Ladeinfrastruktur wächst, private E-Auto-Nachfrage stagniert, Gebrauchtmarkt gewinnt an Bedeutung

    16.05.2025 237 mal gelesen 0 Kommentare
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    Der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos in Deutschland nimmt Fahrt auf. Aktuell gibt es über 166.000 öffentliche Ladepunkte, mit einem deutlichen Anstieg bei Schnellladepunkten. Marktführer EnBW hat bereits über 9.000 Ladepunkte installiert und plant, den Ausbau an die Nachfrage anzupassen. Die gesamte Anschlussleistung beträgt mittlerweile 6,45 GW und zeigt, dass die Elektromobilität auf dem Vormarsch ist.
    Trotz des Wachstums der Ladeinfrastruktur stagniert die private Nachfrage nach Elektroautos. Im ersten Quartal 2025 lag der Anteil reiner E-Autos im privaten Fahrzeugbestand bei nur 3 Prozent, mit einem minimalen Wachstum von 0,1 Prozent. Viele Käufer entscheiden sich für gebrauchte E-Autos, was den Gebrauchtwagenmarkt in den Fokus rückt. Skepsis bleibt hoch, da 60 Prozent der Befragten Bedenken beim Kauf eines gebrauchten E-Autos äußern.
    Die Werbung für Elektromobilität sollte auf Vernunft und konkrete Vorteile setzen, anstatt auf Visionen. Es ist wichtig, gesellschaftliche Akzeptanz zu schaffen und die Zielgruppen durch qualitativ hochwertige Medienansprache zu erreichen. Diese Ansätze könnten helfen, das Interesse an Elektroautos zu steigern und Vorurteile abzubauen. Eine klare Kommunikation ist der Schlüssel zu erfolgreichen Werbekampagnen.
    In Kempten läuft bis zum 28. Mai die Wanderausstellung „Elektromobilität Bayern“. Die Ausstellung bietet interaktive Inhalte und beleuchtet Mythen rund um die Elektromobilität. Ziel ist es, die Öffentlichkeit für Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu sensibilisieren. Über 50.000 Besucher haben in den letzten acht Jahren an der Ausstellung teilgenommen und sich über die Mobilität der Zukunft informiert.
    ABB-Chef Michael Bültmann hebt die positive Energiebilanz der Elektromobilität hervor, sieht jedoch Herausforderungen im Ausbau der Infrastruktur. Er fordert mehr Schnelllader und Preistransparenz, um die Akzeptanz zu erhöhen. Während die Effizienz der Elektromobilität klar für sie spricht, bleibt die Unsicherheit im Markt aufgrund politischer Rahmenbedingungen bestehen. Der Fokus sollte auf der Marktreife und der Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur liegen.

    Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos schreitet voran

    Die Bundesnetzagentur hat neue Zahlen zur Ladeinfrastruktur für Elektroautos in Deutschland veröffentlicht. Am 1. Mai 2025 gab es bundesweit 128.198 öffentlich zugängliche Wechselstrom-Ladepunkte (AC) und 38.669 Gleichstrom-Ladepunkte (DC). Innerhalb eines Jahres wuchs die Zahl der öffentlichen Ladepunkte um knapp 25.000. Die gesamte Anschlussleistung aller Ladeeinrichtungen beträgt mittlerweile 6,45 GW. Während in der Vergangenheit vor allem AC-Ladepunkte installiert wurden, zeichnet sich nun eine langsame Verschiebung hin zu mehr DC-Ladepunkten ab. Die Zahl der AC-Ladepunkte stieg innerhalb eines Jahres um 13 Prozent, die der DC-Ladepunkte sogar um 34 Prozent.

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    Ladepunkt-Typ Anzahl (1. Mai 2025) Wachstum zum Vorjahr
    AC-Ladepunkte 128.198 +13 %
    DC-Ladepunkte 38.669 +34 %

    Marktführer beim Ausbau ist die EnBW mit 9.309 Ladepunkten, gefolgt von E.ON (4.511), Tesla (3.246), EWE Go (2.763) und Mercedes-Benz (2.711). Die EnBW hat angekündigt, ihre Ausbauziele zu strecken, da vielerorts der Bedarf gedeckt sei. (Quelle: heise online)

    • Öffentliche Ladepunkte: 166.867 (AC + DC)
    • Gesamte Anschlussleistung: 6,45 GW
    • EnBW bleibt Marktführer
    Wichtigste Erkenntnis: Der Ausbau der Ladeinfrastruktur hält an, mit einem deutlichen Trend zu mehr Schnellladepunkten.

    Private Autobesitzer meiden weiterhin Elektroautos

    Nach einer Analyse der HUK Coburg lag der Anteil reiner Elektroautos im privaten Fahrzeugbestand im ersten Quartal 2025 bei nur drei Prozent. Das Wachstum von Quartal zu Quartal betrug lediglich 0,1 Prozent. Die Zahlen beziehen sich ausschließlich auf batteriebetriebene vollelektrische Autos, Hybridfahrzeuge sind nicht enthalten. Regional gibt es deutliche Unterschiede: In Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg ist der E-Auto-Anteil mehr als doppelt so hoch wie in Sachsen-Anhalt und Sachsen.

    Ein Grund für das langsame Wachstum könnte der wachsende Gebrauchtwagenmarkt sein. Im ersten Quartal 2025 entschieden sich 61 Prozent der Umsteiger von Verbrenner auf Elektro für ein gebrauchtes E-Auto, nur 39 Prozent für einen Neuwagen. Eine repräsentative Yougov-Umfrage unter 4.222 Erwachsenen ergab, dass 42 Prozent E-Autos für gute oder sehr gute Fahrzeuge halten, 51 Prozent jedoch für weniger oder gar nicht gut. Nur 15 Prozent gaben an, dass für sie grundsätzlich nur noch ein Elektroauto infrage kommt. 60 Prozent äußerten größere Bedenken beim Kauf eines gebrauchten E-Autos im Vergleich zu einem Verbrenner. (Quellen: STERN.de, VISION mobility, Spiegel)

    Privater E-Auto-Anteil Wachstum Q1/2025 Gebrauchtwagenanteil bei Umstieg
    3 % +0,1 % 61 %
    • Nur 3 % der privat versicherten Fahrzeuge sind reine E-Autos
    • Gebrauchtwagenmarkt gewinnt an Bedeutung
    • Mehrheit der Befragten bleibt skeptisch
    Wichtigste Erkenntnis: Die private Nachfrage nach E-Autos stagniert, der Gebrauchtwagenmarkt wächst, Skepsis bleibt hoch.

    Werbung für Elektromobilität: Drei zentrale Tipps

    Für eine erfolgreiche Werbung im Bereich Elektromobilität empfiehlt Horizont.net drei zentrale Ansätze: Erstens sollte die Kommunikation auf Vernunft und konkrete Vorteile statt auf Visionen setzen. Zweitens ist es wichtig, soziale Legitimation zu ermöglichen, indem gesellschaftliche Akzeptanz und Nutzen betont werden. Drittens sollten Medien gezielt und qualitativ hochwertig eingesetzt werden, um die Zielgruppen effektiv zu erreichen. (Quelle: Horizont.net)

    • Vernunft statt Visionen kommunizieren
    • Soziale Legitimation schaffen
    • Gezielte, hochwertige Mediennutzung
    Wichtigste Erkenntnis: Werbekampagnen für E-Autos sollten rational, gesellschaftlich relevant und medienwirksam gestaltet werden.

    Wanderausstellung „Elektromobilität Bayern“ in Kempten

    Im Forum Allgäu in Kempten ist noch bis zum 28. Mai die Wanderausstellung „Elektromobilität Bayern“ zu sehen. Die sieben Exponate richten sich an verschiedene Nutzergruppen und beleuchten Mythen rund um die Elektromobilität. Ergänzt wird die Ausstellung durch digitale Inhalte, interaktive Quizze und Spiele. Die Ausstellung ist eine Fortsetzung eines Projekts, das in acht Jahren über 80 Orte in Bayern besuchte und mehr als 50.000 Interessierte anzog. Im Fokus stehen die Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovation. Ziel ist es, die breite Öffentlichkeit für die Mobilität der Zukunft zu sensibilisieren. (Quelle: Merkur)

    • Ausstellung bis 28. Mai in Kempten
    • Über 50.000 Besucher in acht Jahren
    • Schwerpunkte: Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Innovation
    Wichtigste Erkenntnis: Die Ausstellung bringt Elektromobilität und Zukunftsthemen direkt in den Alltag der Menschen.

    ABB-Chef: Energiebilanz spricht klar für Elektromobilität

    Michael Bültmann, Geschäftsführer von ABB E-mobility, betont im Interview, dass die Energiebilanz eindeutig für die Elektromobilität spricht. Er sieht die aktuelle Verunsicherung im Markt vor allem durch politische Unklarheiten bei Kaufprämien und Regulatorik verursacht. Bültmann hält Technologieoffenheit zwar für sinnvoll, sieht aber für Wasserstoff in der Mobilität kaum Zukunft. Die Effizienz und Marktreife der Elektromobilität seien entscheidend. Die EU-Entscheidung, die CO2-Flottengrenzwerte erst ab 2027 zu verschärfen, kritisiert er als Verzögerung der Transformation.

    Bültmann sieht das deutsche Ladenetz besser als oft dargestellt, fordert aber mehr Schnelllader in Städten und an Fernstraßen sowie mehr Preistransparenz. Bürokratische Hürden und komplizierte Standortsuche bremsen den Ausbau. Im Lkw-Bereich setzt sich der batterieelektrische Antrieb durch, während Wasserstoff an Bedeutung verliert. ABB hat bereits Ladeleistungen von 700 kW und 1,2 Megawatt demonstriert, perspektivisch sollen bis zu 3,75 Megawatt möglich werden. Die EU-Verordnung, ab 2030 alle 60 Kilometer Schnellladestationen entlang der Hauptverkehrsachsen zu errichten, wird als wichtiger Schritt begrüßt. (Quelle: ecomento.de)

    • E-Mobilität ist effizienter und marktreif
    • Mehr Schnelllader und Preistransparenz gefordert
    • batterieelektrische Lkw setzen sich durch
    Wichtigste Erkenntnis: Die Energiebilanz und Effizienz sprechen klar für die Elektromobilität, der Ausbau der Infrastruktur bleibt aber eine Herausforderung.

    Quellen:

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