Elektromobilität im Aufwind: Neue E-Busse, Polizeitests und Markttrends in Deutschland

07.08.2025 25 mal gelesen 0 Kommentare

Elektrobusse in Neubrandenburg: Neue Ära im Nahverkehr

In Neubrandenburg sind die ersten sechs großen Elektrobusse eingetroffen und sollen ab Mitte August im Linienverkehr eingesetzt werden. Die Fahrzeuge bieten jeweils 110 Plätze und ergänzen zwei kleinere E-Fahrzeuge, die bereits als Rufbusse unterwegs sind. Die Anschaffung der E-Busse verzögerte sich um mehr als ein halbes Jahr. Die Kosten für die neuen Busse belaufen sich auf 5,7 Millionen Euro, wovon der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 1,2 Millionen Euro übernommen hat. Die Neubrandenburger Verkehrsbetriebe verfügen insgesamt über mehr als 30 Busse, wobei die Dieselbusse schrittweise durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden sollen.

Im Vergleich dazu startete der erste Elektrobus in Schwerin bereits 2020, in Rostock 2021. Die Verkehrsbetriebe Ludwigslust-Parchim setzen inzwischen 45 Elektrobusse ein. Im Landkreis Nordwestmecklenburg entschied sich der Kreistag aus Kostengründen, weiterhin auf Dieselbusse zu setzen, die perspektivisch mit dem synthetischen Kraftstoff HVO 100 betrieben werden sollen.

Stadt/Landkreis Start E-Bus Anzahl E-Busse Besonderheiten
Neubrandenburg 2025 6 (groß), 2 (klein) 5,7 Mio. € Kosten, 1,2 Mio. € Förderung
Schwerin 2020 k.A. Früher Start
Rostock 2021 k.A. Früher Start
Ludwigslust-Parchim 2022 45 Stetiger Ausbau
Nordwestmecklenburg - 0 Setzt auf HVO 100
  • Die Umstellung auf E-Busse ist mit hohen Kosten verbunden.
  • Förderungen durch Landkreise unterstützen die Anschaffung.
  • Alternative Kraftstoffe wie HVO 100 werden als Übergangslösung betrachtet.

Infobox: Die Einführung von E-Bussen in Neubrandenburg markiert einen weiteren Schritt zur emissionsärmeren Mobilität in Mecklenburg-Vorpommern. (Quelle: STERN.de)

Autobahnpolizei testet Elektrofahrzeuge von Audi und BMW

Die Autobahnpolizei in Biebelried testet aktuell vier Elektrofahrzeuge auf ihre Alltagstauglichkeit im Einsatz. Darunter befinden sich nagelneue BMW i5 Touring als Streifenwagen, ein Audi A6 soll folgen. Die Testphase wird von Bayerns Innenstaatssekretär Sandro Kirchner und dem unterfränkischen Polizeipräsidenten Detlev Tolle begleitet. Ziel ist es, die Praxistauglichkeit von E-Fahrzeugen im Polizeidienst, insbesondere auf der Autobahn, zu überprüfen.

Die Herausforderungen liegen vor allem im hohen Energieverbrauch bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn. Im Stadtgebiet werden weniger Probleme erwartet. Die Ergebnisse des Tests sollen Aufschluss darüber geben, ob E-Fahrzeuge für den Polizeieinsatz geeignet sind.

  • Vier Elektrofahrzeuge im Testeinsatz bei der Autobahnpolizei Würzburg.
  • BMW i5 Touring bereits im Einsatz, Audi A6 folgt.
  • Testphase soll Alltagstauglichkeit und Energieverbrauch prüfen.

Infobox: Die Polizei prüft, ob E-Fahrzeuge den Anforderungen im täglichen Einsatz auf der Autobahn gewachsen sind. (Quelle: Main-Post)

Marktpotenzial der E-Mobilität: Zulassungszahlen steigen, weitere Anreize gefordert

Im Juli 2025 wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt 264.802 neue Pkw zugelassen, ein Plus von 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Besonders stark stiegen die Zulassungen von batterieelektrischen Pkw (BEV) um 58 Prozent auf 48.614 Einheiten. Plug-in-Hybride (PHEV) legten um 83,6 Prozent auf 27.197 Einheiten zu. Von Januar bis Juli 2025 wurden 297.340 BEV (+38,4 %) und 166.102 PHEV (+59,2 %) neu zugelassen. Der Gesamtmarkt lag mit rund 1,668 Millionen Pkw um 2,5 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) fordert weitere Fördermaßnahmen, wie eine Senkung der Stromsteuer, einen Ausbau der Ladeinfrastruktur und verbraucherfreundliche Preismodelle beim Laden. ZDK-Präsident Thomas Peckruhn betont, dass das Marktpotenzial mit besseren Rahmenbedingungen noch stärker ausgeschöpft werden könnte.

Monat/Jahr Neuzulassungen Pkw BEV PHEV Gesamtmarkt (Jan-Jul)
Juli 2025 264.802 48.614 (+58%) 27.197 (+83,6%) 1.668.000 (-2,5%)
Jan-Jul 2025 - 297.340 (+38,4%) 166.102 (+59,2%) -
  • Starke Zuwächse bei BEV und PHEV.
  • Gesamtmarkt leicht rückläufig.
  • ZDK fordert politische Anreize für weiteren Markthochlauf.
„Die Verkäufe von Elektrofahrzeugen entwickeln sich weiter positiv. Das ist auch auf das breitere Angebot in den Volumensegmenten zurückzuführen.“ (Thomas Peckruhn, ZDK-Präsident)

Infobox: Die Elektromobilität wächst, doch der ZDK sieht weiteres Potenzial durch gezielte Fördermaßnahmen. (Quelle: ecomento.de)

Porsche macht Kehrtwende: Verbrenner bleiben länger im Programm

Porsche kündigt eine strategische Neuausrichtung an und investiert wieder verstärkt in Verbrenner-Modelle. Porsche-Chef Oliver Blume erklärte, dass der Verbrenner „bis weit in die 30er-Jahre hinein“ eine starke Rolle spielen werde, also auch über das für 2035 angesetzte EU-Verbot hinaus. Besonders in Amerika und China erwartet Blume weiterhin hohe Verkaufszahlen für Verbrenner und Hybride. Die Entscheidung folgt auf Prognosen zum Hochlauf der Elektromobilität, die nicht vollständig eingetroffen sind.

Im ersten Halbjahr 2025 erzielte Porsche einen Umsatz von 18,16 Milliarden Euro (Vorjahr: 19,46 Mrd. €), das operative Ergebnis sank auf 1,01 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,06 Mrd. €). Die E-Modelle machten 36,1 Prozent der Auslieferungen aus, davon 12,6 Prozent Plug-in-Hybride. In Europa lag die Quote der elektrifizierten Fahrzeuge bei rund 57 Prozent. In China verkaufte Porsche zuletzt rund 40.000 Fahrzeuge pro Jahr, früher waren es 100.000. Die strategische Neuausrichtung wird das Unternehmen im Gesamtjahr 2025 mit 1,3 Milliarden Euro belasten.

Halbjahr Umsatz (Mrd. €) Operatives Ergebnis (Mrd. €) E-Modelle (%) PHEV (%) China-Verkäufe
2025 (1. HJ) 18,16 1,01 36,1 12,6 40.000
2024 (1. HJ) 19,46 3,06 k.A. k.A. 100.000
  • Verbrenner-Modelle wie der Cayenne und der 911er bleiben bis in die 2030er-Jahre im Programm.
  • In China setzt Porsche auf Luxuspositionierung und neue Verkaufsformate.
  • Die strategische Neuausrichtung führt zu Kosteneinsparungen und Stellenabbau.
„Der Verbrenner werde bis weit in die 30er-Jahre hinein eine starke Rolle spielen.“ (Oliver Blume, Porsche-Chef)

Infobox: Porsche reagiert auf Marktentwicklungen und setzt weiterhin auf Verbrenner, insbesondere für den chinesischen und amerikanischen Markt. (Quelle: WELT)

Bidirektionales Laden: Auswirkungen auf den Akku

Die Frage, ob bidirektionales Laden dem Akku eines Elektroautos schadet, wird in der Branche intensiv diskutiert. Laut einer Simulation eines Zehnjahres-Betriebs beträgt die zusätzliche Alterung des Akkus durch bidirektionales Laden maximal 5,8 Prozent. Damit bleibt der Einfluss auf die Lebensdauer des Akkus überschaubar. Die Technologie ermöglicht es, E-Autos als Energiespeicher zu nutzen und Strom ins Netz zurückzuspeisen.

  • Bidirektionales Laden führt zu einer maximalen Zusatzalterung von 5,8 Prozent über zehn Jahre.
  • Elektroautos können als Energiespeicher im Stromnetz dienen.

Infobox: Bidirektionales Laden ist technisch möglich und hat nur einen geringen Einfluss auf die Akku-Lebensdauer. (Quelle: Auto Bild)

Vandalismus an E-Ladesäulen: Sorge in Glinde

In Glinde wurden Kabel von E-Ladesäulen von Dieben zerstört, was bei E-Auto-Fahrern für Entsetzen sorgt. Das Phänomen des Kabeldiebstahls an Ladesäulen breitet sich aus und bereitet Kommunen und Betreibern zunehmend Sorgen. Die Schäden führen zu Ausfällen der Ladeinfrastruktur und erschweren die Nutzung von E-Fahrzeugen im Alltag.

  • Kabeldiebstahl an E-Ladesäulen nimmt zu.
  • Betreiber und Nutzer sind gleichermaßen betroffen.
  • Die Sicherheit der Ladeinfrastruktur wird zum Thema.

Infobox: Die Zunahme von Vandalismus an Ladesäulen stellt eine neue Herausforderung für die Elektromobilität dar. (Quelle: shz.de)

Quellen:

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