Vier Marken erreichen CO2-Ziele, neue E-Auto-Förderung und Ladeinfrastruktur im Fokus

    20.05.2025 236 mal gelesen 0 Kommentare
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    Die europäische Automobilindustrie zeigt Fortschritte in der CO2-Reduktion. Laut einer Analyse von Dataforce haben Renault, BMW, Kia und Toyota ihre Emissionsziele bereits erreicht. Dennoch bleibt der Weg für andere Hersteller wie VW steinig, die noch signifikante Reduktionen vornehmen müssen, um die EU-Vorgaben zu erfüllen. Die Elektrifizierung des Marktes nimmt zu, doch die ambitionierten Ziele sind noch nicht vollständig erreicht.
    Die EU hat die Fristen für die Zielerfüllung bis 2027 verlängert, um den Herstellern mehr Zeit zu geben. Jede Überschreitung der CO2-Grenzwerte muss später durch niedrigere Emissionen ausgeglichen werden. Die Branche steht vor der Herausforderung, den Anteil an Elektrofahrzeugen bis Ende 2027 auf 35 Prozent zu steigern. Ein kontinuierlicher Fortschritt ist entscheidend, um die festgelegten Ziele zu erreichen.
    Der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland zeigt positive Entwicklungen, doch es besteht weiterhin politischer Handlungsbedarf. Laut Günter Fuhrmann von Mer gibt es zwar viele freie Ladesäulen, jedoch fehlen klare Leitplanken für die weitere Entwicklung der Elektromobilität. Um die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen zu steigern, sind verlässliche Rahmenbedingungen notwendig.
    Im Koalitionsvertrag von Union und SPD sind neue Kaufanreize für Elektroautos vorgesehen. Die Erhöhung der Bruttopreisgrenze für Dienstwagen auf 100.000 Euro und die Verlängerung der Kfz-Steuerbefreiung bis 2035 sind zentrale Maßnahmen. Zudem sollen Haushalte mit geringem Einkommen beim Umstieg auf klimafreundliche Mobilität unterstützt werden. Diese Initiativen zielen darauf ab, die Elektromobilität in Deutschland weiter zu fördern.
    Mercedes-Benz Vans hat sein Vertriebsmodell auf ein Agenturgeschäft umgestellt, um mehr Transparenz und Effizienz zu schaffen. Mit dem Ziel, bis 2030 einen Elektroanteil von bis zu 50 Prozent zu erreichen, plant das Unternehmen den Ausbau seines eigenen Ladenetzes auf 10.000 Ladepunkte. Der Zugang zu fast 900.000 Ladepunkten in Europa wird durch den Ladedienst „MB.CHARGE Public“ gewährleistet. Die Transformation zur Elektromobilität wird somit aktiv vorangetrieben.

    Dataforce-Analyse: Vier Marken sind bei den CO2-Grenzwerten auf Kurs

    Die jüngste Analyse des Automobildatenspezialisten Dataforce zeigt, dass sich der europäische Pkw-Markt stark in Richtung Hybrid- und Elektrofahrzeuge verschiebt. Seit Januar 2025 hat sich die Elektrifizierung erheblich beschleunigt, reicht jedoch noch nicht aus, um die ambitionierten Emissionsziele der EU-CAFE-Vorschriften zu erfüllen. Bis Ende 2027 verlangt das neue EU-Regelwerk einen E-Auto-Anteil von etwa 35 Prozent, um aufgelaufene Überschussemissionen auszugleichen. Besonders Renault, BMW, Kia und Toyota haben ihre CO2-Ziele bereits erreicht, während andere Hersteller noch Nachholbedarf haben.

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    Im Jahr 2024 lag der Zielwert der CO2-Verordnung bei 116-118 g/km. Bis März 2025 sank der durchschnittliche CO2-Ausstoß auf 103 g/km, verglichen mit 109 g/km im März 2024. Die Ziellinie von 93,6 g/km ist jedoch noch nicht erreicht. VW konnte den Abstand zu seinem Ziel um 13 g/km verringern, benötigt aber noch eine weitere Reduktion um 12 g/km. Die Elektrifizierung, insbesondere durch Vollhybride, ist der dominierende Trend, während die Nachfrage nach BEVs in Deutschland nach dem Ende der staatlichen Anreize zurückging.

    Marke CO2-Reduktion 2024-2025 Status Zielerreichung
    VW -13 g/km Halbzeit, noch 12 g/km Reduktion nötig
    Renault --- Ziel erreicht
    BMW --- Ziel erreicht
    Kia --- Ziel erreicht
    Toyota --- Ziel erreicht

    Die EU hat die Zielerfüllung auf den Zeitraum 2025-2027 gestreckt, um der Branche mehr Zeit zu geben. Dataforce betont, dass jede Überschreitung jetzt später durch niedrigere Emissionen kompensiert werden muss. Ein Beispiel: Eine Marke mit 107 g/km zu Jahresbeginn müsste monatlich mehr als 3 g/km reduzieren, um bis Dezember 2025 auf 78 g/km zu kommen – was einem BEV-Anteil von 35 Prozent entspricht. Die angepassten Vorschriften erlauben eine Reduktion um 0,9 g/km pro Monat bis Dezember 2027.

    „Die Autohersteller können keine Pause einlegen. Jedes Gramm an überschüssigen CO2-Emissionen, welches sie jetzt ansammeln, muss später durch Emissionen unterhalb der aktuellen Ziellinie kompensiert werden.“ (Benjamin Kibies, Dataforce)
    • CO2-Ausstoß März 2025: 103 g/km
    • Zielwert: 93,6 g/km
    • BEV-Anteil für Zielerreichung: 35 Prozent bis 2027

    Infobox: Die Elektrifizierung schreitet voran, aber die EU-Ziele sind noch nicht erreicht. Renault, BMW, Kia und Toyota sind auf Kurs, während andere Hersteller weiter aufholen müssen. (Quelle: VISION mobility)

    Elektromobilität braucht klare Leitplanken

    Der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland entwickelt sich laut Günter Fuhrmann, Geschäftsführer beim Ladeinfrastrukturbetreiber Mer, zunehmend positiv. Dennoch sieht er politischen Handlungsbedarf beim Hochlauf der Elektromobilität. Fuhrmann betont, dass es mittlerweile nahezu überall freie Ladesäulen gibt, aber klare politische Leitplanken für die weitere Entwicklung fehlen.

    Die Ladeinfrastruktur ist aus Sicht der Branche ausreichend vorhanden, doch der Markthochlauf der E-Mobilität stockt. Es wird gefordert, dass die Politik für mehr Planbarkeit und verlässliche Rahmenbedingungen sorgt, um die Akzeptanz und Verbreitung von Elektrofahrzeugen weiter zu steigern.

    • Positive Entwicklung der Ladeinfrastruktur
    • Politischer Handlungsbedarf für den Markthochlauf
    • Forderung nach klaren Leitplanken und Planbarkeit

    Infobox: Die Ladeinfrastruktur ist laut Mer flächendeckend vorhanden, aber es fehlt an politischen Leitplanken für den weiteren Hochlauf der Elektromobilität. (Quelle: energate messenger)

    E-Auto-Förderung 2025: Union und SPD planen neuen Kaufanreiz

    Im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD ist ein neuer Kaufanreiz für Elektroautos vorgesehen. Die steuerliche Förderung für Dienstwagen wird durch eine Erhöhung der Bruttopreisgrenze auf 100.000 Euro verbessert. Bisher lag diese Grenze bei 70.000 Euro. Für Fahrzeuge bis zu diesem Preis kann der geldwerte Vorteil mit 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises versteuert werden, darüber hinaus mit 0,5 Prozent. Im Vergleich dazu werden Verbrenner mit 1 Prozent versteuert.

    Die Kfz-Steuerbefreiung für E-Autos wird bis 2035 verlängert. Zudem ist eine Sonderabschreibung für Elektrofahrzeuge geplant. Ein weiteres Programm soll Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen beim Umstieg auf klimafreundliche Mobilität unterstützen. Die Stromsteuer und Übertragungsnetzentgelte werden gesenkt, was den Strompreis um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde reduzieren soll. Von 2016 bis 2023 wurden 2,23 Millionen E-Autos (davon 1,43 Millionen reine E-Autos) durch den Umweltbonus gefördert, mit insgesamt über 10 Milliarden Euro an Fördermitteln.

    Maßnahme Details
    Steuerliche Förderung Dienstwagen Bruttopreisgrenze auf 100.000 Euro erhöht
    Kfz-Steuerbefreiung Bis 2035 verlängert
    Sonderabschreibung Für Elektrofahrzeuge
    Strompreis Mindestens 5 Cent/kWh günstiger
    Umweltbonus (2016-2023) 2,23 Mio. E-Autos gefördert, 10 Mrd. Euro ausgezahlt

    Infobox: Die neue Bundesregierung setzt auf steuerliche Anreize, Steuerbefreiungen und gezielte Programme, um die Elektromobilität wieder zu beleben. (Quelle: ka-news.de)

    Mercedes-Benz Vans: Vertrieb wird transparenter und effizienter

    Mercedes-Benz Vans hat sein Vertriebsmodell in Deutschland seit 2023 auf ein echtes Agenturgeschäft umgestellt. Die Preissteuerung erfolgt zentral, sodass jeder Kunde den bestmöglichen Preis erhält, unabhängig vom Standort. Dies führt zu mehr Transparenz und Effizienz im Vertrieb. Die hohe Wiederkaufsrate beim Sprinter bestätigt die Akzeptanz dieses Modells.

    Im Jahr 2023 wurden weltweit 19.500 eVans verkauft. Mercedes-Benz Vans erwartet, dass der Anteil von Elektrofahrzeugen an den Neuwagenverkäufen bis 2030 bis zu 50 Prozent erreichen wird. Ab 2026 werden vollelektrische Modelle auf der neuen Van Electric Architecture (VAN.EA) eingeführt. Das Unternehmen plant, sein eigenes Ladenetz bis 2030 auf 10.000 Ladepunkte weltweit auszubauen. Der Ladedienst „MB.CHARGE Public“ bietet Zugang zu fast 900.000 Ladepunkten in Europa und deckt in Deutschland rund 98 Prozent aller öffentlichen Ladepunkte ab.

    • 19.500 eVans weltweit verkauft (2023)
    • Ziel: Bis zu 50 Prozent Elektroanteil bis 2030
    • 10.000 eigene Ladepunkte bis 2030
    • MB.CHARGE Public: Zugang zu 900.000 Ladepunkten in Europa
    • 98 Prozent Abdeckung der öffentlichen Ladepunkte in Deutschland

    Infobox: Mercedes-Benz Vans setzt auf ein zentrales Vertriebsmodell, ein breites Elektro-Portfolio und ein eigenes Ladenetz, um die Transformation zur Elektromobilität voranzutreiben. (Quelle: autoflotte.de)

    Laut ADAC: Die sparsamsten Elektroautos in Deutschland

    Der ADAC hat die sparsamsten Elektroautos in Deutschland ermittelt. Im Ranking der verbrauchsärmsten Modelle belegt der Ford Capri Extended Range (77 kWh) Select den zehnten Platz. Das Mittelklasse-Modell verbraucht 13,8 Kilowattstunden Strom auf 100 Kilometer bei einer Leistung von 210 Kilowatt. Der Grundpreis beträgt 51.400 Euro.

    • Ford Capri Extended Range (77 kWh) Select
    • Verbrauch: 13,8 kWh/100 km
    • Leistung: 210 kW
    • Grundpreis: 51.400 Euro

    Infobox: Der Ford Capri Extended Range zählt laut ADAC zu den zehn sparsamsten Elektroautos in Deutschland. (Quelle: BASIC thinking)

    Quellen:

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