Xiaomi mit Rekordauslieferungen, Neta kämpft ums Überleben, E-Auto-Trend in Deutschland

05.08.2025 29 mal gelesen 0 Kommentare

Xiaomi setzt E-Auto-Offensive mit Rekordauslieferungen und Werksausbau fort

Im Juli 2025 hat Xiaomi mehr als 30.000 E-Autos ausgeliefert, wie der Hersteller über das soziale Netzwerk Weibo bekanntgab. Dies ist der bislang stärkste Monat seit dem Einstieg in den Automarkt. In dieser Zahl sind auch die ersten Exemplare des neuen Modells YU7 enthalten, das seit Anfang Juli an Kund:innen übergeben wird. Zudem wurden bereits vorproduzierte Einheiten des YU7 in diesem Zeitraum ausgeliefert.

Im Vergleich zum Juni, als Xiaomi noch mehr als 25.000 Autos auslieferte, entspricht dies einem Anstieg von rund 20 Prozent. Xiaomi baut zudem seine Infrastruktur im Heimatmarkt weiter aus: Im Juli kamen 18 neue Verkaufsstandorte hinzu, sodass das Unternehmen nun 352 Standorte in 97 chinesischen Städten betreibt. Für August sind erneut 18 weitere Eröffnungen geplant, auch in kleineren Städten wie Baotou und Longyan. Das Servicenetz umfasst zum Monatsende 181 Werkstätten in 106 Städten.

Auch in die Fertigung investiert Xiaomi massiv. Im Juni sicherte sich das Unternehmen ein weiteres Grundstück im Industriegebiet der Yizhuang New City in Peking mit über 485.000 Quadratmetern Fläche. Dort entsteht das dritte Werk von Xiaomi Auto mit einer geplanten Jahreskapazität von 450.000 Einheiten. Der Ausbau bestehender Werke schreitet ebenfalls voran: Der Rohbau für die zweite Ausbaustufe wurde im Juni fertiggestellt, im Juli begann die Testphase für die Produktionstechnik. Dieses Werk ist für 150.000 Autos pro Jahr ausgelegt. Sobald beide Fabriken komplett betriebsbereit sind, kann Xiaomi in Peking jährlich bis zu 600.000 E-Autos bauen.

Ob das Ziel von 350.000 Autos bis Jahresende erreicht wird, bleibt offen. Klar ist jedoch, dass Xiaomi sowohl bei Produktion als auch beim Netzaufbau ein hohes Tempo vorlegt. Die Entwicklung der Nachfrage nach den Modellen SU7 und YU7 sowie die Inbetriebnahme der neuen Werke werden die nächsten Monate prägen. (Quelle: Elektroauto-News)

MonatAusgelieferte E-Autos
Juni 2025über 25.000
Juli 2025über 30.000
  • 352 Verkaufsstandorte in 97 Städten
  • 181 Werkstätten in 106 Städten
  • Geplante Jahreskapazität: bis zu 600.000 E-Autos in Peking

Fazit: Xiaomi setzt seine E-Auto-Offensive mit Rekordauslieferungen, Werksausbau und Netzverdichtung konsequent fort.

Neta: Hoffnung auf Neustart nach Insolvenzverfahren

Der chinesische E-Auto-Hersteller Neta will nach einem Insolvenzverfahren die Produktion wieder aufnehmen. 2022 erreichte Neta mit 152.000 verkauften Fahrzeugen einen Höhepunkt, doch 2024 sank der Absatz auf knapp 88.000 Fahrzeuge. Im ersten Quartal 2025 wurden nur noch 1.215 Einheiten verkauft. Zudem wurde Neta beschuldigt, die Verkaufszahlen künstlich aufgebläht zu haben.

47 Unternehmen haben laut chinesischen Medien Interesse an einer Rettung von Neta bekundet. Nach einer langen Phase von Problemen bei den Lohnzahlungen konnte Neta im Juli erstmals wieder die Gehälter im Werk in Tongxiang vollständig zahlen. Das Vertriebs- und Servicenetzwerk wird reaktiviert, und Händlern werden Material und finanzielle Unterstützung bereitgestellt.

Vor der Insolvenz hatte Neta einen massiven Stellenabbau durchgeführt und die Produktion eingestellt, nachdem wichtige Zulieferer wie CATL wegen unbezahlter Rechnungen die Lieferungen stoppten. Die unbezahlten Lieferantenforderungen belaufen sich auf über 6 Milliarden Yuan (ca. 720 Millionen Euro), die kumulierten Verluste auf 18,3 Milliarden Yuan (ca. 2,2 Milliarden Euro). Im März 2025 wiesen die Konten der verbundenen Unternehmen zusammen weniger als 500 Yuan (ca. 60 Euro) auf. Ein „Debt for Equity“-Tausch scheiterte im Mai, was zur Insolvenz im Juni führte.

Der E-Auto-Markt in China gilt als überhitzt, die Regierung kritisiert Rabattschlachten und die Praxis der „Null-Kilometer-Autos“. Neta war einer der Pioniere der E-Mobilität in China, geriet aber durch den Wettbewerb mit größeren Herstellern wie BYD unter Druck. (Quelle: electrive.net)

JahrVerkaufte Fahrzeuge
2022152.000
2024ca. 88.000
Q1 20251.215
  • Unbezahlte Lieferantenforderungen: über 6 Mrd. Yuan (ca. 720 Mio. Euro)
  • Kumulierte Verluste: 18,3 Mrd. Yuan (ca. 2,2 Mrd. Euro)
  • Interesse von 47 Unternehmen an Rettung

Fazit: Neta kämpft nach massiven Verlusten und Insolvenz um einen Neustart, unterstützt von zahlreichen potenziellen Investoren.

Freie Händler zögern beim E-Auto-Gebrauchtwagenhandel

Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos wächst: Laut Automobilwoche wechseln monatlich zwischen 15.000 und 20.000 gebrauchte Vollstromer den Besitzer. Für freie Autohändler ergeben sich daraus neue Chancen, aber auch Risiken. Viele Händler sind zurückhaltend, da der technische Fortschritt zu einem Preisverfall bei Neu- und Gebrauchtfahrzeugen geführt hat.

Der Bundesverband freier Kfz-Händler (BVfK) hat ein Garantielabel eingeführt, um das Vertrauen der Händler zu stärken. Ansgar Klein vom BVfK empfiehlt den Mitgliedern, das Thema offensiv anzugehen, betont aber die Vorsicht der Mehrheit. Auch freie Kfz-Importeure sind beim Thema Elektromobilität noch vorsichtig. August Schürenstedt vom Bundesverband freier Kfz-Importeure bezeichnet den Handel mit Elektrofahrzeugen als „noch zu risikoreich“. Nur wenige Importeure handeln mit kleinen Stückzahlen in Europa.

Der Verband plant erstmals, selbst Elektroautos zu importieren, insbesondere aus China und den USA. Die Gespräche verzögern sich jedoch wegen politischer Unsicherheiten. Chinesische Fahrzeuge sind in Europa bisher nur geringfügig günstiger als Modelle traditioneller Hersteller, was mit der Sorge vor möglichen EU-Zöllen zusammenhängt. (Quelle: ecomento.de)

  • Monatlich 15.000 bis 20.000 gebrauchte E-Autos im Handel
  • BVfK führt Garantielabel für gebrauchte E-Autos ein
  • Importeure zögern wegen politischer Unsicherheiten und Preisentwicklung

Fazit: Der Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos wächst, doch Unsicherheiten bei Preisentwicklung und Technik bremsen viele freie Händler und Importeure.

Elektro-Wende im Privatbereich: Trendwende bei deutschen Autokäufern

Die E-Mobilität erlebt eine Trendwende bei Privatkäufern: Laut HUK-E-Barometer stiegen im zweiten Quartal 2025 rund ein Drittel mehr private Autofahrer von einem Verbrenner auf ein reines Elektroauto um als noch im Quartal zuvor. Insgesamt waren es bundesweit 5,5 Prozent aller Fahrzeugwechsel – ein Wert, der zuletzt Ende 2023 vor dem Wegfall der staatlichen Kaufprämie erreicht wurde. Die Zahlen basieren auf Daten von mehr als 14 Millionen versicherten Fahrzeugen und repräsentativen Umfragen von rund 4.000 Personen pro Quartal.

Der Gesamtbestand an privaten Elektroautos erreichte im zweiten Quartal 2025 einen Anteil von 3,2 Prozent. Die Sympathie für E-Autos wächst: 48 Prozent der Deutschen ab 16 Jahren bewerten E-Autos als „sehr gut“ oder „gut“, während 45 Prozent sie „weniger“ oder „gar nicht gut“ finden. Anfang 2024 waren noch 37 Prozent positiv und 52 Prozent negativ eingestellt. Besonders jüngere Menschen unter 40 Jahren bewerten Elektroautos zu 65 Prozent positiv, bei den über 40-Jährigen liegt die Zustimmung bei 39 Prozent. Männer zeigen sich mit 55 Prozent positiver als Frauen mit 41 Prozent. Vielfahrer mit mehr als 20.000 Kilometern jährlich bewerten E-Autos zu 54 Prozent positiv, fast doppelt so viele wie Anfang 2024.

Regional führen Schleswig-Holstein und Niedersachsen beim Zuwachs der E-Auto-Bestände. Bei den Umstiegsquoten liegen Niedersachsen (6,6 Prozent) und Bayern (6,4 Prozent) vorn. Baden-Württemberg steht erstmals seit fünf Jahren nicht mehr unter den Top-3-Bundesländern beim Elektroauto-Anteil, während Sachsen und Sachsen-Anhalt das Schlusslicht bilden. (Quelle: 24auto.de)

QuartalUmstiegsquote auf E-Auto
Q2 20255,5 %
  • 48 % der Deutschen bewerten E-Autos positiv (Q2 2025)
  • 65 % Zustimmung bei unter 40-Jährigen
  • 54 % Zustimmung bei Vielfahrern (>20.000 km/Jahr)
  • Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit stärkstem Zuwachs

Fazit: Die Akzeptanz und der Anteil privater E-Autos steigen deutlich, besonders bei jungen Menschen und Vielfahrern.

E-Auto-Boom in Hilpoltstein: Über 6.000 Ladevorgänge an öffentlichen Säulen

Die Stadt Hilpoltstein setzt auf Elektromobilität und verzeichnete 2024 über 6.000 Ladevorgänge an ihren öffentlichen Ladesäulen. Besonders gefragt ist eine Schnellladesäule, die sich als Favorit unter den Nutzern herauskristallisiert hat. Die hohe Zahl an Ladevorgängen zeigt, dass die Elektromobilität auch in kleineren Städten zunehmend angenommen wird. (Quelle: NN.de)

  • Über 6.000 Ladevorgänge an öffentlichen Ladesäulen in Hilpoltstein (2024)
  • Besonders hohe Nachfrage an einer Schnellladesäule

Fazit: Hilpoltstein erlebt einen deutlichen Anstieg der Nutzung öffentlicher Ladeinfrastruktur und bestätigt den E-Auto-Boom auch in ländlichen Regionen.

Neue Messverfahren für langlebige und sichere E-Auto-Batterien

Ein neuartiges Messverfahren, die dynamische Impedanzspektroskopie, ermöglicht ein optimiertes Batteriemanagement in E-Autos. Entwickelt am Fraunhofer IFAM unter Leitung von Prof. Fabio La Mantia, erlaubt das Verfahren erstmals, Messwerte zum Status der Batterie während des laufenden Betriebs in Echtzeit zu ermitteln. Die Impedanzspektroskopie liefert detaillierte Informationen über den Ladestand (SOC), den Zustand des Innenlebens (SoH) und den Sicherheitszustand der Batterie.

Das hochauflösende Messverfahren misst das Antwortsignal von Strom und Spannung bis zu einer Million Mal pro Sekunde. Eine eigens entwickelte Software berechnet daraus den Verlauf der Impedanzwerte und schließt auf den Zustand der jeweiligen Batteriezelle. Algorithmen reduzieren die Datenmengen vor der Analyse, sodass die Ergebnisse in Echtzeit vorliegen. Die dynamische Impedanzspektroskopie ermöglicht eine präzise Kontrolle aller Aspekte des Batteriezustands und verlängert die Lebensdauer der Batterien. Sie macht den Weg frei für den Einsatz in sicherheitskritischen Anwendungen, etwa in Elektroflugzeugen oder der Schifffahrt.

„Die dynamische Impedanzspektroskopie eröffnet zunächst neue Möglichkeiten bei der Optimierung des Batteriemanagements und verlängert damit die Lebensdauer der Batterien. Zudem macht sie den Weg frei für den Einsatz der Batterien in sicherheitskritischen Anwendungen“, erklärt Projektleiter Dr. Hermann Pleteit.

Das Verfahren ist nicht nur für Lithium-Ionen-Akkus geeignet, sondern auch für Feststoff-, Natrium-Ionen- oder Lithium-Schwefel-Batterien. Auch Anbieter von erneuerbaren Energien profitieren von der Technik, da sie stabile und jederzeit kontrollierbare Batteriesysteme ermöglicht. (Quelle: konstruktionspraxis)

  • Echtzeit-Messung des Batteriezustands während des Betriebs
  • Bis zu 1 Million Messungen pro Sekunde
  • Verlängerte Lebensdauer und erhöhte Sicherheit der Batterien
  • Anwendung auch in Luftfahrt, Schifffahrt und erneuerbaren Energien

Fazit: Die dynamische Impedanzspektroskopie revolutioniert das Batteriemanagement in E-Autos und ermöglicht neue Einsatzbereiche durch präzise Echtzeitkontrolle.

Quellen:

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