Vorurteile, Rohstoffmangel und neue Förderungen: Elektromobilität in Deutschland 2024

    15.06.2025 175 mal gelesen 0 Kommentare
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    In Deutschland halten viele Menschen trotz der negativen Auswirkungen von Luftverschmutzung an Vorurteilen gegenüber Elektroautos fest. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Mythen über E-Autos durch politische Einstellungen und Verschwörungsdenken verstärkt werden. Nur 3,3 Prozent der zugelassenen Pkw haben einen reinen Batterieantrieb, obwohl der Verkehrssektor für 20 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Experten empfehlen, sich aktiv mit Elektromobilität auseinanderzusetzen und Probefahrten zu machen, um Vorurteile abzubauen.
    Eine neue Studie warnt vor einem weltweiten Lithiummangel, der die Elektromobilität gefährden könnte. Lithium ist ein zentraler Rohstoff für die Batterien von Elektroautos, und das Angebot wird bis 2030 voraussichtlich nicht ausreichen, um die steigende Nachfrage zu decken. Besonders in Europa drohen Engpässe, weshalb der Ausbau der Förderung und die Entwicklung alternativer Batterietechnologien dringend empfohlen werden. Ohne Gegenmaßnahmen könnte der Lithium-Engpass die Elektromobilität erheblich bremsen.
    Ab 2025 plant die deutsche Regierung neue Kaufanreize für Elektroautos, um die Elektromobilität zu stärken. Die Bruttopreisgrenze für steuerliche Förderungen von Dienstwagen wird auf 100.000 Euro erhöht, und die Kfz-Steuerbefreiung für E-Autos wird bis 2035 verlängert. Zudem gibt es Programme zur Unterstützung von Haushalten mit geringem Einkommen und eine Senkung der Stromsteuer, um den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität zu fördern. Diese Maßnahmen sollen den Absatz von E-Autos ankurbeln.
    Bosch sieht China als Leitmarkt für Elektromobilität und betont die Notwendigkeit technischer Innovationen, um E-Autos attraktiver zu machen. Die Akzeptanz von E-Autos in Europa wird steigen, insbesondere wenn chinesische Hersteller in Europa produzieren. Herausforderungen wie Bezahlbarkeit, Ladeinfrastruktur und Reichweite müssen jedoch angegangen werden. Bosch setzt auf neue Technologien, um die Effizienz und Ladegeschwindigkeit von E-Autos zu erhöhen.
    Hersteller wie BMW passen das Design ihrer E-Autos an die bekannten Verbrenner an, um die Akzeptanz zu steigern. Der BMW i3 hatte mit seinem eigenständigen Design geringere Verkaufszahlen als der BMW iX, der dem 4er ähnelt. Diese Strategie soll den Einstieg in die Elektromobilität erleichtern, da Kunden eher Marken als Antriebe kaufen. Vertrautes Design könnte entscheidend für den Erfolg von E-Autos sein.

    Vorurteile gegenüber E-Autos in Deutschland: Ursachen und Fakten

    Laut einer aktuellen Studie, über die Zeit Online berichtet, halten viele Deutsche trotz der negativen Auswirkungen von Luftverschmutzung und Treibhausgasemissionen weiterhin an Vorurteilen gegenüber Elektroautos fest. Die Studie zeigt, dass Mythen wie die angebliche Umweltschädlichkeit oder Sicherheitsbedenken vor allem durch Verschwörungsdenken und politische Einstellungen verstärkt werden. Interessanterweise spielt die Bildungsebene dabei keine Rolle.

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    Obwohl jährlich Tausende Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung sterben und der Verkehrssektor in Deutschland für gut ein Fünftel der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, haben laut Kraftfahrbundesamt lediglich 3,3 Prozent der in Deutschland zugelassenen Pkw einen reinen Batterieantrieb. Experten empfehlen, sich aktiv mit dem Thema Elektromobilität auseinanderzusetzen und beispielsweise eine Probefahrt zu machen, um Vorurteile abzubauen.

    Anteil reiner E-Pkw Treibhausgasemissionen Verkehrssektor
    3,3 % gut 20 %
    • Vorurteile werden durch politische Einstellungen und Verschwörungsdenken verstärkt.
    • Empfehlung: Aktive Auseinandersetzung und Probefahrten.

    Infobox: Trotz Innovationsbedarf und Umweltproblemen bleibt die Akzeptanz für E-Autos in Deutschland gering. (Quelle: Zeit Online)

    Rohstoffmangel: Lithium als Engpass für die Elektromobilität

    Sowohl Golem als auch Deutschlandfunk Nova berichten über eine neue Studie, die vor einem weltweiten Lithiummangel warnt. Lithium ist ein zentraler Rohstoff für die Batterien von Elektroautos. Die Studie im Fachmagazin Cell Reports Sustainability kommt zu dem Ergebnis, dass der Ausbau des Lithiumabbaus zwar voranschreitet, das Angebot aber bis 2030 voraussichtlich nicht ausreichen wird, um die steigende Nachfrage zu decken.

    Weltweit gibt es zwar genug Lithium, doch ist der Rohstoff ungleich verteilt und viele Förderprojekte stehen noch am Anfang. Besonders in Europa drohen baldige Engpässe. Das Forschungsteam empfiehlt, die Förderung weiter auszubauen und Batterien zu entwickeln, die mit weniger Lithium oder Alternativen wie Natrium auskommen.

    • Studie prognostiziert ab 2030 ein zu geringes Lithiumangebot für die Nachfrage.
    • Empfehlung: Ausbau der Förderung und Entwicklung alternativer Batterietechnologien.

    Infobox: Ohne Gegenmaßnahmen droht ab 2030 ein Lithium-Engpass, der die Elektromobilität ausbremsen könnte. (Quellen: Golem, Deutschlandfunk Nova)

    Politik: Neue Kaufanreize und Förderungen für E-Autos ab 2025

    Wie ka-news.de berichtet, planen Union und SPD im Koalitionsvertrag 2025 neue Kaufanreize für Elektroautos, um die Elektromobilität in Deutschland wieder zu stärken. Im Koalitionsvertrag ist eine steuerliche Förderung für Dienstwagen vorgesehen, wobei die Bruttopreisgrenze für E-Fahrzeuge auf 100.000 Euro erhöht wird. Bisher lag diese Grenze bei 70.000 Euro. Für Fahrzeuge bis zu dieser Grenze kann der geldwerte Vorteil mit 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises versteuert werden, darüber hinaus mit 0,5 Prozent. Zum Vergleich: Bei Verbrennern liegt der Satz bei 1 Prozent.

    Die Kfz-Steuerbefreiung für E-Autos wird bis 2035 verlängert. Zudem gibt es eine Sonderabschreibung für Elektrofahrzeuge und ein Programm für Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen, das den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität unterstützt. Der Koalitionsvertrag sieht außerdem eine Senkung der Stromsteuer und der Übertragungsnetzentgelte vor, was den Strompreis um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde senken soll.

    Fördermaßnahme Details
    Steuerliche Förderung Dienstwagen Bruttopreisgrenze auf 100.000 Euro erhöht
    Kfz-Steuerbefreiung bis 2035
    Sonderabschreibung für E-Fahrzeuge
    Strompreis-Senkung mindestens 5 Cent/kWh
    • Förderprogramm für Haushalte mit geringem Einkommen.
    • Förderung von Plug-In-Hybriden und Range-Extendern.
    • Ausbau der Ladeinfrastruktur und Förderung von Wasserstoff-Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge.

    Infobox: Neue steuerliche Vorteile und Förderprogramme sollen den Absatz von E-Autos ab 2025 wieder ankurbeln. (Quelle: ka-news.de)

    Markt und Technik: Bosch über Herausforderungen und Chancen der Elektromobilität

    Im Interview mit dem ADAC erklärt Marco Zehe, Leiter der Elektromobilitätssparte bei Bosch, dass China aktuell der Leitmarkt für Elektromobilität ist. Die Entwicklungsgeschwindigkeit sei dort deutlich höher als im Rest der Welt. Zehe betont, dass die Akzeptanz von E-Autos in Europa steigen wird, insbesondere wenn chinesische Hersteller eigene Fertigungen in Europa aufbauen.

    Bosch setzt auf technische Innovationen wie Siliziumkarbid-Chips und 800-Volt-Technologie, um die Effizienz und Ladegeschwindigkeit zu erhöhen. Zehe sieht die größten Herausforderungen für Verbraucher in der Bezahlbarkeit, der Ladeinfrastruktur und der Reichweite. Er geht davon aus, dass niedrigere Preise, wie sie in China bereits üblich sind, auch in Europa Einzug halten werden.

    "China ist aktuell eindeutig Leitmarkt bei der Elektromobilität. Die Entwicklungsgeschwindigkeit ist wahnsinnig schnell, der Markt wächst rasant." (Marco Zehe, Bosch)
    • Bosch erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von 90,3 Milliarden Euro und beschäftigt weltweit rund 418.000 Mitarbeitende.
    • Die Zielzahl von 15 Millionen E-Autos bis 2030 in Deutschland hält Zehe für nicht erreichbar.

    Infobox: Bosch sieht China als Vorreiter und setzt auf technische Innovationen, um E-Autos attraktiver zu machen. (Quelle: ADAC)

    Designstrategie: E-Autos im Look der Verbrenner als Erfolgsfaktor

    Laut Auto Motor und Sport setzen Hersteller wie BMW zunehmend darauf, E-Autos optisch kaum von ihren Verbrenner-Pendants zu unterscheiden. Diese Strategie begann mit dem BMW i4, der dem 4er sehr ähnlich sieht, und wird mit der "Neuen Klasse" weitergeführt. Auch VW und Mercedes passen ihre E-Modelle optisch an die bekannten Verbrenner an.

    Die Verkaufszahlen des BMW i3, der ein eigenständiges Design hatte, blieben mit 250.000 Einheiten in neun Jahren hinter den Erwartungen zurück. Im Vergleich dazu wurden vom BMW iX in 4,5 Jahren rund 130.000 Stück verkauft. Die Hersteller gehen davon aus, dass Kunden eher Marken als Antriebe kaufen und der Einstieg in die Elektromobilität durch vertrautes Design erleichtert wird.

    • BMW i3: 250.000 Einheiten in neun Jahren
    • BMW iX: 130.000 Einheiten in 4,5 Jahren
    • Neue E-Modelle werden optisch an Verbrenner angepasst

    Infobox: Vertrautes Design soll die Akzeptanz von E-Autos steigern und den Umstieg erleichtern. (Quelle: Auto Motor und Sport)

    Autolobby: VDA fordert Aufweichung des Verbrenner-Aus

    Der Spiegel berichtet, dass der Verband der Automobilindustrie (VDA) in einem Zehnpunkteplan eine Abschwächung der CO₂-Ziele fordert. Statt eines vollständigen Verbrenner-Verbots ab 2035 sollen die Emissionen der Neuwagenflotte nur um 90 Prozent gegenüber 2021 sinken. Der VDA schlägt vor, auch erneuerbare Kraftstoffe und Plug-in-Hybride großzügig anzurechnen.

    Laut einer Schnell-Analyse von Transport & Environment könnten nach dem VDA-Plan 2035 noch 31 bis 56 Prozent der Neuwagen in der EU Verbrenner sein. Das würde bis zur Mitte des Jahrhunderts mindestens 500 Millionen Tonnen und bis zu 1,6 Milliarden Tonnen CO₂ zusätzlich verursachen. Der VDA begründet seine Forderungen mit der angeblich unzureichenden Infrastruktur und verweist darauf, dass die europäischen Klimaziele im Verkehr derzeit nicht erreichbar seien.

    • VDA fordert: Emissionsziel 2035 nur 90 % Reduktion statt 100 %
    • Bis zu 1,6 Milliarden Tonnen zusätzliches CO₂ bis 2050 möglich
    • Plug-in-Hybride und erneuerbare Kraftstoffe sollen stärker angerechnet werden

    Infobox: Die Autolobby will das Verbrenner-Aus aufweichen und setzt auf alternative Kraftstoffe und Hybridmodelle. (Quelle: Spiegel)

    Modellvorstellung: Peugeot e-208 GTi – Sportlicher E-Kleinwagen

    VISION mobility stellt den neuen Peugeot e-208 GTi vor, der mit einem 206 kW (280 PS) starken Elektromotor und 345 Nm Drehmoment ausgestattet ist. Der sportliche Kleinwagen beschleunigt in 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Das Fahrwerk wurde um 30 mm tiefer gelegt, die Spur vorne um 56 mm und hinten um 27 mm verbreitert.

    Die Batterie hat eine Kapazität von 54 kWh brutto und ermöglicht eine Reichweite von 350 Kilometern. Das maximale Ladetempo beträgt 100 kW, an der Wallbox sind 7,4 kW (optional 11 kW) möglich. Der e-208 GTi bietet eine V2L-Funktion, 8 Jahre oder 160.000 km Garantie auf Fahrzeug und Akku sowie eine kostenlose Wallbox und Zugang zu knapp einer Million Ladestationen in Europa.

    Leistung Drehmoment 0-100 km/h Reichweite Batterie Ladeleistung
    206 kW / 280 PS 345 Nm 5,7 s 350 km 54 kWh brutto 100 kW (DC), 7,4/11 kW (AC)
    "Wir freuen uns sehr, den neuen Peugeot e-208 GTi vorzustellen, ein bahnbrechendes neues Kapitel in der Geschichte des legendären GTi“, sagt Peugeot-CEO Alain Favey.

    Infobox: Der Peugeot e-208 GTi bringt sportliche Fahrleistungen und moderne Technik in das Segment der E-Kleinwagen. (Quelle: VISION mobility)

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