ICCT-Studie: E-Autos mit deutlich größerem CO₂-Vorteil als bisher angenommen

13.07.2025 5 mal gelesen 0 Kommentare

ICCT-Studie: CO₂-Vorteil von E-Autos auf lange Sicht größer als gedacht

Das Forschungsinstitut International Council on Clean Transportation (ICCT) hat eine neue Langzeitstudie zu den Treibhausgas-Emissionen verschiedener Antriebsarten veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, dass batterieelektrisch betriebene Autos (BEV) über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg 73 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen verursachen als Fahrzeuge mit reinem Benzinantrieb. Damit sind BEV-Modelle für fast viermal weniger Emissionen verantwortlich als Benziner. Im Vergleich zur vorherigen Studie aus dem Jahr 2021 schneiden E-Autos nun um 24 Prozent besser ab.

Die Analyse des ICCT umfasst sämtliche Emissionen aus Produktion, Recycling, Kraftstoff- oder Stromerzeugung, Verbrauch und Wartung. Ein E-Auto emittiert im Schnitt 63 Gramm CO₂ pro Kilometer über das gesamte Autoleben hinweg. Wird ausschließlich erneuerbare Energie genutzt, sinkt dieser Wert auf 52 g/km. Zum Vergleich: Ein Benziner stößt laut ICCT 235 g/km aus, ein Diesel 234 g/km. Die Werte beziehen sich auf Mittelklasse-Pkw innerhalb der Europäischen Union.

Antriebsart CO₂-Emissionen (g/km, Lebenszyklus)
Batterieelektrisch (BEV) 63
Batterieelektrisch (nur erneuerbare Energie) 52
Benziner 235
Diesel 234
Hybrid (HEV) 188
Plug-in-Hybrid (PHEV) 163
Brennstoffzelle (Wasserstoff, aktuell) 175

Der Hauptgrund für das gute Abschneiden der E-Autos ist der immer sauberere Strommix in Europa. Aktuell stammen 56 Prozent des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen. Wird die Produktion und der Betrieb eines BEV ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben, kann der CO₂-Vorteil bis zu 78 Prozent betragen. Prognosen zufolge soll der Anteil erneuerbarer Energien bis 2045 auf 86 Prozent steigen.

Die Studie zeigt auch, dass sich der CO₂-Rucksack aus der Batterieproduktion nach etwa 17.000 Kilometern Fahrleistung amortisiert. Bei Benzinern und Dieseln entstehen die meisten Emissionen bei der Verbrennung des Kraftstoffs, während bei BEV die Fahrzeugproduktion den größten Anteil ausmacht, gefolgt von Batteriefertigung und Stromerzeugung.

"Batteriebetriebene Elektroautos werden in Europa schneller sauber, als wir erwartet haben, und übertreffen alle anderen Technologien, einschließlich Hybride und Plug-in-Hybride", sagte Dr. Marta Negri, Forscherin am ICCT.

Hybrid-Modelle bieten laut ICCT nur geringe CO₂-Vorteile. HEV-Fahrzeuge emittieren im Schnitt 188 g/km, was nur 20 Prozent weniger als reine Verbrenner ist. Plug-in-Hybride (PHEV) kommen auf 163 g/km und damit auf 30 Prozent Ersparnis. Brennstoffzellenfahrzeuge liegen mit 175 g/km auf ähnlichem Niveau, da Wasserstoff derzeit meist aus Erdgas gewonnen wird. Würde Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen stammen, könnte das Einsparpotenzial bei 79 Prozent liegen.

  • BEV: 73 % weniger Emissionen als Benziner
  • Strommix in Europa: 56 % erneuerbare Energien
  • CO₂-Rucksack der Batterie nach 17.000 km amortisiert
  • 2045: Prognose 86 % erneuerbare Energien im Strommix

Infobox: Die ICCT-Studie belegt, dass batterieelektrische Fahrzeuge im Lebenszyklus deutlich weniger CO₂ ausstoßen als Verbrenner, Hybride oder Brennstoffzellenfahrzeuge. Der Vorteil wird sich mit steigendem Anteil erneuerbarer Energien weiter vergrößern. (Quelle: Auto Motor und Sport)

60 Prozent der neuen Pkw in Österreich mit alternativen Antrieben

Laut einem Bericht der Kleinen Zeitung werden in Österreich fast sechs von zehn neu zugelassenen Pkw bereits mit alternativen Antrieben ausgestattet. Besonders im ersten Halbjahr gab es Zuwächse bei reinen Elektroautos sowie bei Benzin-Hybrid-Pkw. Die Neuzulassungen von Diesel-Pkw sind hingegen deutlich zurückgegangen und verzeichneten einen Rückgang von 33,8 Prozent.

Die Entwicklung zeigt, dass alternative Antriebe in Österreich auf dem Vormarsch sind. Die Zahl der E-Autos ist fast doppelt so hoch wie die der Diesel-Pkw. Der Markt für alternative Antriebe wächst damit weiterhin stark, während der klassische Verbrenner zunehmend zum Auslaufmodell wird.

  • 60 % der Neuzulassungen mit alternativen Antrieben
  • Zuwächse bei Elektro- und Benzin-Hybrid-Pkw
  • Diesel-Neuzulassungen: -33,8 % im ersten Halbjahr
  • Fast doppelt so viele E-Autos wie Diesel-Pkw

Infobox: In Österreich dominieren alternative Antriebe bei den Neuzulassungen. Der Anteil der Diesel-Pkw sinkt deutlich, während Elektro- und Hybridfahrzeuge weiter zulegen. (Quelle: Kleine Zeitung)

Quellen:

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Zusammenfassung des Artikels

E-Autos verursachen laut ICCT-Studie über ihren Lebenszyklus 73 % weniger CO₂ als Benziner, und ihr Vorteil wächst mit dem steigenden Anteil erneuerbarer Energien. In Österreich dominieren alternative Antriebe bereits die Neuzulassungen, während Diesel-Pkw stark zurückgehen.

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