladedienste, China entdeckt riesige Lithiumvorkommen

19.07.2025 12 mal gelesen 0 Kommentare

Hersteller wollen am Boom der Ladestationen mitverdienen

Die Zahl der Elektroautos steigt in fast allen europäischen Ländern, auch in Deutschland ist der Absatz zuletzt wieder spürbar gestiegen. Parallel dazu wächst die Ladeinfrastruktur weiter, was den Markt für Ladedienstleistungen immer attraktiver macht. Laut einer Analyse der Automobilwoche, berichtet von Elektroauto-News, betreibt zwar nur eine Minderheit der Hersteller wie Tesla, Mercedes oder Porsche eigene Ladestationen. Die Mehrheit der Autobauer übernimmt jedoch zunehmend die Rolle des E-Mobility Service Providers (EMP) oder arbeitet mit Aggregatoren zusammen, die White-Label-Lösungen unter dem jeweiligen Markenlogo anbieten.

So ermöglicht das Münchner Unternehmen Digital Charging Solutions (DCS) derzeit BMW, Mini, Mercedes, Smart, Hyundai und Kia, eigene Ladeangebote für ihre Kunden zu realisieren. Volkswagen bietet mit Elli eine vergleichbare Lösung, während Ford und Porsche sogar einen eigenen EMP-Service betreiben. Für Elektroautofahrer bedeutet das mehr Komfort und Preissicherheit, da die Ladeplanung direkt mit dem Fahrzeug gekoppelt werden kann. Allerdings bleibt der günstigste Preis an der Ladesäule weiterhin eine Frage der Recherche, da Partnerschaften wie bei Ionity oder Mer zu unterschiedlichen Konditionen führen. Apps wie Ladefuchs helfen, den Überblick zu behalten.

Einige Hersteller bieten zudem Ladelösungen für zuhause an. Volkswagen etwa kombiniert mit Elli nicht nur die Wallbox, sondern auch PV-Anlage und Stromvertrag. Andere Hersteller setzen auf Kooperationspartner, die die Errichtung von Ladeinfrastruktur zu Sonderkonditionen übernehmen.

  • Immer mehr Hersteller werden zu eigenen EMPs oder nutzen White-Label-Lösungen.
  • Preisvorteile für Kunden hängen oft von Partnerschaften ab.
  • Komfort und Integration der Ladeplanung ins Fahrzeug nehmen zu.

Infobox: Die Hersteller setzen verstärkt auf eigene Ladedienste und Kooperationen, um am wachsenden Markt für Ladeinfrastruktur zu partizipieren. Für Kunden bedeutet das mehr Komfort, aber auch die Notwendigkeit, Preise zu vergleichen. (Quelle: Elektroauto-News, Automobilwoche)

China entdeckt riesige Lithium-Vorkommen – Auswirkungen auf die E-Mobilität

Mitten in der Provinz Hunan hat China ein gewaltiges Lithium-Vorkommen entdeckt. Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, wurden dort rund 490 Millionen Tonnen Lithiumerz gefunden. Die Lagerstätte entstand in umgewandeltem Granitgestein und enthält neben Lithium auch Zinn, Rubidium und Wolfram – allesamt wichtige Rohstoffe für Hightech-Anwendungen und insbesondere für Batteriezellen in Elektroautos.

Bisher deckt China laut Electrive.net nur etwa sieben Prozent der weltweiten Lithium-Förderung aus eigenen Minen, kontrolliert aber durch Auslandsinvestitionen fast die Hälfte der globalen Produktion. Mit dem neuen Fund könnte der Anteil heimischen Lithiums in Chinas Raffinerien deutlich steigen. Über 70 Prozent der globalen Raffineriekapazitäten befinden sich bereits in der Volksrepublik. Aus dem Lithiumerz sollen in den kommenden Jahren bis zu 1,3 Millionen Tonnen Lithiumoxid gewonnen werden.

Die Größe der chinesischen Lithiumreserven ist umstritten: Laut dem China Geological Survey machen sie 16,5 Prozent der weltweiten Bestände aus, was Platz zwei hinter Bolivien bedeuten würde. Das U.S. Geological Survey sieht China dagegen nur auf Rang sechs. Unstrittig ist jedoch, dass China seine Macht über strategische Rohstoffe weiter ausbaut.

Gefundenes Lithiumerz 490 Mio. Tonnen
Geplante Lithiumoxid-Gewinnung bis zu 1,3 Mio. Tonnen
Chinas Anteil an globaler Raffineriekapazität über 70 %
Chinas Anteil an weltweiten Lithiumreserven (China Geological Survey) 16,5 %

Infobox: Der neue Lithiumfund in China könnte die globale Batterieproduktion und die E-Mobilität nachhaltig beeinflussen. Die Volksrepublik baut ihre Position als Rohstoffmacht weiter aus. (Quelle: Frankfurter Rundschau, Electrive.net, Heise.de)

Stadtwerke Hof verkaufen E-Ladesäulen

Die Stadtwerke Hof müssen mehrere Ladepunkte an ein Unternehmen aus Nürnberg abtreten. Wie die Frankenpost berichtet, gibt es dafür mehrere Gründe. Trotz des weiteren Ausbaus der Ladeinfrastruktur in Hof stellt dieser Verkauf einen Rückschlag für die Stadtwerke dar.

Um den Umstieg von Verbrennern auf E-Autos zu fördern, sind ausreichend Lademöglichkeiten notwendig. Der Verkauf der Ladepunkte zeigt, dass der Ausbau der Infrastruktur nicht immer reibungslos verläuft und auch Rückschläge möglich sind.

  • Stadtwerke Hof geben mehrere Ladepunkte ab.
  • Der Ausbau der Ladeinfrastruktur geht dennoch weiter.

Infobox: Trotz Fortschritten beim Ausbau der Ladeinfrastruktur müssen die Stadtwerke Hof Ladepunkte abgeben – ein Rückschlag, der die Herausforderungen beim Aufbau eines flächendeckenden Netzes verdeutlicht. (Quelle: Frankenpost)

EKMI-Bericht zu klimafreundlicher Mobilität: Lob und Kritik

Das Expertenforum klimafreundliche Mobilität und Infrastruktur (EKMI) hat dem Bundesverkehrsministerium einen Bericht mit Empfehlungen zur Emissionsreduktion im Verkehrssektor übergeben. Wie ecomento.de berichtet, lobt der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) die Vorschläge, insbesondere die Reduzierung der Stromkosten, steuerliche Anreize und mehr Transparenz beim Laden. Diese Maßnahmen seien wichtig, um Elektromobilität aus der Nische in den Massenmarkt zu bringen.

Der Vorschlag eines „Social Leasing“ stößt beim ZDK jedoch auf Ablehnung, da er zwar kurzfristig zu Neuzulassungen führe, aber keinen nachhaltigen Fahrzeugbestand generiere. Der ökologische Verkehrsclub VCD kritisiert den Bericht als „halbherzig und mutlos“. Insbesondere werde am Steuerprivileg für Dienstwagen, Dieselkraftstoff und Entfernungspauschale festgehalten, und es fehle ein klarer Umsetzungsplan für die vorgeschlagenen Maßnahmen.

„Die Richtung stimmt. Die Vorschläge des EKMI greifen zentrale Herausforderungen im Alltag von Autofahrerinnen und Autofahrern sowie der mittelständischen Kfz-Betriebe auf. Eine spürbare Reduzierung der Stromkosten, steuerliche Anreize und mehr Transparenz beim Laden – das sind genau die Schritte, die es braucht, um Elektromobilität aus der Nische in den Massenmarkt zu bringen.“ (ZDK-Präsident Thomas Peckruhn)
  • ZDK lobt EKMI-Vorschläge für Stromkostensenkung und steuerliche Anreize.
  • VCD kritisiert fehlende Konsequenz und mangelnden Umsetzungswillen.
  • Social Leasing wird vom ZDK abgelehnt.

Infobox: Der EKMI-Bericht stößt auf geteiltes Echo: Während das Kfz-Gewerbe viele Vorschläge begrüßt, fordert der VCD mehr Mut und Konsequenz bei der Umsetzung klimafreundlicher Mobilität. (Quelle: ecomento.de)

ZDK zum Klimaschutzplan des EKMI: Licht und Schatten für die E-Mobilität

Auch VISION mobility berichtet über die Reaktionen auf den Klimaschutzplan des EKMI. Der ZDK begrüßt die Empfehlungen des Expertengremiums, insbesondere die Senkung der Stromkosten, steuerliche Anreize und mehr Transparenz beim Laden. Diese Maßnahmen seien entscheidend, um Elektromobilität in den Massenmarkt zu bringen. Der Vorschlag zum „Social Leasing“ wird jedoch auch hier abgelehnt, da er keinen nachhaltigen Fahrzeugbestand sichere.

Der ZDK hebt hervor, dass zertifizierte Batterieprüfungen für gebrauchte E-Fahrzeuge das Kundenvertrauen stärken können. Gemeinsam mit der AVILOO GmbH werden solche Tests angeboten, um den Gesundheitszustand der Batterie zu ermitteln. Bundesminister Schnieder und der ZDK-Präsident sind sich einig, dass der Markthochlauf gebrauchter E-Fahrzeuge gelingen muss.

  • ZDK fordert zügige Umsetzung der EKMI-Empfehlungen.
  • Zertifizierte Batterieprüfungen sollen Vertrauen in gebrauchte E-Autos stärken.
  • Der Umstieg auf emissionsarme Antriebe soll einfacher und wirtschaftlicher werden.

Infobox: Der ZDK sieht in den EKMI-Empfehlungen wichtige Impulse für die E-Mobilität, fordert aber praxisnahe Maßnahmen und lehnt Social Leasing ab. Zertifizierte Batterieprüfungen sollen den Gebrauchtmarkt stärken. (Quelle: VISION mobility)

Quellen:

Ihre Meinung zu diesem Artikel

Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Bitte geben Sie einen Kommentar ein.
Keine Kommentare vorhanden
Counter