Chinesische E-Autos verlieren Marktanteil, neue Förderungen und Trends in Europa

18.05.2025 11 mal gelesen 0 Kommentare

Chinesische E-Autos in Europa: Marktanteil sinkt trotz Sorgen der Industrie

Die Befürchtungen der europäischen Autoindustrie und Politik, dass chinesische Elektroautos den europäischen Markt dominieren könnten, haben sich bislang nicht bewahrheitet. Laut einer Auswertung des Beratungsunternehmens Dataforce ist der Marktanteil chinesischer Elektroautos in Europa im Jahresvergleich von 8,9 Prozent im Februar 2024 auf sieben Prozent gesunken. In Deutschland hat sich der Anteil sogar von acht Prozent auf 4,4 Prozent nahezu halbiert. Die Analyse bezieht sich ausschließlich auf originär chinesische Marken und schließt in China produzierte Fahrzeuge westlicher Hersteller wie Tesla, Smart oder Volvo aus. Gründe für den ausbleibenden Erfolg sind laut Zeit Online hohe Preise, ein fehlender Mehrwert, Probleme mit der Batterietechnologie sowie die Einführung von EU-Strafzöllen. Chinesische Hersteller wie BYD und Nio erreichen ihre Verkaufsziele nicht, während etablierte Marken weiterhin wettbewerbsfähige Fahrzeuge anbieten. Chinesische Hersteller stehen unter Zugzwang, um auf dem europäischen Markt eine größere Rolle zu spielen.

  • Marktanteil chinesischer E-Autos in Europa: 7 % (Februar 2024: 8,9 %)
  • Marktanteil in Deutschland: 4,4 % (Vorjahr: 8 %)
  • Hauptgründe für schwache Nachfrage: hohe Preise, fehlender Mehrwert, Batterietechnologie, EU-Strafzölle
„Der Anteil der Elektroautos von chinesischen Herstellern ging zuletzt sogar zurück.“ (Zeit Online)

Infobox: Chinesische E-Autos verlieren in Europa an Boden. Die größten Hürden sind Preis, Technologie und politische Maßnahmen wie Strafzölle. (Quelle: Zeit Online)

Neue E-Auto-Förderung 2025: Steuerliche Vorteile und Infrastruktur im Fokus

Union und SPD haben sich im Koalitionsvertrag auf neue Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität geeinigt. Eine direkte Kaufprämie wurde nicht beschlossen, stattdessen gibt es steuerliche Vorteile für Dienstwagen: Die Bruttopreisgrenze für die steuerliche Förderung von E-Fahrzeugen wird auf 100.000 Euro angehoben. Bisher lag diese Grenze bei 70.000 Euro. Für E-Autos bis zu diesem Preis gilt weiterhin die 0,25-Prozent-Regelung bei der Versteuerung des geldwerten Vorteils, darüber hinaus 0,5 Prozent. Die Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos wird bis 2035 verlängert. Zudem ist eine Sonderabschreibung für E-Fahrzeuge vorgesehen. Ein weiteres Programm soll Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen beim Umstieg auf klimafreundliche Mobilität unterstützen. Die Stromsteuer und Übertragungsnetzentgelte werden gesenkt, was den Strompreis um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde reduzieren soll. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur, insbesondere für gewerbliche Depotlader, wird beschleunigt und finanziell abgesichert.

Maßnahme Details
Steuerliche Förderung Dienstwagen Bruttopreisgrenze auf 100.000 Euro erhöht
Kfz-Steuerbefreiung Bis 2035 verlängert
Sonderabschreibung Für E-Fahrzeuge
Strompreis Mindestens 5 Cent/kWh günstiger
Ladeinfrastruktur Beschleunigter Ausbau, Fokus auf gewerbliche Depotlader

Von 2016 bis 2023 wurden 2,23 Millionen E-Autos (davon 1,43 Millionen reine E-Autos) in Deutschland durch den Umweltbonus gefördert. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zahlte mehr als 10 Milliarden Euro an Förderungen aus. Nach dem Auslaufen des Umweltbonus Ende 2023 sank die Zahl der Neuzulassungen von 524.219 (2023) auf 380.609 (2024).

Infobox: Die neue Förderung setzt auf steuerliche Anreize und Infrastruktur, nicht auf direkte Kaufprämien. Ziel ist es, die Elektromobilität in Deutschland wieder zu beleben. (Quelle: ka-news.de)

Social Leasing als Chance für die europäische Autoindustrie

Eine aktuelle Studie zeigt, dass ein Social-Leasing-Programm nach französischem Vorbild insbesondere einkommensschwachen Haushalten den Umstieg auf Elektroautos erleichtern könnte. Der Markt für Elektroautos kommt nur langsam in Schwung. Das Social Leasing könnte der europäischen Autoindustrie helfen, neue Zielgruppen zu erschließen und die Elektromobilität sozial breiter abzustützen. (Quelle: Table.Media)

  • Social Leasing erleichtert einkommensschwachen Haushalten den Zugang zu E-Autos
  • Vorbild: Frankreich
  • Potenzial für breitere Marktdurchdringung

Infobox: Social Leasing könnte die Elektromobilität in Europa sozial gerechter machen und die Nachfrage ankurbeln. (Quelle: Table.Media)

Darmstadt: EAD präsentiert nachhaltige Mobilität beim Tag der Elektromobilität

Am 18. Mai 2025 präsentiert der Eigenbetrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen der Wissenschaftsstadt Darmstadt (EAD) auf dem Marktplatz eine Auswahl seiner Elektrofahrzeuge. Seit der Einführung der Mobilitätsordnung 2018 setzt die Stadt konsequent auf Elektrofahrzeuge im städtischen Fuhrpark. Aktuell sind etwa 120 Fahrzeuge des städtischen Fuhrparks elektrisch unterwegs, davon nutzt der EAD 60 Fahrzeuge. Zum Fuhrpark gehören Pedelecs, Fahr- und Lastenräder, Autos, selbstfahrende Arbeitsmaschinen und Anhänger. Die Fahrzeuge werden an 82 zentral überwachten Ladepunkten in Darmstadt geladen, darunter Standorte wie Sensfelderweg, Kompostierungsanlage, Nordbad und Waldfriedhof.

  • 120 Elektrofahrzeuge im städtischen Fuhrpark
  • 60 davon beim EAD im Einsatz
  • 82 Ladepunkte an verschiedenen Standorten

Infobox: Darmstadt setzt auf nachhaltige Mobilität und baut die Ladeinfrastruktur kontinuierlich aus. (Quelle: DarmstadtNews.de)

Renault: Neue Elektro-Modelle und Sondereditionen im Fokus

Renault setzt weiter auf die Retrowelle und präsentiert das R4 Savane 4x4 Concept sowie die Sonderedition R5 Roland Garros. Das R4 Savane 4x4 Concept verfügt über einen zweiten Elektromotor an der Hinterachse und damit über permanenten Allradantrieb. Die Bodenfreiheit ist um 15 mm erhöht, die Spur vorne und hinten um 10 mm verbreitert. Spezielle Goodyear UltraGrip Performance+ Reifen in der Größe 225/55 auf 18-Zoll-Felgen sorgen für Offroad-Tauglichkeit. Das Interieur ist mit hochwertigen Stoffen in Deep Brown gestaltet, das Armaturenbrett trägt ein hinterleuchtetes 4Savane-Logo.

Der Renault 5 Turbo 3E, ein elektrisches „Mini-Supercar“ mit 800V-Architektur und 555 PS starken Radnabenmotoren, wurde ebenfalls vorgestellt. Der Bestellstart verlief rasant: Über 500 Kunden und 200 Händler reservierten eines der 1.980 verfügbaren Exemplare, trotz eines Verkaufspreises von 155.000 Euro in Deutschland. Die Sonderedition Renault 5 E-Tech Electric Roland-Garros wird mit einer 52-kWh-Batterie angeboten und erreicht eine kombinierte Reichweite von bis zu 410 km (WLTP).

Modell Besonderheiten Preis/Leistung
R4 Savane 4x4 Concept Allrad, erhöhte Bodenfreiheit, Offroad-Design -
Renault 5 Turbo 3E 800V, 555 PS, 1.980 Stück limitiert 155.000 Euro
Renault 5 E-Tech Electric Roland-Garros 52-kWh-Batterie, 410 km Reichweite (WLTP) -

Infobox: Renault setzt auf Innovation und Retro-Design, mit limitierten und leistungsstarken Elektro-Modellen. (Quelle: VISION mobility)

Studie: 87 Prozent der Lkw-Fahrten in Deutschland könnten elektrisch erfolgen

Laut einer Studie von Fraunhofer ISI und dem Öko-Institut im Auftrag von Transport & Environment (T&E) entfallen 87 Prozent aller Lkw-Fahrten in Deutschland auf Distanzen unter 150 Kilometern. Das entspricht über drei Milliarden Kilometern jährlich, die nahezu vollständig durch Depotladen elektrifiziert werden könnten. Die Studie betont, dass die technischen Voraussetzungen vorhanden sind, jedoch der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Logistikdepots beschleunigt werden muss. Besonders kleine und mittlere Unternehmen benötigen finanzielle Unterstützung, da hohe Kosten für Netzanschlüsse und Ladeinfrastruktur sowie lange Vorlaufzeiten die Elektrifizierung bremsen. Innovative Ansätze wie bidirektionales Laden könnten zusätzliche Einnahmequellen schaffen. Im Ausland gibt es bereits erfolgreiche Fördermodelle: In Frankreich werden E-Lkw mit bis zu 50.000 Euro pro Fahrzeug und Ladepunkte mit bis zu 15.000 Euro gefördert.

  • 87 % der Lkw-Fahrten unter 150 km
  • Über 3 Milliarden Kilometer jährlich potenziell elektrifizierbar
  • Frankreich: Förderung bis zu 50.000 Euro pro E-Lkw, 15.000 Euro pro Ladepunkt

Infobox: Die Elektrifizierung des regionalen Lkw-Verkehrs ist technisch möglich, erfordert aber gezielte Förderung und Infrastrukturinvestitionen. (Quelle: verkehrsrundschau.de)

VinFast zieht sich aus Deutschland zurück: Gründe und Hintergründe

Der vietnamesische E-Autobauer VinFast hat sich aus Deutschland zurückgezogen und seine sechs Showrooms geschlossen. 90 Prozent der Belegschaft wurden Anfang Mai 2025 entlassen. Künftig sollen die Fahrzeuge in Europa nur noch über Zwischenhändler verkauft werden. Als Grund nennt das Unternehmen die anhaltende Unsicherheit und das nicht mehr funktionierende Direktvertriebsmodell. VinFast verzeichnete 2024 einen Nettoverlust von fast drei Milliarden Euro, trotz gestiegener Absatzzahlen und Umsätze. Im vergangenen Jahr wurden knapp 100.000 Autos ausgeliefert, davon 90 Prozent im Heimatmarkt Vietnam. In Deutschland wurden in den ersten drei Monaten 2025 lediglich 55 Fahrzeuge verkauft. Preislich liegen die Modelle bei rund 40.000 Euro – günstiger als BMW oder Tesla, aber teurer als viele chinesische Modelle. Die Expansion in die USA ist ebenfalls schwierig, unter anderem wegen US-Zöllen und Rückrufaktionen. Die VinFast-Aktie fiel nach einem kurzen Höhenflug von rund 70 Euro auf etwa drei Euro.

Kennzahl Wert
Nettoverlust 2024 fast 3 Milliarden Euro
Ausgelieferte Autos 2024 knapp 100.000 (davon 90 % in Vietnam)
Verkaufte Autos in Deutschland (Q1 2025) 55
Preisniveau in Deutschland ca. 40.000 Euro
Aktienkurs (Höchststand/Tief) ca. 70 Euro / ca. 3 Euro

Infobox: VinFast zieht sich aus Deutschland zurück und setzt auf Zwischenhändler. Die Expansion ist teuer, die Verluste hoch, und der deutsche Markt bleibt schwierig. (Quelle: tagesschau.de)

Quellen:

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