Tesla verliert Marktanteile: Chinesische Hersteller und VW dominieren Europas E-Auto-Markt

30.05.2025 46 mal gelesen 0 Kommentare

Die Elektromobilität in der EU nimmt weiter Fahrt auf. Laut Frankfurter Rundschau machten reine Batterieautos (BEVs) in den ersten vier Monaten des Jahres 2025 bereits 15,3 Prozent aller Neuzulassungen aus – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 12 Prozent im Vorjahr. In absoluten Zahlen entspricht das einem Wachstum von über einem Viertel. Besonders bemerkenswert: Während der Gesamtmarkt wächst, verliert Tesla deutlich an Boden. Im April 2025 brach der Absatz in der EU um mehr als die Hälfte ein, es wurden nur noch 7.165 Fahrzeuge neu zugelassen. Nach vier Monaten summiert sich das Minus auf rund 46 Prozent (41.677 Fahrzeuge). Das überarbeitete Model Y („Juniper“) konnte den Trend bislang nicht umkehren.

Der chinesische Hersteller BYD hat Tesla im April bei den europäischen BEV-Neuzulassungen überholt. BYD setzt dabei strategisch auf Eigenzulassungen und Verkäufe an Mietwagenfirmen. Auch andere chinesische Marken wie Nio oder Xpeng gewinnen in Europa an Boden, insbesondere in Großbritannien, Spanien und Italien. Branchenexperte Matthias Schmidt betont, dass chinesische Hersteller in Westeuropa im ersten Quartal bereits jeden 20. Neuwagen stellten – doppelt so viel wie noch vor zwei Jahren.

Marktanteil BEVs (Jan-Apr 2025) 15,3 %
Marktanteil Plug-in-Hybride 7,9 %
Plug-in-Hybride Wachstum (EU, Jan-Apr) +7,8 % (287.850 Fahrzeuge)
Deutschland BEV-Neuzulassungen (Jan-Apr) 158.503
Großbritannien BEV-Neuzulassungen (Jan-Apr) 144.749
Frankreich BEV-Neuzulassungen (Jan-Apr) 100.061
VW BEV-Auslieferungen (Europa, Q1) mehr als verdoppelt
Hybridfahrzeuge Marktanteil 35,3 %
Benziner Marktanteil 28,6 %
Diesel Neuzulassungen (2025) 348.050
BEV Neuzulassungen (2025) 558.262

Auch Plug-in-Hybride sind gefragt: Sie verzeichneten von Januar bis April ein EU-weites Plus von 7,8 Prozent auf 287.850 Fahrzeuge. Die stärksten Impulse kamen aus Deutschland (+46,6 Prozent), Italien (+41,8) und Spanien (+42,8). Der Marktanteil dieser Antriebsform stieg damit auf 7,9 Prozent. Deutschland hat mit 158.503 neu zugelassenen Elektroautos wieder die Führung in Europa übernommen, gefolgt von Großbritannien (144.749) und Frankreich (100.061).

Der Wandel bei den Antriebsarten ist deutlich: Hybridfahrzeuge kommen mittlerweile auf einen Marktanteil von 35,3 Prozent und haben sich damit klar vor den reinen Benzinern (28,6 Prozent) etabliert. Der Anteil klassischer Verbrenner ist im freien Fall: Zusammengenommen machten Benziner und Diesel im Vorjahr noch 48,4 Prozent der Neuzulassungen aus, aktuell sind es nur noch 38,2 Prozent. Während Dieselmodelle im Vorjahr mit 472.589 Fahrzeugen noch vor den Elektroautos lagen, haben die BEVs im laufenden Jahr klar überholt – mit 558.262 Neuzulassungen gegenüber nur noch 348.050 Dieselfahrzeugen.

Branchenexperte Matthias Schmidt: „Chinesische Hersteller stellten in Westeuropa im ersten Quartal bereits jeden 20. Neuwagen – doppelt so viel wie noch vor zwei Jahren.“
  • BEVs und Plug-in-Hybride wachsen in Europa weiter
  • Tesla verliert Marktanteile, BYD und VW legen zu
  • Deutschland wieder Spitzenreiter bei BEV-Neuzulassungen
  • Hybridfahrzeuge dominieren den Markt

Infobox: Die Elektromobilität in Europa wächst, während Tesla Marktanteile verliert. Chinesische Hersteller und Volkswagen gewinnen an Bedeutung. Hybrid- und Plug-in-Hybridfahrzeuge bleiben wichtige Übergangstechnologien. (Quelle: Frankfurter Rundschau)

Förderpolitik und Ladeinfrastruktur: Mer-Chef fordert verlässliche Rahmenbedingungen

Günter Fuhrmann, Geschäftsführer des Ladeinfrastrukturbetreibers Mer, bewertet die Entwicklung der Ladeinfrastruktur in Deutschland positiv. E-Auto-Fahrer finden heute nahezu überall freie Ladesäulen, und das Angebot wächst dank Projekten wie dem Deutschlandnetz weiter. Die Marktdynamik hat sich jedoch verändert: Statt „Landgrabbing“ werden jetzt gezielt Standorte mit erwarteter guter Auslastung priorisiert. Der Anteil von E-Autos bei Neuzulassungen liegt aktuell nur bei 16 bis 17 Prozent, während ursprünglich 25 bis 30 Prozent erwartet wurden. Dies führt bei Mer und anderen Anbietern zu einer Anpassung der Ausbaupläne.

Ein wesentlicher Bremsfaktor ist laut Fuhrmann der Wegfall staatlicher Förderungen, der zu großer Planungsunsicherheit führt. Besonders für gewerbliche Flottenbetreiber, deren Investitionsentscheidungen oft vom Leasingzyklus abhängig sind, seien verlässliche Rahmenbedingungen wichtig. Positiv hebt Fuhrmann die steuerliche Förderung von E-Dienstwagen bis 100.000 Euro hervor, warnt aber vor Risiken pauschaler Kaufprämien wegen möglicher Wettbewerbsverzerrungen gegenüber ausländischen Herstellern.

  • Mer betreibt eigene Ladeparks und ist Partner im Deutschlandnetz
  • Deutschlandnetz: über 1.000 Standorte und rund 9.000 Schnellladepunkte geplant
  • Mer hat in der ersten Ausschreibungsrunde zehn Prozent seiner Standorte in Betrieb genommen

Fuhrmann sieht im internationalen Wettbewerb eine Herausforderung für die deutsche Autoindustrie. Chinesische Hersteller bringen neue Modelle wesentlich schneller auf den Markt, während es in Deutschland bis zu sieben Jahre dauern kann. Für den Markt brauche es mehr Vielfalt, besonders auch kleinere und günstigere E-Fahrzeuge, die bisher kaum angeboten würden.

Infobox: Die Ladeinfrastruktur in Deutschland wächst, aber der langsame Hochlauf der Elektromobilität und fehlende Förderungen bremsen den Ausbau. Verlässliche Rahmenbedingungen und mehr Modellvielfalt sind laut Mer-Chef Fuhrmann entscheidend. (Quelle: ecomento.de)

Politik: Neue Kaufanreize und steuerliche Förderung für E-Autos geplant

Union und SPD planen laut ka-news.de einen neuen Kaufanreiz für Elektroautos. Im Koalitionsvertrag ist festgehalten, dass die künftige Bundesregierung einen neuen „Kaufanreiz“ für Elektroautos setzen möchte. Eine pauschale gesetzliche Quote für E-Autos wird jedoch abgelehnt. Die steuerliche Förderung von Dienstwagen wird durch eine Erhöhung der Bruttopreisgrenze bei der steuerlichen Förderung von E-Fahrzeugen auf 100.000 Euro ausgeweitet. Bisher lag diese Grenze bei 70.000 Euro. Im Vergleich: Verbrenner werden mit 1 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerter Vorteil besteuert, E-Autos bis 100.000 Euro nur mit 0,25 Prozent.

Die Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos wird bis 2035 verlängert. Zusätzlich gibt es eine Sonderabschreibung für E-Fahrzeuge und ein Programm für Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen aus Mitteln des EU-Klimasozialfonds. Auch Plug-In-Hybrid-Technologie (PHEVs) und Elektrofahrzeuge mit Range-Extender (EREV) werden gefördert. Der Ausbau eines flächendeckenden, bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Ladenetzes sowie die Förderung des gewerblichen Depotladens sind weitere Schwerpunkte. Emissionsfreie LKWs werden über das Jahr 2026 hinaus von der Mautpflicht befreit, und die Förderung einer Wasserstoff-Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge ist geplant.

  • Steuerliche Förderung von E-Dienstwagen bis 100.000 Euro
  • Kfz-Steuerbefreiung für E-Autos bis 2035
  • Sonderabschreibung für E-Fahrzeuge
  • Förderprogramme für Haushalte mit geringem Einkommen
  • Förderung von PHEVs und EREVs
  • Ausbau der Ladeinfrastruktur
  • Befreiung emissionsfreier LKWs von der Mautpflicht über 2026 hinaus
  • Förderung der Wasserstoff-Ladeinfrastruktur

Von 2016 bis 2023 wurden 2,23 Millionen E-Autos (davon 1,43 Millionen reine E-Autos) in Deutschland durch den Umweltbonus gefördert. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zahlte mehr als 10 Milliarden Euro an E-Auto-Förderungen aus. Nach dem Ende der Förderung für E-Autos brach der Absatz ein: 2023 wurden noch 524.219 Elektroautos zugelassen, 2024 nur noch 380.609.

Infobox: Die neue Bundesregierung setzt auf steuerliche Förderung, Sonderabschreibungen und gezielte Programme, um die Elektromobilität wieder zu stärken. Der Umweltbonus hat in der Vergangenheit maßgeblich zum Markthochlauf beigetragen. (Quelle: ka-news.de)

Technik: Sichere Elektromobilität durch innovative Leitungssysteme

Leistungsfähige Leitungen, die das Thermomanagement von Antriebsbatterien sicherstellen, sind für die Elektromobilität essenziell. Die Witzenmann GmbH aus Pforzheim präsentiert auf der Battery Show Europe in Stuttgart drei innovative Lösungen: die Akku-Entgasungsleitung, die Batterie-Kühlleitung und die Cool Reflex Plate. Die Akku-Entgasungsleitung wurde speziell entwickelt, um im Fall einer „Thermal Propagation“ entstehende Schadgase schnell und kontrolliert aus dem Batteriegehäuse in unkritische Bereiche abzuleiten. Die hitzebeständige Konstruktion hält Temperaturen bis über 1.000 °C stand und ist gasdicht. Weltweit sind bereits über sieben Millionen Serienteile im Einsatz.

Die Batterie-Kühlleitung sorgt durch aktives Kühlen oder Beheizen der Batterie für eine gezielte Temperierung. Sie besteht aus flexiblen, metallischen Leitungen mit minimalen Wanddicken ab 0,1 mm und bietet eine kostenneutrale Alternative zu Kunststoffleitungen. Die Cool Reflex Plate aus ultradünnem Edelstahl (ab 0,1 mm) ermöglicht einen hervorragenden Wärmeübergang bei minimalem Materialeinsatz und hoher mechanischer Belastbarkeit. Sie ist vollständig recyclebar und dient als passiver Schutz gegen Thermal Propagation.

Akku-Entgasungsleitung Temperaturbeständig bis über 1.000 °C, über 7 Mio. Serienteile im Einsatz
Batterie-Kühlleitung Wanddicke ab 0,1 mm, modular, flexibel, feuerbeständig
Cool Reflex Plate Ultradünner Edelstahl ab 0,1 mm, vollständig recyclebar
Witzenmann Gruppe 22 Unternehmen in 16 Ländern, 4.400 Mitarbeitende, 2024: 740 Mio. Euro Umsatz

Die Battery Show Europe findet vom 3. bis 5. Juni 2025 in Stuttgart statt und gilt als Europas größte Fachmesse für Batterie- und Elektrofahrzeugtechnologie mit über 1.100 Ausstellern.

Infobox: Moderne Leitungssysteme wie die Akku-Entgasungsleitung, Batterie-Kühlleitung und Cool Reflex Plate von Witzenmann sorgen für mehr Sicherheit und Effizienz in E-Fahrzeugen. (Quelle: ingenieur.de)

Fahrbericht: 1.100 Kilometer im Hyundai Inster – Alltagstauglichkeit im Praxistest

Ein Redakteur von CHIP berichtet von seiner ersten langen Fahrt mit einem Elektroauto, dem Hyundai Inster. Die Strecke führte ihn von München nach Helmstedt und zurück – insgesamt rund 1.100 Kilometer. Der Hyundai Inster überzeugte durch seine Alltagstauglichkeit: Klein genug für die Stadt, aber auch bequem für lange Fahrten. Die Beschleunigung wurde als sportlich empfunden, und das Fahren gestaltete sich unkompliziert. Die App „A Better Routeplaner“ unterstützte bei der Planung der Ladestopps.

Der Redakteur betont, dass das E-Autofahren nicht kompliziert sein darf, wenn es in der Masse ankommen soll. Die Basisfunktionen des Fahrzeugs waren einfach zu bedienen, und die Reichweite reichte für die geplanten Etappen aus. Die maximale Geschwindigkeit des Hyundai Inster liegt bei 150 km/h, gefahren wurde jedoch meist mit 120 km/h.

  • Hyundai Inster: Kleinwagen mit sportlicher Beschleunigung
  • 1.100 Kilometer Strecke ohne größere Probleme
  • Alltagstauglichkeit und einfache Bedienung hervorgehoben

Infobox: Der Praxistest zeigt: Moderne E-Autos wie der Hyundai Inster sind alltagstauglich und auch für lange Strecken geeignet. Die Bedienung ist unkompliziert, und die Reichweite reicht für typische Fahrten aus. (Quelle: CHIP)

Quellen:

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