Honda setzt auf Hybride: Effizienter als Toyota?
Honda richtet seine Strategie neu aus und setzt verstärkt auf Hybridantriebe, nachdem das Interesse an reinen Elektroautos zurückgeht und die Nachfrage nach Hybrid- und Benzinfahrzeugen steigt. Laut Honda-Chef Toshihiro Mibe plant das Unternehmen, die Produktion vollelektrischer Modelle zu reduzieren und stattdessen bis 2030 weltweit 13 neue Hybridmodelle auf den Markt zu bringen. Nordamerika wird dabei als wichtigster Absatzmarkt genannt, wo künftig auch größere Fahrzeuge wie der Pilot und Passport mit Hybridantrieb ausgestattet werden sollen. Die ersten Modelle mit dem neuen, effizienteren Hybridsystem könnten Accord, Civic, CR-V und HR-V sein, die bereits mit dem e:HEV-System von Honda angeboten wurden.
Das neue Hybridsystem von Honda soll rund zehn Prozent mehr Effizienz bieten und einen erweiterten Drehzahlbereich ermöglichen. Es wird mit den bestehenden 1,5- und 2,0-Liter-Benzinmotoren kombiniert und soll das Fahrgefühl eines Elektroautos vermitteln. Im Alltag treibt bei Hondas seriell-parallelem Hybridsystem der Benzinmotor in den meisten Situationen nicht direkt die Räder an, sondern erzeugt Strom für den Elektromotor. Erst bei höherem Tempo oder größerer Last wird der Verbrenner über eine Kupplung mit den Rädern verbunden. Dadurch fahren sich Honda-Hybride besonders im Stadtverkehr leise und komfortabel, da der Elektromotor dominiert.
Im Vergleich dazu setzt Toyota seit über zwei Jahrzehnten auf das "Hybrid Synergy Drive"-System, das auf einem leistungsverzweigten Hybridantrieb basiert. Hier arbeiten Benzin- und Elektromotor über ein Planetengetriebe zusammen und wechseln flexibel zwischen verschiedenen Antriebsformen. Das System ist besonders effizient im Stadt-Land-Mix, allerdings wird bei starker Beschleunigung oft ein "Gummiband-Gefühl" wahrgenommen, da die Motordrehzahl unabhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit steigen kann.
| Hersteller | Hybridsystem | Besonderheiten |
|---|---|---|
| Honda | Seriell-paralleles Hybridsystem | Fährt sich wie ein Elektroauto, besonders leise und komfortabel im Stadtverkehr |
| Toyota | Leistungsverzweigtes Hybridsystem ("Hybrid Synergy Drive") | Flexibler Wechsel zwischen Antriebsformen, effizient im Stadt-Land-Mix |
Im Fahrverhalten unterscheiden sich die beiden Ansätze deutlich: Honda bietet ein sehr elektrisches, leises Fahrerlebnis, während Toyota auf einen sanften Übergang zwischen E-Motor und Verbrenner setzt. Beide Systeme bieten einen Effizienzvorteil gegenüber herkömmlichen Verbrennern, wobei Honda-Hybride vor allem im Stadtverkehr und bei konstanten Landstraßengeschwindigkeiten effizienter sein können. Toyota-Hybride gelten als vielseitiger und besser an europäische Mobilitätsansprüche angepasst.
Honda verabschiedet sich jedoch nicht vollständig von Elektroautos: Ab 2026 soll die neue 0-Serie mit einem SUV und einer Limousine starten und langfristig ein zentraler Bestandteil des Geschäfts werden.
- Honda plant bis 2030 weltweit 13 neue Hybridmodelle.
- Das neue Hybridsystem soll rund zehn Prozent mehr Effizienz bieten.
- Nordamerika ist der wichtigste Absatzmarkt für die neuen Hybride.
- Honda setzt auf ein seriell-paralleles Hybridsystem, Toyota auf ein leistungsverzweigtes System.
Infobox: Honda reagiert auf die steigende Nachfrage nach Hybridfahrzeugen und will mit einer neuen Generation besonders effizienter Hybride den Marktführer Toyota herausfordern. Die neuen Modelle sollen ab 2026 starten und vor allem in Nordamerika eine zentrale Rolle spielen. (Quelle: Auto Motor und Sport)
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