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Überspringt Ostafrika die Verbrenner-Ära?
In Ostafrika, insbesondere in Ländern wie Äthiopien, Tansania und Ruanda, zeigt sich ein bemerkenswerter Trend in der Elektromobilität. Während Europa weiterhin über den Abschied vom Verbrennungsmotor diskutiert, haben diese Länder die Möglichkeit, die Verbrenner-Ära nahezu vollständig zu überspringen und direkt auf elektrische Antriebe umzusteigen. Laut einer Analyse des Thinktanks Agora Verkehrswende zählen sie zu den größten Absatzmärkten für elektrische Fahrzeuge auf dem Kontinent. Die Verkäufe von E-Autos in Afrika verdoppelten sich im Jahr 2024, wie der "Global EV Outlook 2025" der Internationalen Energieagentur zeigt. (Quelle: klimareporter°)
„Elektrofahrzeuge gelten als Chance, lokale Wertschöpfung zu generieren und Afrikas reichhaltige Rohstoffvorkommen sowie sein großes Potenzial an erneuerbarer Energie zu nutzen“, sagt Johannes Oetjen, Agora-Experte für internationale Klima- und Verkehrspolitik.
Die ostafrikanischen Länder haben den Vorteil, dass sie nur 30 Autos pro 1.000 Einwohner:innen besitzen, während in Deutschland dieser Wert bei fast 600 liegt. Dies schafft Raum für einen schnellen Übergang zur Elektromobilität. In Kenia stammen fast 90 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien, was die Kosten für das Laden von E-Fahrzeugen im Vergleich zu fossilen Brennstoffen erheblich senkt. In Äthiopien kostet der Strom für die Pkw-Fahrt nur ein Fünfzigstel des Benzinpreises. (Quelle: klimareporter°)
Zusammenfassung: Ostafrika hat das Potenzial, die Verbrenner-Ära zu überspringen und sich direkt auf Elektromobilität zu konzentrieren, unterstützt durch günstige Strompreise und eine geringe Anzahl an Fahrzeugen pro Kopf.
Äthiopien forciert E-Autos: Importverbot für Verbrenner, aber Ladestationen fehlen
Äthiopien hat Anfang 2024 ein Importverbot für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor erlassen, um den Umstieg auf Elektroautos zu beschleunigen. Der Preis für ein E-Auto beginnt bei etwa 3.000.000 Birr, was umgerechnet 20.000 bis 30.000 Euro entspricht. Dies macht den Kauf für viele Äthiopier, die an der Armutsgrenze leben, unerschwinglich. Trotz der hohen Kosten gibt es bereits rund 100.000 E-Fahrzeuge im Land, was einen Anteil von sieben Prozent am Gesamtfahrzeugbestand ausmacht. (Quelle: ZDFheute)
Die äthiopische Regierung plant, die Ladeinfrastruktur auszubauen, da diese derzeit unzureichend ist. Zudem sind Stromausfälle in Äthiopien häufig, was die Nutzung von E-Autos zusätzlich erschwert. Der Staatsminister für Transport und Logistik betont die Notwendigkeit, private Investoren stärker einzubeziehen, um die Anzahl der Ladestationen zu erhöhen. (Quelle: ZDFheute)
Zusammenfassung: Äthiopien hat ein Importverbot für Verbrenner eingeführt, um die Elektromobilität zu fördern, steht jedoch vor Herausforderungen wie hohen Kosten und unzureichender Ladeinfrastruktur.
USA: Wie durch den VW-Abgasskandal ein Ladenetzwerk für E-Autos entstand
Nach dem Dieselskandal musste Volkswagen in den USA ein Schnellladenetz für Elektroautos aufbauen, was zur Gründung von Electrify America führte. Das Unternehmen betreibt heute mehr als 5000 Schnellladesäulen an rund 1000 Standorten in den USA und Kanada. Die erste Station ging 2018 in Massachusetts ans Netz und bot Schnellladegeräte mit einer Leistung von 350 Kilowatt an. (Quelle: FAZ)
Electrify America hat sich mittlerweile zu einem profitablen Geschäft entwickelt, das sich selbst trägt. Die Preise für das Laden liegen zwischen 46 und 64 US-Cent pro Kilowattstunde, was im Vergleich zu den Preisen in Deutschland, die oft über 50 Cent liegen, relativ günstig ist. (Quelle: FAZ)
Zusammenfassung: Electrify America, gegründet nach dem VW-Abgasskandal, hat sich zu einem wichtigen Anbieter von Schnellladestationen in den USA entwickelt und bietet wettbewerbsfähige Preise für das Laden von E-Autos.
Mercedes-Gruppe bietet E-Autos aus China an, das Ergebnis überrascht
Die Riess-Gruppe, die in Deutschland mit Mercedes in Verbindung gebracht wird, hat begonnen, E-Autos des chinesischen Herstellers BYD anzubieten. Der günstigste BYD, der Dolphin Surf, ist bereits ab 19.900 Euro erhältlich, während der Einstieg in die vollelektrische Mercedes-Welt bei 49.420 Euro beginnt. Die Nachfrage nach BYD-Fahrzeugen ist hoch, und die Riess-Gruppe gehört zu den umsatzstärksten Händlern in Deutschland. (Quelle: Schwäbische Zeitung)
Die Kunden, die BYD-Fahrzeuge kaufen, sind oft Familien, die eine PV-Anlage besitzen und daher gezielt nach diesen Fahrzeugen suchen. Der Marktanteil von BYD in Deutschland liegt mittlerweile bei 1,6 Prozent, was mehr als Tesla entspricht. (Quelle: Schwäbische Zeitung)
Zusammenfassung: Die Riess-Gruppe bietet erfolgreich E-Autos von BYD an, was die Nachfrage nach günstigeren Elektrofahrzeugen in Deutschland widerspiegelt.
IG Metall fordert Kaufprämie auch für gebrauchte Elektroautos
Die IG Metall hat eine Kaufprämie für gebrauchte Elektroautos gefordert, um den Hochlauf der Elektromobilität zu unterstützen. Der Bezirksleiter Thorsten Gröger betont, dass ohne einen funktionierenden Gebrauchtwagenmarkt die Elektromobilität nicht nachhaltig etabliert werden kann. Die EU-Kommission hat kürzlich vorgeschlagen, dass auch nach 2035 Autos mit Verbrennungsmotor in der EU neu zugelassen werden können, was die Notwendigkeit von Kaufanreizen unterstreicht. (Quelle: ecomento.de)
Gröger fordert zudem den Ausbau der Ladeinfrastruktur und eine Senkung der Ladestrompreise, um die Akzeptanz von E-Autos zu erhöhen. (Quelle: ecomento.de)
Zusammenfassung: Die IG Metall fordert Kaufprämien für gebrauchte Elektroautos, um den Markt zu beleben und die Elektromobilität nachhaltig zu fördern.
Quellen:
- Überspringt Ostafrika die Verbrenner‑Ära?
- Äthiopien forciert E-Autos: Importverbot für Verbrenner, aber Ladestationen fehlen
- USA: Wie durch den VW-Abgasskandal ein Ladenetzwerk für E-Autos entstand
- Mercedes-Gruppe bietet E-Autos aus China an, das Ergebnis überrascht
- Unverhofftes Argument für Elektroautos? Das liebe Geld!
- IG Metall fordert Kaufprämie auch für gebrauchte Elektroautos













