Stellantis-Getriebe, US-Förderstopp, Preisschock: Aktuelle Trends und Fakten zur E-Mobilität

19.06.2025 39 mal gelesen 0 Kommentare

Stellantis-Patent: Dreigang-Getriebe für Elektroautos

Stellantis hat beim US-Patent- und Markenrechtsamt ein Dreigang-Getriebe für Elektroautos patentieren lassen. Während die meisten aktuellen E-Autos mit nur einem Übersetzungsverhältnis auskommen, setzen einige Hersteller wie Porsche (Taycan), Audi (E-Tron GT) und Mercedes (neuer CLA) bereits auf Zweigang-Getriebe, um Fahrleistungen und Energieeffizienz zu optimieren. Die Lösung von Stellantis geht jedoch einen Schritt weiter: Das patentierte Getriebe verfügt über drei Gänge und vier Kupplungen und ist direkt mit der Ausgangswelle des Elektromotors verbunden. Es kann sowohl Vorder- als auch Hinterachse antreiben und ist auch für Allradantrieb geeignet.

Der niedrigste Gang dient als Kriechgang und erhöht das Drehmoment, was besonders für Offroad-Fahrzeuge wie Jeep oder Pick-ups von Ram von Vorteil ist. Die mittlere Übersetzung ist für den Alltagsbetrieb gedacht, während der dritte Gang als Direktantrieb bei Autobahntempo maximale Energieeffizienz bieten soll. Das System lässt sich mit verschiedenen Differenzialen kombinieren und bietet so einen breiten Anwendungsbereich. Allerdings ist ein Patent keine Garantie für eine Serienumsetzung, da das System komplexer und potenziell teurer ist als herkömmliche Lösungen. Dennoch könnten künftige Modelle wie der Jeep Recon oder Ram-Fahrzeuge davon profitieren.

„Die drei Übersetzungsverhältnisse des Stellantis-Patents zielen eher darauf ab, elektrisch angetriebenen Geländewagen die nötigen Offroad-Eigenschaften zu implementieren.“ (Auto Motor und Sport)
  • Dreigang-Getriebe mit vier Kupplungen
  • Kriechgang für Offroad-Einsatz
  • Direktantrieb für Energieeffizienz bei Autobahntempo

Infobox: Das Stellantis-Patent könnte vor allem für Offroad-Elektrofahrzeuge neue Möglichkeiten eröffnen, ist aber noch nicht für die Serie bestätigt. (Quelle: Auto Motor und Sport)

Bielefeld: Stadtwerke erhöhen Ladestrompreis deutlich

Die Stadtwerke Bielefeld haben angekündigt, den Preis für Ladestrom deutlich zu erhöhen. Für E-Auto-Fahrerin Lydia Jakimow bedeutet dies erhebliche Mehrkosten, insbesondere da sie als Mieterin auf öffentliche Lademöglichkeiten angewiesen ist. Die Preiserhöhung wurde per Post mitgeteilt und sorgt bei betroffenen Nutzern für Unverständnis und Ärger.

Die genaue Höhe der neuen Preise wurde im Artikel nicht genannt, jedoch wird deutlich, dass die Kostensteigerung für viele E-Auto-Fahrer in Bielefeld eine spürbare finanzielle Belastung darstellt. Besonders Mieter, die keine Möglichkeit zum Laden zu Hause haben, sind von der Preispolitik der Stadtwerke betroffen.

  • Stadtwerke Bielefeld erhöhen Ladestrompreise
  • Mieter ohne eigene Lademöglichkeit besonders betroffen

Infobox: Die Preiserhöhung für Ladestrom in Bielefeld trifft vor allem Mieter und sorgt für Unmut unter den E-Auto-Fahrern. (Quelle: nw.de)

US-Senat: Weg für Abschaffung der E-Auto-Steuergutschrift geebnet

Nach dem Repräsentantenhaus hat auch der US-Senat die Abschaffung der E-Auto-Steuergutschrift („Clean Vehicle Credit“) beschlossen. Bisher konnten Käufer von Elektrofahrzeugen eine Steuervergünstigung von bis zu 7.500 US-Dollar erhalten. Die neue Regelung sieht vor, dass die Steuergutschrift 180 Tage nach Inkrafttreten des Gesetzes ausläuft – also etwa sechs Monate nach der Unterzeichnung durch Präsident Donald Trump.

Im Gegensatz zum Repräsentantenhaus, das ein Auslaufen der Förderung bis Ende 2026 vorsah, setzt der Senat auf ein deutlich kürzeres Zeitfenster. Das sogenannte Leasing-Schlupfloch, über das auch nicht förderfähige Fahrzeuge subventioniert werden konnten, wird mit Inkrafttreten des Gesetzes sofort geschlossen. Statt direkter Subventionen sollen künftig bestimmte Käufergruppen die Zinszahlungen auf Autokredite steuerlich geltend machen können. Branchenexperten warnen, dass die Abschaffung der Förderung den Absatz von Elektroautos in den USA empfindlich treffen könnte.

Maßnahme Details
Steuergutschrift Bis zu 7.500 US-Dollar, läuft 180 Tage nach Inkrafttreten aus
Leasing-Schlupfloch Wird sofort geschlossen
Neuer Anreiz Zinszahlungen auf Autokredite steuerlich absetzbar

Infobox: Die Abschaffung der E-Auto-Steuergutschrift in den USA könnte den Markt stark beeinflussen. Käufer und Hersteller haben nur noch wenige Monate, um von der bisherigen Förderung zu profitieren. (Quelle: electrive.net)

Faraday Future: Nur 16 E-Autos in 11 Jahren verkauft

Der US-Elektroautobauer Faraday Future, gegründet 2014, hat in elf Jahren lediglich 16 E-Autos verkauft – davon zehn im Jahr 2023. Trotz Kapitalspritzen und einem Börsengang 2021 konnte das Unternehmen keine funktionierende Produktion etablieren. Im ersten Quartal 2025 standen einem Umsatz von 300.000 US-Dollar ein Nettoverlust von über 48 Millionen Dollar gegenüber.

Um die Verkäufe anzukurbeln, setzt Faraday Future nun auf prominente Unterstützung: US-Sängerin Mariah Carey wurde als Besitzerin eines FF 91 2.0 präsentiert, nachdem das Fahrzeug in ihrem Musikvideo zu sehen war. Auch Influencer Mrbeast war im Video zu sehen. Ob diese Marketingmaßnahmen den Absatz steigern, bleibt abzuwarten.

Jahr Verkäufe Umsatz Nettoverlust
2023 10 - -
Q1 2025 6 300.000 USD 48 Mio. USD

Infobox: Faraday Future kämpft trotz prominenter Unterstützung mit extrem niedrigen Verkaufszahlen und hohen Verlusten. (Quelle: t3n)

E.ON-Studie: So nutzen E-Autofahrer ihr Fahrzeug

Laut einer aktuellen E.ON-Umfrage unter mehr als 1.000 E-Autofahrern in Deutschland wurden in den ersten fünf Monaten 2025 über 200.000 E-Autos neu zugelassen. 59 % der Befragten fahren E-Auto wegen der geringeren Antriebskosten, 53 % aus Klimaschutzgründen. 43 % nannten niedrigere Kosten bei Wartung, Steuern und Parken als Umstiegsgrund.

Die Umfrage zeigt, dass 71 % der E-Autofahrer ihr Fahrzeug überwiegend zu Hause laden. Auf dem Land liegt dieser Wert bei 88 %, in Innenstädten bei 40 %. 55 % der E-Autofahrer mit Eigenheim besitzen eine Solaranlage mit Batteriespeicher, weitere 21 % eine Solaranlage ohne Speicher. Familien mit Kindern kombinieren besonders häufig Solarstrom und E-Mobilität: 82 % dieser Gruppe besitzen bereits eine PV-Anlage, 9 % planen die Anschaffung in den nächsten drei Jahren.

  • 59 % fahren E-Auto wegen geringerer Antriebskosten
  • 71 % laden überwiegend zu Hause
  • 55 % der Eigenheimbesitzer haben eine Solaranlage mit Speicher
  • 82 % der Familien mit Kindern im Eigenheim besitzen eine PV-Anlage

Infobox: Die E.ON-Studie zeigt eine hohe Akzeptanz und wachsende Nutzung von E-Autos, insbesondere in Kombination mit Solarstrom. (Quelle: top agrar)

Fraunhofer ISI: Faktencheck zu E-Auto-Mythen

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) hat die gängigsten Mythen rund um E-Autos wissenschaftlich überprüft. Die Studie zeigt, dass die gesamten Treibhausgasemissionen eines Mittelklasse-E-Autos über den Lebenszyklus hinweg etwa 40 bis 50 % unter denen eines vergleichbaren Verbrenners liegen – vorausgesetzt, das Fahrzeug wird überwiegend mit grünem Strom geladen. Die Produktion, insbesondere der Batterie, verursacht zwar mehr CO₂, dieser Nachteil wird aber im Betrieb schnell ausgeglichen.

Auch bei den Kosten schneiden E-Autos auf Dauer oft günstiger ab, insbesondere wenn zu Hause oder am Arbeitsplatz geladen werden kann. Nach drei Jahren Haltedauer können sich E-Autos finanziell lohnen. Das Brandrisiko ist laut Fraunhofer ISI nicht höher als bei Verbrennern. Beim Feinstaub schneiden E-Autos durch ihr höheres Gewicht bei Reifenabrieb teils schlechter ab, sind aber insgesamt sauberer unterwegs.

Eine internationale Studie aus 2025 zeigt, dass zwischen 34 und 38 % der Befragten an Mythen über E-Autos glauben. Der Besitz eines E-Autos schützt nicht vor Fehleinschätzungen. Der Einsatz von KI kann helfen, Vorurteile zu entkräften.

Aspekt Ergebnis
Klimabilanz 40-50 % weniger Emissionen als Verbrenner (bei grünem Strom)
Kosten Oft günstiger nach 3 Jahren Haltedauer
Brandgefahr Kein erhöhtes Risiko
Feinstaub Reifenabrieb teils höher, aber insgesamt sauberer
Mythen 34-38 % glauben an Falschinformationen

Infobox: Die Fraunhofer-Studie widerlegt viele Vorurteile gegen E-Autos und betont die Bedeutung faktenbasierter Information. (Quelle: ingenieur.de)

Quellen:

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