Westerwald überholt Mainz: Mehr E-Auto-Ladesäulen, aber Auslastung bleibt gering

26.04.2025 3 mal gelesen 0 Kommentare

Westerwald überholt Mainz bei Zahl der E-Auto-Ladesäulen

Im Westerwaldkreis stehen laut Bundesnetzagentur zum Stichtag 1. Februar 2025 insgesamt 390 öffentliche Ladesäulen für Elektroautos zur Verfügung. Damit überholt der Westerwald die Stadt Mainz, die mit 384 Ladepunkten auf Platz zwei liegt. Der Landkreis Mayen-Koblenz folgt mit 336 Ladepunkten auf Rang drei. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Ladesäulen in allen genannten Regionen deutlich gestiegen: Im Westerwaldkreis von 296 auf 390, in Mainz von 301 auf 384 und im Landkreis Mayen-Koblenz von 273 auf 336.

Die wenigsten Ladestationen in Rheinland-Pfalz gibt es im Donnersbergkreis (56), im Landkreis Kusel (50) und in der kreisfreien Stadt Pirmasens (40). Insgesamt verzeichnet Rheinland-Pfalz zum Stichtag 6.335 öffentliche Ladepunkte, was einem Zuwachs von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr (5.255) entspricht. Davon sind etwas mehr als 2.000 Schnelllader mit einer Leistung von mindestens 22 Kilowatt.

Region Ladepunkte (2025) Ladepunkte (2024)
Westerwaldkreis 390 296
Mainz 384 301
Mayen-Koblenz 336 273

Im bundesweiten Vergleich liegt Rheinland-Pfalz im Mittelfeld. Die meisten Ladepunkte gibt es in Bayern (31.463), Nordrhein-Westfalen (31.077) und Baden-Württemberg (27.778). Hessen verfügt über knapp 13.000 Ladepunkte. Schlusslichter sind Mecklenburg-Vorpommern (2.155), Bremen (1.266) und das Saarland (1.233).

Allerdings sind viele Ladesäulen nicht ausgelastet. Nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft waren in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres nur rund 17 Prozent der öffentlich zugänglichen Ladepunkte zeitgleich belegt. Der Verband fordert daher, die Nachfrage nach E-Autos politisch zu stärken.

  • Westerwaldkreis führt bei Ladesäulen in Rheinland-Pfalz
  • 21 Prozent mehr Ladepunkte im Land als im Vorjahr
  • Viele Ladesäulen sind nicht ausgelastet

Quelle: SWR

„Das zeige sehr deutlich, dass der Ausbau des Ladeangebots gerade stärker wachse als die Zahl der E-Autos.“ (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, SWR)

Infobox: Rheinland-Pfalz hat 6.335 öffentliche Ladepunkte, davon über 2.000 Schnelllader. Die Auslastung liegt bei nur 17 Prozent.

Die meisten E-Auto-Ladesäulen in Südhessen stehen im Kreis Groß-Gerau

Im Kreis Groß-Gerau gibt es laut Bundesnetzagentur 1.162 E-Auto-Ladesäulen. Damit ist der Kreis Spitzenreiter in Südhessen, was die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge betrifft. Die Zahl wurde am 25. April 2025 veröffentlicht.

  • Kreis Groß-Gerau: 1.162 Ladesäulen
  • Stärkste Ladeinfrastruktur in Südhessen

Quelle: hessenschau.de

Infobox: Der Kreis Groß-Gerau ist führend bei der Ladeinfrastruktur für E-Autos in Südhessen mit 1.162 Ladesäulen.

E-Autos – Viele neue Ladepunkte: Trotzdem bleiben Lücken

Deutschland hat in den vergangenen Jahren viele neue Ladepunkte für E-Autos gebaut. Dennoch gibt es weiterhin Lücken, insbesondere auf dem Land und an Autobahnen. Die Verfügbarkeit von Ladepunkten ist nicht gleichbedeutend mit deren Verlässlichkeit. Städte experimentieren mit Gebühren und Zeitlimits, um die Nutzung zu steuern.

  • Viele neue Ladepunkte in Deutschland
  • Lücken bestehen vor allem auf dem Land und an Autobahnen
  • Städte setzen auf Gebühren und Zeitlimits

Quelle: ZDF

Infobox: Trotz vieler neuer Ladepunkte gibt es weiterhin Schwachstellen in der Ladeinfrastruktur, insbesondere in ländlichen Regionen und an Autobahnen.

Gibt es zu viele E-Ladesäulen? EnBW drosselt Ausbau

Im zweiten Halbjahr 2024 waren laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Deutschland im Schnitt nur rund 17 Prozent der öffentlich zugänglichen Ladepunkte zeitgleich belegt. Der Karlsruher Energiekonzern EnBW, Marktführer in Deutschland, hat deshalb sein Ausbauziel für Ladesäulen gedrosselt. Nach Angaben von EnBW gibt es aktuell keinen Engpass bei der Ladeinfrastruktur. Eine Analyse des Marktdatenspezialisten Elvah zeigt, dass rund ein Viertel der Ladepunkte in Deutschland überhaupt nicht genutzt wurde.

Die Bundesnetzagentur meldet Anfang Februar 2025 insgesamt 161.686 Ladepunkte in Deutschland, ein Zuwachs von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Davon sind 36.278 Schnellladepunkte, deren Ausbau um 39 Prozent gesteigert wurde. Die Größe der Standorte plant EnBW anhand einer in etwa fünf Jahren erwarteten Auslastung. Die kontinuierlich geringe Auslastung zeigt, dass der Ausbau des Ladeangebots derzeit schneller wächst als die Zahl der E-Pkw.

Jahr Ladepunkte (gesamt) Schnellladepunkte Zuwachs Schnellladepunkte
2024 161.686 36.278 +39 %

In Baden-Württemberg waren Anfang 2017 noch 6.667 E-Autos zugelassen, am 1. Januar 2024 lag die Zahl bei 229.556. 2017 kamen auf einen Ladepunkt 7,3 Elektroautos, 2024 waren es 10,2. Regional gibt es große Unterschiede: Im Stadtkreis Karlsruhe kamen 2017 noch 86 Autos auf einen Ladepunkt, 2024 waren es 14,6. Im Stadtkreis Stuttgart sank der Wert von 54,3 auf 5,4, im Landkreis Calw von 53,5 auf 14,1. Am schlechtesten ist die Situation im Landkreis Biberach mit 20,6 E-Autos je Ladepunkt, am besten im Stadtkreis Heilbronn mit 3,4.

„Nach unserer Einschätzung gibt es Stand heute keinen Engpass bei der Ladeinfrastruktur.“ (Dirk Güsewell, EnBW-Vorstand, SWR)

Im dritten Quartal 2024 waren rund vier Prozent aller Autos in Baden-Württemberg vollelektrisch. EnBW hat das Ausbauziel für 2030 von 30.000 auf 20.000 Ladepunkte reduziert. Der Konzern betreibt aktuell mehr als 6.000 DC-Schnellladepunkte mit bis zu 400 Kilowatt Leistung. Im Schnitt finden E-Autofahrer alle 50 Kilometer einen Schnellladepunkt.

  • Nur 17 Prozent der Ladepunkte zeitgleich belegt
  • EnBW reduziert Ausbauziel für 2030 auf 20.000 Ladepunkte
  • Starke regionale Unterschiede bei der Ladeinfrastruktur

Quelle: SWR

Infobox: Deutschlandweit gibt es 161.686 Ladepunkte, davon 36.278 Schnellladepunkte. Die Auslastung bleibt gering, EnBW drosselt den Ausbau.

b’mine Frankfurt: Mit dem E-Auto vors Hotelzimmer

Das b’mine Frankfurt Airport Hotel bietet ein innovatives Konzept für E-Auto-Fahrer: Gäste können mit dem eigenen Auto per CarLift direkt auf den Balkon ihres Zimmers, die sogenannte CarLoggia, fahren. Dort steht das Fahrzeug wettergeschützt und kann an einer Wallbox geladen werden. Die Wallbox ist nicht an das Hotelsystem angebunden, sondern wird über externe Anbieter wie EnBW oder Vattenfall freigeschaltet. Die Kosten betragen 0,49 Euro/kWh bei Vattenfall und 0,79 Euro/kWh bei EnBW. Es können Blockiergebühren anfallen, wenn das Fahrzeug nach dem Ladevorgang nicht rechtzeitig entfernt wird.

Das Hotel stellt Gästen zudem drei Microlinos – kompakte Elektroflitzer – kostenlos zur Verfügung. Für längere Strecken steht ein Tesla Model Y bereit. Die Zimmer, insbesondere die CarLofts, sind modern ausgestattet und bieten zahlreiche digitale Komfortfunktionen, darunter kabellose Ladeflächen für Smartphones und Smartwatches. Das Hotel bietet außerdem ein Fitnessstudio, eine Sauna und ein Restaurant mit internationaler Küche.

  • CarLift bringt Auto direkt vor das Zimmer (CarLoggia)
  • Wallbox auf dem Balkon, Abrechnung über EnBW (0,79 €/kWh) oder Vattenfall (0,49 €/kWh)
  • Kostenlose Nutzung von Microlinos und Tesla Model Y für Gäste
  • Moderne Zimmer mit digitaler Ausstattung

Quelle: Elektroauto-News.net

Infobox: Das b’mine Frankfurt Airport Hotel integriert E-Mobilität ins Hotelerlebnis: CarLift, Wallbox, Microlinos und Tesla Model Y stehen Gästen zur Verfügung. Die Ladepreise variieren je nach Anbieter.

Erst jeder 36. Privat-Pkw im Kreis Herford ist ein E-Auto

Im Kreis Herford ist trotz eines beachtlichen Zuwachses die Quote der E-Autos unter den Privat-Pkw weiterhin gering. Aktuell ist erst jeder 36. Privat-Pkw im Kreis Herford ein Elektroauto. Damit bleibt die Region deutlich hinter Ländern wie Norwegen oder China zurück, wo die Marktdurchdringung von E-Autos wesentlich höher ist.

  • Nur jeder 36. Privat-Pkw im Kreis Herford ist ein E-Auto
  • Quote bleibt trotz Zuwachs gering

Quelle: Westfalen-Blatt

Infobox: Die E-Auto-Quote im Kreis Herford liegt bei 1 zu 36 – ein deutlicher Nachholbedarf im Vergleich zu internationalen Vorreitern.

Quellen:

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