Super-Plattform SSP: Elektrischer VW T-Roc kommt 2028
Der Volkswagen-Konzern hat mit dem sogenannten Architektur-Freeze die technische Basis für die nächste Generation von Elektrofahrzeugen festgelegt. Die neue Super-Plattform SSP (Scalable Systems Platform) ist damit klar definiert und soll im gesamten Konzern die Komplexität verringern sowie mehr Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit schaffen. Konzernchef Oliver Blume hat rund 150 Führungskräfte auf die Bedeutung der SSP eingeschworen und betont, dass die Reduzierung der Variantenvielfalt und eine Kostensenkung von 20 Prozent zentrale Ziele sind.
Insgesamt sollen acht verschiedene Plattformvarianten auf Basis der SSP entstehen, die eine breite Palette an Fahrzeugtypen vom Kleinwagen über Familienautos bis hin zum Sportwagen ermöglichen. Die Unterflur-Batterien werden in mindestens zwei verschiedenen Höhen verbaut, um beispielsweise ein flaches Paket für den elektrischen Golf und ein höheres für den T-Roc zu realisieren. Die einzelnen Konzernmarken können die standardisierte Basis individuell anpassen. Bis zum Frühjahr 2026 soll ein detaillierter Modellfahrplan erarbeitet werden.
Das erste Fahrzeug auf SSP-Basis wird voraussichtlich 2028/2029 auf den Markt kommen. Dabei handelt es sich um den elektrischen VW T-Roc. Bereits 2025 kommt jedoch der Verbrenner-T-Roc der zweiten Generation auf den Markt, dessen Produktion im August beginnt. Dieser basiert auf dem erneuerten Modularen Querbaukasten MQB evo. Der elektrische T-Roc auf SSP-Basis wird parallel zum Verbrenner- und Hybrid-Modell gebaut. Ein Jahr später könnte ein elektrischer SSP-Golf folgen, der ebenfalls in Wolfsburg produziert werden soll.
Volkswagen erwartet von der SSP deutliche technologische Fortschritte gegenüber bisherigen Plattformen wie MEB oder PPE. Geplant sind Verbesserungen bei Reichweite, Ladegeschwindigkeit, Digitalisierung und Fahrassistenzsystemen. Die SSP soll auch die Integration von Range-Extender-Elektrofahrzeugen ermöglichen.
Die Entwicklung der SSP-Plattform geht auf die Ära von Herbert Diess zurück. Ursprünglich war die Markteinführung für 2026 geplant, wurde jedoch auf 2028 und später auf 2029 verschoben. Hauptursache für die Verzögerungen sind interne Software-Probleme bei der Konzerntochter Cariad. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, übernimmt Rivian, ein US-amerikanischer Spezialist für Software, eine tragende Rolle im Projekt.
Langfristig soll die SSP-Architektur die beiden aktuellen elektrischen Plattformen MEB und PPE vollständig ablösen. Im Gegensatz zu den Vorgängern ist SSP als hochflexible und modulare Lösung konzipiert, die unterschiedlichste Fahrzeuggrößen, Leistungsstufen sowie Software-Lösungen und Automatisierungsgrade abdecken kann. Volkswagen plant, auf Basis dieser Plattform über 40 Millionen Fahrzeuge zu fertigen. Die SSP ist vollständig auf Elektromobilität und digitale Fahrzeugstrukturen ausgerichtet und bildet die Grundlage für zukünftige Entwicklungen im Bereich des autonomen Fahrens.
Im November 2024 haben Volkswagen und Rivian eine strategische Partnerschaft geschlossen und ein gemeinsames Joint Venture mit einem Investitionsvolumen von bis zu 5,8 Milliarden US-Dollar gegründet. Ziel ist es, Rivians moderne Elektronik- und Software-Architektur in die nächste Fahrzeuggeneration von VW zu integrieren. Ob das erste Modell auf SSP-Basis tatsächlich 2029 erhältlich sein wird oder sich der Start auf 2030 verschiebt, ist derzeit noch ungewiss.
Wichtige Eckdaten zur SSP-Plattform | Wert |
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Markteinführung elektrischer T-Roc | 2028/2029 |
Geplante Kostensenkung | 20 Prozent |
Anzahl Plattformvarianten | 8 |
Geplante Fahrzeuge auf SSP-Basis | über 40 Millionen |
Investitionsvolumen Joint Venture VW & Rivian | bis zu 5,8 Milliarden US-Dollar |
- SSP soll MEB und PPE vollständig ablösen.
- Verbesserungen bei Reichweite, Ladegeschwindigkeit, Digitalisierung und Fahrassistenzsystemen geplant.
- Rivian übernimmt Schlüsselrolle bei der Software-Entwicklung.
- Markteinführung des elektrischen T-Roc auf SSP-Basis frühestens 2028.
Infobox: Die SSP-Plattform ist ein zentrales Zukunftsprojekt des Volkswagen-Konzerns. Mit einer geplanten Kostensenkung von 20 Prozent, acht Plattformvarianten und über 40 Millionen Fahrzeugen auf Basis der SSP will VW die Elektromobilität und Digitalisierung im Konzern entscheidend vorantreiben. Die Partnerschaft mit Rivian und ein Investitionsvolumen von bis zu 5,8 Milliarden US-Dollar unterstreichen die Bedeutung des Projekts. (Quelle: Auto Motor und Sport)
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