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Elektromobilität: Netzengpässe umgehen
Aktuell sehen sich Unternehmen, die ihre E-Lkw-Flotten ausbauen, mit regionalen Netzengpässen konfrontiert, die das Potenzial der Elektromobilität im Schwerlastverkehr einschränken. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind innovative Lösungen gefragt, die eine zuverlässige und wirtschaftliche Ladeinfrastruktur gewährleisten, auch wenn die Netzanschlüsse an ihre Grenzen stoßen. Technologische Ansätze wie intelligente Energiemanagementsysteme, lokale Stromerzeugung und Batteriespeicher bieten vielversprechende Strategien, um Netzengpässe zu umgehen.
„Die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs ist technisch und wirtschaftlich machbar, wird jedoch gebremst durch knappe Netzkapazitäten, schwankende Strompreise und hohe Investitionskosten.“
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung ist das niederländische Unternehmen Oegema Transport, das eine eigene netzentlastende Energielösung entwickelt hat. Durch die Kombination aus lokaler Stromerzeugung und Echtzeitsteuerung kann das Unternehmen seine E-Flotte von 34 Fahrzeugen effizient betreiben, ohne auf teure Netzverstärkungen angewiesen zu sein.
Die Herausforderungen der Flottenelektrifizierung sind jedoch nicht zu unterschätzen. Insbesondere die Notwendigkeit leistungsfähiger Netzanschlüsse und die Planungssicherheit sind oft nicht gegeben. Oegema hat durch ein intelligentes Lastmanagement und die Nutzung von Solarenergie eine Lösung gefunden, die nicht nur die Kosten kontrolliert, sondern auch die Abhängigkeit von schwankenden Strompreisen minimiert.
Wachsender Ladebedarf bei begrenztem Netzanschluss
Oegema Transport hat sich zum Ziel gesetzt, Emissionen zu senken und langfristig klimaneutral zu arbeiten. Die E-Flotte des Unternehmens umfasst mittlerweile 34 Fahrzeuge, während die Netzanschlussleistung konstant bei 1,4 Megawatt bleibt. Um den Eigenverbrauch zu maximieren, wird eine lokal erzeugte Solarenergie von 3 MWp effizient genutzt. Zudem wurde eine zuverlässige Lademöglichkeit geschaffen, die auch bei Engpässen im öffentlichen Stromnetz funktioniert.
Parameter | Wert |
---|---|
E-Flotte | 34 Fahrzeuge |
Netzanschlussleistung | 1,4 Megawatt |
Solarenergie | 3 MWp |
Das integrierte Energiesystem von Oegema, das in Zusammenarbeit mit Partnern wie iwell, Zonnegilde, Eneco und ABB entwickelt wurde, zeigt, wie Unternehmen auch bei begrenzter Netzkapazität auf Elektromobilität umstellen können. Die modulare Struktur des Systems ermöglicht zukünftige Erweiterungen, ohne dass grundlegende Änderungen an der Netzarchitektur nötig sind.
Intelligentes Energiemanagement
Das intelligente Energiemanagementsystem (EMS) von Oegema steuert sämtliche Energieflüsse und analysiert in Echtzeit die aktuelle Erzeugung, den Ladebedarf sowie die verfügbaren Netzkapazitäten. Diese Technologie ermöglicht es, den Ladebetrieb aufrechtzuerhalten und den Energieeinsatz effizient zu gestalten, selbst bei einem begrenzten Netzanschluss von nur 1,4 MW.
„Wer Energie zum richtigen Zeitpunkt kauft, speichert und handelt, macht sie zu einem wirtschaftlichen Vermögenswert.“
Durch die aktive Teilnahme am Energiemarkt kann Oegema zusätzliche Erlöse generieren, beispielsweise durch Stromhandel und Netzdienstleistungen. Die Kombination aus lokaler Stromerzeugung, Speichersystemen und intelligenter Steuerung eröffnet neue Möglichkeiten, insbesondere für Unternehmen mit hohem Energiebedarf und wenig Planungssicherheit bei Netzanschlüssen.
Zusammenfassend zeigt das Beispiel von Oegema, wie durch innovative Ansätze in der Elektromobilität nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile realisiert werden können.
Quellen: