Volkswagen baut E-Auto-Marktführerschaft aus, Berlin verfehlt E-Bus-Ziel, Geely wächst rasant

09.07.2025 16 mal gelesen 0 Kommentare

Volkswagen dominiert den deutschen E-Auto-Markt

Im ersten Halbjahr 2025 hat der VW-Konzern seinen Marktanteil bei den Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland auf gut 46 Prozent gesteigert. Damit hat Volkswagen den Vorsprung zur Konkurrenz deutlich ausgebaut, nachdem der Anteil im Vorjahr noch bei knapp 32 Prozent lag. BMW folgt mit seinen Marken Mini und Rolls-Royce auf Platz zwei und erreicht gut elf Prozent Marktanteil. Tesla hingegen ist im ersten Halbjahr 2025 auf Platz acht abgerutscht und kommt nur noch auf 3,6 Prozent Marktanteil, nachdem das Unternehmen im Vorjahr noch knapp zwölf Prozent erreichte.

Auch auf Markenebene zeigt sich die Dominanz des VW-Konzerns: Die Plätze eins, drei, vier und fünf bei den Neuzulassungen gehen an Fabrikate der VW-Familie, angeführt von der Kernmarke Volkswagen. BMW kann diese Reihe lediglich auf Platz zwei durchbrechen. Auf Modellebene belegen die ersten sechs Plätze Fahrzeuge des VW-Konzerns, mit dem ID.7 an der Spitze. Das Model Y von Tesla, einst die Nummer eins, ist inzwischen auf Platz neun abgerutscht. (Quelle: DIE ZEIT)

  • VW-Konzern: 46 % Marktanteil bei E-Auto-Neuzulassungen (Vorjahr: 32 %)
  • BMW: gut 11 % Marktanteil
  • Tesla: 3,6 % Marktanteil (Vorjahr: knapp 12 %)
  • Modelle: Plätze 1-6 VW-Konzern, ID.7 an der Spitze
„Der VW-Konzern dominiert den Markt für neu zugelassene Elektroautos in Deutschland mit einem Marktanteil von gut 46 Prozent im ersten Halbjahr, während Tesla auf Platz acht abgerutscht ist.“ (DIE ZEIT)

Infobox: Volkswagen baut seine Führungsposition im deutschen E-Auto-Markt weiter aus, während Tesla deutlich an Boden verliert.

Elektromobilität im Berliner ÖPNV: Ziel 2030 wackelt

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) werden ihr Ziel, bis 2030 eine komplett elektrisch oder dekarbonisiert angetriebene Busflotte zu betreiben, voraussichtlich nicht erreichen. BVG-Chef Henrik Falk rechnet damit, dass im Jahr 2035 etwa 80 bis 90 Prozent der Flotte elektrisch fahren werden. Der Rest könnte mit der Diesel-Alternative HVO betrieben werden. Die vollständige Dekarbonisierung bis 2030 ist laut Senatsverwaltung fraglich, da der Ausbau der Betriebshöfe für den flächendeckenden Einsatz elektrischer Busse verzögert ist.

Von den sechs BVG-Betriebshöfen sind bisher nur drei auf Elektrobetrieb ausgelegt. Das reicht für die aktuell rund 240 E-Busse und etwa 100 weitere. Für eine vollständige Elektrifizierung wären jedoch rund 1.500 Fahrzeuge betroffen. Zwei neue E-Betriebshöfe sollen bis 2028 fertiggestellt werden, der Ausbau der bestehenden Höfe dauert voraussichtlich bis 2035. Die Finanzierung ist laut Senatsverwaltung nicht das Problem, da das Land für die 319 E-Busse, die 2025-2027 angeschafft werden sollen, nur 10 Prozent der Kosten trägt. 50 Prozent übernimmt die BVG, der Rest kommt aus Bundesmitteln. (Quelle: taz.de)

  • Ziel: 100 % E-Busse bis 2030 kaum erreichbar
  • Prognose: 80-90 % E-Busse bis 2035
  • Aktuell: 240 E-Busse, Bedarf für 1.500 Fahrzeuge
  • Nur 3 von 6 Betriebshöfen für E-Busse umgerüstet
  • Finanzierung: Land trägt 10 %, BVG 50 %, Rest Bund
„Der Senat bricht seine Versprechen und fährt die E-Busförderung an die Wand.“ (Antje Kapek, Grüne, taz.de)

Infobox: Der Ausbau der E-Busflotte in Berlin verzögert sich, das Ziel einer vollständigen Dekarbonisierung bis 2030 ist nicht mehr realistisch.

Elektromobilität im ländlichen Raum: Waldeck-Frankenberg

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg liegt der Anteil von Elektrofahrzeugen an den Neuzulassungen derzeit bei nur 2,67 Prozent. E-Busse oder kostenloses E-Auto-Parken sind hier noch Zukunftsmusik. Die Autohäuser locken jedoch mit attraktiven Leasingraten, und die Energieversorger investieren in den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Für 2025 sind 86 neue Ladepunkte geplant. Die EU hat Anfang 2025 die CO2-Flottengrenzwerte verschärft, was die Autobranche unter Druck setzt.

Im Autohaus Ostmann ist der Absatz von E-Autos nach einem Rückgang wieder stabil. Die Hersteller bieten immer mehr Modelle an, und die Leasingraten für Elektrofahrzeuge sind aktuell sehr interessant. Im Autohaus Jesinghausen werden zu 99,9 Prozent Elektro- und Hybridfahrzeuge angeboten, wobei Mild-Hybrid-Antriebe dominieren. Laut Kraftfahrtbundesamt wurden in den ersten fünf Monaten 2025 insgesamt 646.421 Neuwagen mit alternativen Antrieben zugelassen, was 56,4 Prozent des Gesamtvolumens entspricht. 201.563 reine Elektro-Pkw wurden neu zugelassen, ein Plus von 43,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ihr Anteil beträgt 17,6 Prozent. (Quelle: HNA)

KennzahlWert
Anteil E-Fahrzeuge Neuzulassungen Waldeck-Frankenberg2,67 %
Neue Ladepunkte 2025 (EWF)86
Neuzulassungen alternative Antriebe (Jan-Mai 2025)646.421
Anteil alternative Antriebe56,4 %
Neuzulassungen reine Elektro-Pkw201.563
Anteil reine Elektro-Pkw17,6 %

Infobox: Im ländlichen Raum ist der Anteil von E-Autos noch gering, aber die Infrastruktur wächst und die Leasingangebote werden attraktiver.

Dieter Zetsche: Plädoyer für Elektromobilität

Der ehemalige Daimler-Chef Dieter Zetsche sieht die deutsche Autoindustrie trotz aktueller Krisen nicht in Gefahr. Er betont, dass Krisen in der Branche immer wieder vorkommen und die Unternehmen gestärkt daraus hervorgehen. Zetsche fordert, dass sich Deutschland weiter für die Elektromobilität öffnen müsse, da E-Autos auf vielen Gebieten überlegen seien. Die Wahrung von Traditionen sei zwar sympathisch, aber die Zukunft liege in der Elektromobilität. (Quelle: Esslinger Zeitung)

„E-Autos sind auf vielen Gebieten überlegen. Aber wir müssen uns auch in Deutschland auf die Elektromobilität einlassen.“ (Dieter Zetsche, Esslinger Zeitung)

Infobox: Dieter Zetsche sieht die Zukunft der deutschen Autoindustrie in der Elektromobilität und ruft zu mehr Offenheit auf.

Hagen: Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Busse

Die Hagener Straßenbahn AG (HST) erweitert die Ladeinfrastruktur für ihre Elektrobusse mit einer Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen über rund 12,9 Millionen Euro. Der Netzanschluss am Betriebshof Boelerheide wird um ca. 5,8 Megawatt erweitert, sodass künftig bis zu 52 E-Busse gleichzeitig über Nacht geladen werden können. Die Zahl der Ladepunkte steigt von 14 auf 52. Neue Schnellladestationen an Endhaltestellen ermöglichen das Nachladen während der Pausenzeiten, sodass auch elektrische Gelenkbusse auf mehreren Linien eingesetzt werden können.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 16,9 Millionen Euro, davon werden 12,9 Millionen Euro durch das Land NRW gefördert. Die HST betreibt seit März 2023 E-Busse im Linienbetrieb, aktuell sind 13 Solobusse und ein Gelenkbus des Modells eCitaro von EvoBus (Daimler Truck AG) im Einsatz. Das entspricht etwa einem Zehntel der gesamten Busflotte. Die Solobusse verfügen über 350 kWh Batteriekapazität, eine Reichweite von rund 270 Kilometern und verbrauchen etwa 1,3 kWh pro Kilometer. (Quelle: Lokalkompass)

  • Förderung: 12,9 Mio. Euro (Land NRW)
  • Gesamtinvestition: 16,9 Mio. Euro
  • Erweiterung Netzanschluss: +5,8 MW
  • Ladepunkte: von 14 auf 52
  • Aktuelle E-Busflotte: 13 Solobusse, 1 Gelenkbus
  • Batteriekapazität: 350 kWh, Reichweite: 270 km, Verbrauch: 1,3 kWh/km

Infobox: Hagen investiert massiv in die Ladeinfrastruktur für E-Busse und setzt damit einen wichtigen Schritt zur Verkehrswende.

Geely: Absatzprognose dank Elektromobilität deutlich erhöht

Der chinesische Automobilkonzern Geely hat im ersten Halbjahr 2025 weltweit 1,4 Millionen Fahrzeuge verkauft, ein Plus von 47 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Absatzprognose für das Gesamtjahr wurde von 2,71 auf 3 Millionen Fahrzeuge angehoben. Besonders stark wächst der Bereich der New Energy Vehicles (NEV): 725.000 Einheiten bedeuten ein Plus von rund 126 Prozent. Die Exporte reiner Elektroautos stiegen um 307 Prozent. Geely konnte in 22 Ländern reale Absatzsteigerungen verzeichnen und ist mittlerweile in fast 90 Ländern aktiv.

Im Rahmen der Dual-Power-Strategie wurden 2025 bereits zwölf neue Modelle in über 40 Ländern eingeführt. Der Elektro-SUV EX5 ist in 25 Märkten vertreten und erhielt sowohl von Euro NCAP als auch von ANCAP eine Fünf-Sterne-Sicherheitswertung. Die kompakte Verbrenner-Limousine Emgrand hat weltweit über vier Millionen Einheiten verkauft. (Quelle: Elektroauto News)

KennzahlWert
Fahrzeugabsatz H1 20251,4 Mio. (+47 %)
Absatzprognose 20253 Mio. (vorher 2,71 Mio.)
NEV-Absatz725.000 (+126 %)
Export reine E-Autos+307 %
Aktive Länderfast 90

Infobox: Geely wächst rasant im Bereich Elektromobilität und baut seine globale Präsenz weiter aus.

Kfz-Steuerpflicht für E-Autos ab 2026

Die Steuerbefreiung für neu zugelassene Elektroautos in Deutschland endet nach aktuellem Stand am 31. Dezember 2025. Eine Verlängerung der Frist ist derzeit nicht in Sicht. Ab dem 1. Januar 2026 unterliegen erstmals zugelassene E-Autos der regulären Kfz-Steuer, die nach dem zulässigen Gesamtgewicht berechnet wird. Für bereits zugelassene E-Autos bleibt die Steuerbefreiung bis zum 31. Dezember 2030 bestehen.

FahrzeugGesamtgewichtJährliche Kfz-Steuer (ab 2026)
BMW i31.630 kgca. 50 Euro
VW ID.4 Pro Performance2.480 kgca. 75 Euro
Tesla Model Y Long Range2.300 kgca. 70 Euro

Im Koalitionsvertrag ist eine Verlängerung der Steuerbefreiung bis 2035 vorgesehen, ein Zeitplan für die gesetzliche Umsetzung steht jedoch noch nicht fest. (Quelle: Auto Motor und Sport)

Infobox: Ab 2026 werden neu zugelassene E-Autos in Deutschland steuerpflichtig, die Steuer richtet sich nach dem Gesamtgewicht.

Studie: E-Autos nach spätestens zwei Jahren klimafreundlicher als Verbrenner

Eine neue Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) zeigt, dass vollelektrische Fahrzeuge heute 73 Prozent weniger Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus verursachen als vergleichbare Benziner. Die Ökobilanz der E-Autos hat sich gegenüber der ICCT-Studie von 2021 um 24 Prozent verbessert. Bereits nach rund 17.000 Kilometern – in der Regel innerhalb des ersten bis zweiten Nutzungsjahres – ist das anfängliche Emissionsdefizit durch die Produktion ausgeglichen.

Auch wasserstoffbetriebene Autos schneiden sehr gut ab, sofern der Wasserstoff grün ist. Plug-in-Hybride schneiden in der Klimabilanz kaum besser ab als reine Verbrenner. Die Studie betont, dass der Fortschritt vor allem auf den Ausbau erneuerbarer Energien und die hohe Effizienz batteriebetriebener Fahrzeuge zurückzuführen ist. (Quelle: SZ.de)

  • E-Autos: 73 % weniger Treibhausgasemissionen als Benziner
  • Emissionsdefizit nach ca. 17.000 km ausgeglichen
  • Plug-in-Hybride kaum besser als Verbrenner
  • Wasserstoffautos nur mit grünem Wasserstoff klimafreundlich
„E-Autos schneiden in der Klimabilanz deutlich besser ab als alle anderen Technologien, auch Hybride und Plug-in-Hybride, und die Emissionen von Elektroautos sinken schneller als noch vor wenigen Jahren erwartet.“ (Marta Negri, ICCT, SZ.de)

Infobox: E-Autos sind spätestens nach zwei Jahren klimafreundlicher als Verbrenner, vor allem dank erneuerbarer Energien und effizienter Technik.

Quellen:

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