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China rückt ab von der reinen Elektromobilität
China hat mit seiner aktualisierten Roadmap 3.0 einen Strategiewechsel in der Antriebstechnik vollzogen. Der Fokus liegt nun verstärkt auf Hybridantrieben, während auch der klassische Verbrennungsmotor eine neue Chance erhält. In einer Grundsatzrede Ende Mai in Schanghai betonte Li Kaiguo, „Supervisor General“ der China Society of Automotive Engineers (CSAE): „Der Motor ist nicht falsch. Die Emissions- und CO₂-Probleme sind in erster Linie Kraftstoffprobleme.“ Damit feiert der Verbrennungsmotor in China ein großes Comeback, nachdem die Elektromobilität lange Zeit als alleinige Zukunftstechnologie galt.
„Der Motor ist nicht falsch. Die Emissions- und CO₂-Probleme sind in erster Linie Kraftstoffprobleme.“ (Li Kaiguo, CSAE)
- Hybridantriebe rücken in den Fokus der chinesischen Industriepolitik.
- Verbrennungsmotoren werden nicht mehr grundsätzlich ausgeschlossen.
Infobox: China setzt künftig auf einen technologieoffenen Ansatz und gibt dem Verbrenner eine neue Chance. Quelle: Automobil Industrie
Erster unbewirtschafteter Autobahnparkplatz mit E-Ladesäulen in Hessen
In Hessen wurde an der A4 auf dem Parkplatz Seulingswald zwischen den Anschlussstellen Wildeck-Hönebach und Friedewald in Fahrtrichtung Bad Hersfeld ein Schnellladepark für Elektroautos offiziell in Betrieb genommen. Die Anlage bietet drei Ladesäulen mit je zwei Anschlüssen. Die Leistung reicht rechnerisch, um je Ladesäule einen Mittelklassewagen binnen zehn Minuten mit Strom für 300 bis 500 Kilometer zu laden, abhängig vom Verbrauch. Der Standort wird von der Autostrom plus GmbH mit Ökostrom betrieben. Bezahlt werden kann mit allen gängigen Ladekarten sowie Debit- und Kreditkarten.
Im Rahmen des Projektes Deutschlandnetz sollen bundesweit 1.000 Schnellladepunkte an 200 Standorten auf unbewirtschafteten Autobahnparkplätzen entstehen. Einschließlich bewirtschafteter Rastplätze sind insgesamt 4.000 Schnellladepunkte an deutschen Autobahnen geplant. Das Netz ist so konzipiert, dass Ladesäulen alle zehn Fahrminuten erreichbar sind. Bis 2026 sind in Hessen drei weitere Anlagen auf Autobahnparkplätzen geplant. Bereits jetzt stehen an bewirtschafteten Rastanlagen in Hessen 156 Ladepunkte zur Verfügung.
- 3 Ladesäulen mit je 2 Anschlüssen am Parkplatz Seulingswald
- Bis 2026: 3 weitere Anlagen in Hessen geplant
- Deutschlandweit: 1.000 Schnellladepunkte an 200 Standorten auf unbewirtschafteten Parkplätzen
- Insgesamt 4.000 Schnellladepunkte an Autobahnen geplant
Infobox: Hessen treibt den Ausbau der Ladeinfrastruktur voran, um Elektromobilität auf allen Routen zu ermöglichen. Quelle: STERN.de
E-Scooter-Firma Dott schließt Standort Bielefeld nach Tier-Übernahme
Nach der Übernahme des E-Scooter-Pioniers Tier durch Dott zieht sich das Unternehmen aus Bielefeld zurück. Dott dünnt sein Betriebsnetz aus und entlässt Mitarbeiter. Die Elektroroller waren in Bielefeld seit Jahren umstritten. Nun steht auch ein möglicher Rückzug aus Ostwestfalen-Lippe (OWL) im Raum.
- Dott schließt den Standort Bielefeld nach Übernahme von Tier.
- Es kommt zu Entlassungen von Mitarbeitern.
Infobox: Die Konsolidierung im E-Scooter-Markt führt zu Standortschließungen und Personalabbau. Quelle: nw.de
E-Auto-Förderung 2025: Union und SPD planen neuen Kaufanreiz
Union und SPD haben sich im Koalitionsvertrag auf neue Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität verständigt. Eine pauschale gesetzliche Quote für E-Autos wird abgelehnt, stattdessen setzt man auf Technologieoffenheit und gezielte Anreize. Für Dienstwagen wird die steuerliche Förderung ausgeweitet: Die Bruttopreisgrenze für E-Fahrzeuge wird auf 100.000 Euro erhöht. Bisher lag diese Grenze laut ADAC bei 70.000 Euro. Die Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos wird bis 2035 verlängert. Zudem gibt es eine Sonderabschreibung auf Elektro-Fahrzeuge.
Ein weiteres Programm richtet sich an Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen, um den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität zu unterstützen. Plug-In-Hybride und Fahrzeuge mit Range-Extender werden ebenfalls gefördert. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur wird beschleunigt, und emissionsfreie LKWs bleiben über 2026 hinaus von der Mautpflicht befreit. Die Förderung einer Wasserstoff-Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge ist ebenfalls Teil des Pakets.
Maßnahme | Details |
---|---|
Steuerliche Förderung Dienstwagen | Bruttopreisgrenze auf 100.000 Euro erhöht |
Kfz-Steuerbefreiung | Bis 2035 für E-Autos |
Sonderabschreibung | Für Elektro-Fahrzeuge |
Förderung für Haushalte | Gezielte Unterstützung aus EU-Klimasozialfonds |
Plug-In-Hybride/EREV | Förderung und Regulierung auf EU-Ebene |
Ladeinfrastruktur | Beschleunigter Ausbau, Förderung gewerbliches Depotladen |
Mautbefreiung | Für emissionsfreie LKWs über 2026 hinaus |
Wasserstoff-Infrastruktur | Förderung für Nutzfahrzeuge |
Infobox: Die neue Bundesregierung setzt auf steuerliche Anreize, Infrastruktur-Ausbau und gezielte Förderprogramme für die Elektromobilität. Quelle: ka-news.de
«Laden ist nicht tanken – und das ist gut so»
Reto Baschera, Experte für Elektromobilität, betont die Unterschiede zwischen Laden und Tanken. Während das Laden anfangs als kompliziert galt, ist es heute deutlich einfacher und benutzerfreundlicher geworden. Die meisten Ladevorgänge verlaufen problemlos, und die Systeme werden weiter verbessert. Mit der Swisscharge-App können Nutzer einfach verfügbare Stationen finden, Preise einsehen und den Ladevorgang starten. Die Mobilitätsgruppe Energie 360°, Gofast und Swisscharge deckt die gesamte Wertschöpfungskette der nachhaltigen Mobilität ab – von Beratung über Installation bis zum Betrieb der Ladestationen.
Baschera unterscheidet drei Ladeszenarien: Etwa drei Viertel der Ladevorgänge sind Langsamladen zu Hause oder am Arbeitsplatz. Das restliche Viertel teilt sich auf in schnelles Laden an Autobahnraststätten und bei Partnern wie Aldi oder McDonalds sowie Laden während des Einkaufs, etwa bei Coop. In der Schweiz nutzen bereits etwa 200.000 Elektroautofahrer die Ladekarten oder Apps der Gruppe, was einem Marktanteil von rund 70 Prozent entspricht. Die Gruppe ist damit führend im Bereich Schnellladen und privater Ladeinfrastruktur.
„Laden ist nicht Tanken. Laden passiert in viel kürzeren Zyklen, man steckt viel öfter unterwegs kurz für eine Viertelstunde ein, als dass man nur noch 5 Prozent Strom hat und vollladen muss.“ (Reto Baschera)
- 200.000 Nutzer in der Schweiz, 70 Prozent Marktanteil
- Drei Hauptszenarien: Langsamladen, Schnellladen, Laden beim Einkaufen
- Partnerschaften mit Aldi, McDonalds, Coop
- Verbrenner-Aus in der Schweiz für 2035 geplant
Infobox: Die Ladeinfrastruktur in der Schweiz ist vielfältig und kundenorientiert, mit starkem Fokus auf einfache Bedienung und breite Verfügbarkeit. Quelle: Blick
Merz-Regierung nimmt Elektroautos ins Visier – und will eine neue Förderung
Die Bundesregierung plant ein Steuerpaket zur Entlastung von Unternehmen, das auch die Förderung von Elektroautos umfasst. Unternehmen, die zwischen Juli 2025 und Dezember 2027 ein Elektroauto kaufen, können im Jahr der Anschaffung 75 Prozent des Kaufpreises von der Steuer absetzen. Im zweiten und dritten Jahr sind es noch fünf Prozent, im vierten Jahr drei Prozent und im fünften Jahr zwei Prozent. Diese Regelung ist Teil des „Gesetzes für ein steuerliches Investitionsprogramm zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland“.
Zusätzlich ist eine Reduzierung der Körperschaftsteuer für Unternehmen von 15 Prozent auf zehn Prozent in fünf Schritten zwischen 2028 und 2032 geplant. Die Merz-Regierung erwartet, dass die Unternehmen 2025 von Steuersenkungen im Umfang von 2,5 Milliarden Euro profitieren, 2026 sollen es 8,1 Milliarden Euro sein und 2029 dann 11,3 Milliarden Euro. Die Maßnahmen werden von Branchenverbänden wie dem BDEW und dem BDI positiv bewertet, da sie wirkungsvolle Anreize für die Einsparung von CO₂-Emissionen bieten.
Jahr der Anschaffung | Abschreibung vom Kaufpreis |
---|---|
1. Jahr | 75 % |
2. & 3. Jahr | 5 % |
4. Jahr | 3 % |
5. Jahr | 2 % |
Infobox: Unternehmen profitieren ab Juli 2025 von attraktiven steuerlichen Abschreibungen beim Kauf von Elektroautos. Quelle: Merkur
OLG Hamm: E-Autos müssen Tempolimit für saubere Luft beachten
Das Oberlandesgericht Hamm hat entschieden, dass auch Elektroautos Tempolimits einhalten müssen, die zum Schutz der Luftqualität erlassen wurden. Damit sind E-Autos nicht von Geschwindigkeitsbeschränkungen ausgenommen, die zur Einhaltung von Luftreinhalteplänen dienen.
- Tempolimits zum Schutz der Luftqualität gelten auch für Elektroautos.
Infobox: Rechtlich gibt es keine Ausnahmen für E-Autos bei Tempolimits zur Luftreinhaltung. Quelle: Golem
Thüringer sind weiter skeptisch gegenüber dem Elektroauto
In Thüringen bleibt die Begeisterung für Elektroautos gering. Trotz intensiver Marketingkampagnen und hoher Investitionen von Herstellern aus Südkorea, den Philippinen oder Malaysia konnten sich neue Automarken bislang kaum durchsetzen. Die Thüringer bevorzugen weiterhin klassische Automarken, die sie oft schon seit der Wende fahren. Der Marktanteil von E-Autos bleibt in Thüringen niedrig, während in China E-Autos das Straßenbild dominieren.
- Thüringer halten an klassischen Automarken fest.
- Marktanteil von E-Autos in Thüringen weiterhin gering.
Infobox: Die Akzeptanz von Elektroautos ist in Thüringen trotz großer Werbekampagnen weiterhin niedrig. Quelle: Thüringer Allgemeine
Quellen:
- China rückt ab von der reinen Lehre der Elektromobilität
- Elektromobilität: Hessen hat an A4 ersten Autobahnparkplatz mit E-Ladesäulen
- E-Scooter-Firma Dott schließt Standort Bielefeld nach Tier-Übernahme
- E-Auto-Förderung 2025: Union und SPD planen neuen Kaufanreiz
- «Laden ist nicht tanken – und das ist gut so»
- Merz-Regierung nimmt Elektroautos ins Visier – und will eine neue Förderung
- OLG Hamm: E-Autos müssen Tempolimit für saubere Luft beachten
- Thüringer sind weiter skeptisch gegenüber dem Elektroauto
- Die Zahl der E-Autos im Kreis Lörrach steigt
- Trump unterzeichnet Resolutionen gegen Kaliforniens Politik zugunsten von E-Autos
- Video | Brandenburger Forscher arbeiten an E-Autos als Stromspeicher
- Ladeinfrastruktur: TST-Gruppe kündigt Aufbau eines genossenschaftlichen Depotladenetzes für E-Lkw an
- E-Mobilität: E-Ladeinfrastruktur bremst Prezero
- Luisenburg-Festspiele in Wunsiedel setzen auf erneuerbare Energien und moderne Ladeinfrastruktur
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